(Registrieren)

Allg. Zeitung Mainz: Humanität hilft / Kommentar zur Zuwanderungspolitik

Geschrieben am 20-05-2014

Mainz (ots) - In keinem anderen Politikfeld wird die Unwägbarkeit
des Schicksals so brutal sichtbar wie bei der Zuwanderung. Ist jemand
Afrikaner und sieht in seiner Heimat keinen Ausweg, schwebt er
vielleicht irgendwann einmal in der Gefahr, von kriminellen
Schleppern ausgebeutet zu werden oder vor Lampedusa zu ertrinken; er
ist Armutsflüchtling. Armut ist nach deutschem Recht aber kein
Asylgrund. Gut ausgebildete junge Spanier dagegen, die wegen der
Krise in ihrer Heimat zu uns kommen, sind höchst willkommene
Zuwanderer, machen Deutschland zum zweitbeliebtesten
Einwanderungsland und könnten sogar die Gefahren des demografischen
Wandels hierzulande mildern. Wer uns nutzt, ist willkommen, wer uns
Mühe und Geld kostet, soll lieber bleiben, wo er ist? Das wäre eine
zynische Sichtweise, die jeder Humanität zuwiderliefe. Humanität aber
muss das oberste Prinzip der Zuwanderungs-, Asyl- und
Flüchtlingspolitik sein. Humanität gebietet, Ertrinkende zu retten,
schließt aber nicht aus, Menschen aus Rumänien oder Bulgarien, die
ausschließlich und gezielt wegen Hartz IV zu uns kommen, Leistungen
zu verweigern; in akutem Elend sitzen lassen wird man sie deswegen
noch lange nicht. Eine völlig andere, gefährliche Kategorie sind
ausländische Gangsterbanden, die bei uns gezielt auf Beutezüge gehen.
Bei ihnen ist, genau wie bei deutschen Kriminellen, Strafverfolgung
das einzig angemessene Mittel. Diejenigen, die in Not zu uns kommen,
von denen zu unterscheiden, die auf Reibach aus sind, bleibt
schwierig. Gut jedenfalls, dass sich Deutschland nicht jenen
europäischen Staaten anschließt, die auf knochenharte Abschottung
setzen; dieses Prinzip ist nicht zielführend und vor allem einer
modernen Gesellschaft nicht angemessen.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Florian Giezewski
Regionalmanager
Telefon: 06131/485817
desk-zentral@vrm.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

528558

weitere Artikel:
  • WAZ: Hartz IV nicht für alle - Kommentar von Christopher Onkelbach Essen (ots) - Wie erkennt man "Sozialtouristen" und wer ist das überhaupt? Sind das ausländische Reisende, die sich im sonnigen Sozialstaat D. mal so richtig verwöhnen lassen wollen? In den meisten Fällen ist "Armutsflüchtling" wohl der treffendere Begriff. Viele haben bittere Not hinter sich gelassen. Niemand kann nach Deutschland kommen und prompt Hartz IV kassieren. Das EU-Gutachten bestätigt nun die Rechtspraxis, nach der einer 24-jährigen Rumänin und ihrem Sohn die Sozialleistung verweigert werden darf, weil sie nie hier mehr...

  • WAZ: Deutschland in der Verantwortung - Kommentar von Christian Kerl Essen (ots) - Sechs von zehn Bundesbürgern sind dagegen, dass Deutschland international mehr Verantwortung übernimmt - während sich die Regierung im Verein mit dem Bundespräsidenten für ein weltweit größeres Engagement stark macht. Ist der deutsche Ohne-Michel wieder auf dem Vormarsch? Falsch. Aber nach den ernüchternden Erfahrungen mit Bundeswehreinsätzen etwa in Afghanistan ist die Bereitschaft gesunken, Soldaten in Auslandsmissionen zu schicken. Dass es beim Ruf nach mehr Verantwortung vor allem um solche Militäreinsätze geht, mehr...

  • FREIE WÄHLER: Die Bürger wollen ein Europa der Mitbestimmung / Aiwanger: Kein Europa der Lobbyisten und der Großkonzerne München (ots) - "Gebt den Bürgern Europa zurück." Das forderte Hubert Aiwanger, Vorsitzender der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion, heute im Rahmen der Aktuellen Stunde im Bayerischen Landtag. "Die Bürger stehen zu Europa, sie akzeptieren aber keine europäischen Trickbetrügereien - wie etwa den Eurorettungsschirm", hielt Aiwanger der CSU vor. "Wir FREIE WÄHLER fordern die Staatsregierung auf, den Bürgern endlich mehr zuzuhören, ihre Sorgen und Bedenken ernst zu nehmen." Ein Beispiel, so Aiwanger, sei das derzeit verhandelte Freihandelsabkommen mehr...

  • neues deutschland: Verquere Rechts-Links-Behördenlogik: Blockaden Berlin (ots) - Wie an anderer Stelle dieser Zeitung dieser Tage zu erfahren war, ist eine Sitzblockade zwar etwas anderes als eine Schreibblockade, zu semantischen Begegnungen kann es jedoch schon mal kommen. Nunmehr scheint es so, als gäbe es darüber hinaus regierungsamtliche Verknüpfungsversuche. Teilnehmer an Sitzblockaden gegen Nazis werden weiterhin als linke politische Straftäter geführt, und die im Mai bereits angekündigte Überarbeitung des »Themenfeldkatalogs«, der für diese absurde Bewertung verantwortlich ist, unterliegt mehr...

  • Westdeutsche Zeitung: Verweigerung ist keine gute Option = von Peter Lausmann Düsseldorf (ots) - Die deutsche Politik will international mehr Verantwortung übernehmen. Zuletzt haben vor allem Bundespräsident Joachim Gauck und Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) einen solchen Anspruch formuliert. Doch die Bevölkerung will diesen Weg offenbar nicht mitgehen. Drei von fünf Bürgern sprechen sich gegen mehr Engagement aus. Zugleich sieht aber eine große Mehrheit die Notwendigkeit, für Frieden und Sicherheit in Europa sowie gegen Völkermord vorzugehen. Was wie ein Paradoxon klingt, ist in erster Linie mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht