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BA-Presseinfo Nr. 20: Auch schwerbehinderte Menschen profitieren vom Aufschwung

Geschrieben am 02-06-2014

Nürnberg (ots) - Auf den ersten Blick scheinen die Zahlen nicht
zusammen zu passen: Sowohl die Beschäftigung als auch die
Arbeitslosigkeit schwerbehinderter Menschen steigt. Dahinter steckt
zu allererst eine gute Nachricht: In den letzten Jahren ist die
Beschäftigung schwerbehinderter Menschen kontinuierlich gewachsen. So
waren 2012 - neuere Angaben liegen nicht vor - 965.000
schwerbehinderte Menschen beschäftigt, ein Fünftel mehr als noch
2007. Die Zunahme ist stärker als das Plus bei der Zahl der in
Deutschland lebenden schwerbehinderten Menschen, also nicht allein
auf demografische Effekte zurückzuführen.

Wenn aber mehr Menschen mit Behinderung beschäftigt sind - wie
kann dann gleichzeitig die Zahl der schwerbehinderten arbeitslosen
Menschen zunehmen? Das ist mit einem statistischen Effekt zu
erklären. 2013 waren bundesweit 179.000 schwerbehinderte Menschen
arbeitslos gemeldet. Gegenüber 2008 war das eine Zunahme um acht
Prozent. Dabei beschränkt sich die Zunahme allein auf Ältere und ist
in erster Linie auf die Ende 2007 ausgelaufene Sonderregelung für
Ältere zurückzuführen. Diese Regelung besagte, dass sich Menschen ab
58 Jahren nicht mehr dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stellen müssen,
was sich entlastend auf die statistisch erfasste Arbeitslosigkeit
ausgewirkt hat. Ohne den Wegfall dieser Sonderregelung läge die Zahl
der arbeitslosen schwerbehinderten Menschen 2013 unter der von 2008.

Ein Blick auf die Qualifikationen der arbeitslosen
schwerbehinderten Menschen zeigt: in Zeiten von Fachkräfteengpässen
gibt es eine Menge bislang ungenutztes Potenzial zu heben. So ist der
Anteil der Fachkräfte, auch der Akademiker, an den arbeitslosen
schwerbehinderten Menschen höher als bei allen Arbeitslosen. Die
Fachkräfte kommen insbesondere aus den Bereichen Objektschutz, Büro-
oder Sekretariatsberufe, Gebäudetechnik und Metallbearbeitung,
Mechatronik und Elektronik.

Um mehr Menschen mit Behinderung in Ausbildung und Beschäftigung
zu integrieren, hat das Bundesministerium für Arbeit und Soziales
(BMAS) im Oktober 2013 die "Inklusionsinitiative für Ausbildung und
Beschäftigung" gestartet. Im Rahmen dieser Offensive erhalten die
Arbeitsagenturen und Jobcenter für die Jahre 2014 bis 2016 aus dem
Ausgleichsfonds bis zu 50 Millionen Euro. Damit sollen Konzepte
gefördert werden, die

- bereits bestehende Förderinstrumente und -maßnahmen ergänzen,
- die berufliche Integration schwerbehinderter Menschen verstärken
und anregen und
- von den Trägern der Arbeitsförderung und der Grundsicherung im
Rahmen ihrer jeweiligen Zuständigkeiten umgesetzt und entwickelt
werden.

Die an der Inklusionsinitiative für Ausbildung und Beschäftigung
des BMAS beteiligten Akteure, zu denen auch die Bundesagentur für
Arbeit (BA) gehört, sind Verpflichtungen eingegangen. Die BA hat sich
besonders zu folgenden Aktivitäten verpflichtet:

Fortsetzung der Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung in Bezug auf den
Inklusionsgedanken und die Belange der Menschen mit Behinderungen;
beispielsweise durch die Verstetigung der "Woche der Menschen mit
Behinderung".

Unterstützung von Aktivitäten anderer Akteure auf regionaler Ebene
wie etwa das von der Bundesarbeitsgemeinschaft ambulanter beruflicher
Rehabilitation gestartete Projekt "WIRTSCHAFT INKLUSIV" mit dem Ziel
der Sensibilisierung weiterer Arbeitgeber für die Potenziale von
Menschen mit Behinderung.

Erweiterung der Beratungskonzeption der BA um ergänzende
Materialien zum Umgang mit behinderungsspezifischen Besonderheiten.
Hierdurch soll die behindertenspezifische Beratungsmethodik (bezogen
auf alle Behinderungsarten) gestärkt werden.

Engere Zusammenarbeit mit der Bundesarbeitsgemeinschaft der
Integrationsämter und Hauptfürsorgestellen - insbesondere in den
Bereichen Prävention und Beschäftigungssicherung, zum Beispiel durch
Information schwerbehinderter Menschen, die eine Beschäftigung
aufnehmen, über Beratungsangebote und Leistungen des
Integrationsamtes im Sinne eines präventiven Ansatzes.

Informationen zur Arbeitsmarktsituation schwerbehinderter Menschen
finden Sie in einer aktuellen Broschüre unter http://statistik.arbeit
sagentur.de/Statischer-Content/Arbeitsmarktberichte/Personengruppen/g
enerische-Publikationen/Brosch-Die-Arbeitsmarktsituation-schwerbehind
erter-Menschen-2013.pdf

Informationen zum Hörfunkservice der Bundesagentur für Arbeit
finden Sie im Internet unter www.ba-audio.de.

Folgen Sie der Bundesagentur für Arbeit auf Twitter:
www.twitter.com/bundesagentur



Pressekontakt:
Bundesagentur für Arbeit
Presseteam
Regensburger Strasse 104
D-90478 Nürnberg
E-Mail: zentrale.presse@arbeitsagentur.de
Tel.: 0911/179-2218
Fax: 0911/179-1487


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