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Macht der Bilder / Lüge und Propaganda im Ersten Weltkrieg / Dokumentation

Geschrieben am 28-05-2014

Mainz (ots) -
Mittwoch, 4. Juni 2014, 20.15 Uhr, 3sat
Erstausstrahlung

Der Erste Weltkrieg war nicht nur die Urkatastrophe des 21.
Jahrhunderts, er war auch der erste Film- und Medienkrieg der
Geschichte. Bereits 1914 erkannten die am Krieg beteiligten Mächte
die enorme Bedeutung von Film und Fotografie für Propaganda - und
nutzten sie für ihre Zwecke. Wie Fotografien und Filme während des
Kriegs eingesetzt wurden und wie authentisch sie tatsächlich sind,
zeigt am Mittwoch, 4. Juni, um 20.15 Uhr die Dokumentation "Macht der
Bilder" von Günter Kaindlstorfer. Zu sehen sind darin im
deutschsprachigen Raum größtenteils noch nicht veröffentlichtes Film-
und originales Fotomaterial aus dem Ersten Weltkrieg.

Mit bewegten Bildern in der neuen "Wochenschau" sollte zum einen
die Heimatfront mobilisiert werden, zum anderen sollten auch die
Soldaten an den Fronten Informationen bekommen: Mit enormem Aufwand
wurden Feldkinos zum Teil an die vordersten Kampflinien gebracht.
"Kein anderes Propagandamittel setzt den Staat so sehr in die Lage,
auf die breiten Massen einzuwirken, wie der Film", stellte
k.-u.-k.-Propagandachef Wilhelm Eisner-Buba im Laufe des Krieges
fest. Doch authentische Kampfbilder gaben die Filme aus
produktionstechnischen Gründen kaum wieder. In der Regel wurde
während Manövern gedreht oder schlichtweg reinszeniert.

Heute geht man davon aus, dass maximal 20 Prozent des
Filmmaterials aus dem Ersten Weltkrieg tatsächliche Kriegshandlungen
zeigen. Der Rest ist gefälscht. "Selbstverständlich ist im Ersten
Weltkrieg gelogen worden, die Propaganda war auf Beschönigung aus. In
vielen Bereichen wurden Gegenstatements, andere Wahrnehmungen gar
nicht zugelassen. Ja, der Krieg war auch ein Krieg der Lüge", urteilt
der Historiker Hannes Leidinger. Der Filmhistoriker Anton Holzer
ergänzt: "Im Bereich der Propaganda bilden sich in allen
kriegsführenden Staaten 1916/1917 eigene Einrichtungen heraus, die
mit der Bildpropaganda befasst sind. In Deutschland ist es das
sogenannte Bild- und Filmamt - die Bufa. In der zweiten Kriegshälfte
wissen die Militärs: Sie müssen nicht nur auf dem Schlachtfeld Krieg
führen, sondern sie müssen das auch an der Medienfront machen."

Authentischer dokumentierte die Fotografie die Gräuel des Krieges.
Die erschütternden Aufnahmen, die Fotografen an den Fronten machten,
zeigen all das, was in den zeitgenössischen Filmen nicht zu sehen
ist: die Bestialitäten des Stellungskriegs und das Elend in den
Unterständen, das allgegenwärtige Leid in den Lazaretten, brennende
Dörfer, an Laternenpfählen hängende "Vaterlandsverräter" und
zerfetzte und zerstückelte Leichname auf den Schlachtfeldern
Flanderns, Galiziens und Nordfrankreichs.

Hinweis für Journalisten: Weitere Informationen und einen
Video-Stream der Dokumentation finden Sie unter https://pressetreff.3
sat.de/programm/programmhinweise/artikel/macht-der-bilder/

Im Anschluss, um 21.00 Uhr, zeigt 3sat "Insonzo - Krieg in den
Bergen" über den Kriegsschauplatz im Ersten Welrkrieg.

Weitere Informationen finden Sie hier: https://pressetreff.3sat.de
/start/artikel/isonzo-der-krieg-in-den-bergen/



Pressekontakt:
Presse und Öffentlichkeitsarbeit 3sat
Pepe Bernhard
+49 (0) 6131 - 701 6261
bernhard.p@3sat.de


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