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Lausitzer Rundschau: Ein deutsches Armutszeugnis Migranten sind ein ungenutztes Potenzial

Geschrieben am 03-06-2014

Cottbus (ots) - Staaten wie die USA oder Kanada haben traditionell
ein entspanntes Verhältnis zur Einwanderung. Denn auch die
Einheimischen haben dort fast durchweg selbst ausländische Wurzeln.
Für Deutschland dagegen war schon der Begriff "Einwanderungsland"
jahrzehntelang ein rotes Tuch. Einwanderer wurden Gastarbeiter
genannt, womit sie auch zur Selbstberuhigung als eine Art
vorübergehende Erscheinung beschrieben worden waren. Die negativen
Spätfolgen dieses politischen Irrtums lassen sich bis heute
besichtigen. Vor allem bei den Migranten mit türkischen Wurzeln, der
mit 2,9 Millionen Menschen zweitgrößten Gruppe nach den Aussiedlern.
Obwohl nahezu die Hälfte von ihnen bereits hier in Deutschland
geboren ist, es sich also gewissermaßen um die deutscheste aller
Einwanderungsgruppen handelt, weist sie die größten
Integrationsprobleme auf. Nur die wenigsten haben die Hochschulreife
oder einen akademischen Abschluss erreicht. In erster Linie deshalb,
weil die türkischen Zuwanderer der ersten und zweiten Generation
ihren geringen Bildungsstand an die Kinder vererbt haben und noch
weiter vererben, wie die Bevölkerungsforscher herausfanden. Hier hat
nicht nur die deutsche Bildungspolitik versagt. Auch für die
Migrationspolitik insgesamt ist dieser Zustand ein Armutszeugnis.
Durch den derzeitigen Zuwanderungsboom wird dieses Problem leider
zugedeckt, zumal es sich überproportional um gut qualifizierte
Neuankömmlinge handelt. Doch dieser Boom wird nicht ewig anhalten.
Auch darauf haben die Forscher aufmerksam gemacht. Schon vor dem
Hintergrund der demografischen Herausforderungen muss die deutsche
Politik den Bildungsverlierern unter den hier lebenden Migranten
besondere Aufmerksamkeit schenken. Sie sind ein ungenutztes
Potenzial.



Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


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