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Allg. Zeitung Mainz: Solidarität / Kommentar zur Rente

Geschrieben am 19-05-2014

Mainz (ots) - Rentenpolitik ist ein Drahtseilakt. Die Politik kann
nicht mehr tun, als einen vernünftigen Rahmen abzustecken. Das
versucht sie derzeit. Die meisten Sozialdemokraten dürften dabei
einen inneren Triumph verspüren. Weite Teile der Partei sahen die
Rente mit 67 als Teufelszeug - obwohl die SPD die Linie in der Großen
Koalition 2005-2009 doch mitgetragen hatte. Die 67er Rente gilt
weiterhin, aber die Rente mit 63 nach 45 Beitragsjahren wirkt denn
doch wie eine Befreiung der SPD von einer zentnerschweren Last. Wie
überhaupt viel Psychologie im Spiel ist, bei den aktuellen
Veränderungen. Die Union bekommt ihre Mütterrente - in den
finanziellen Auswirkungen für die Rentenempfängerinnen eher marginal,
aber von höchster Symbolkraft. Ob das alles inhaltlich angemessen
ist, steht auf einem anderen Blatt. Wegen des demografischen Wandels
ist Fachkräftemangel zu befürchten. Das spricht dafür, längere
Lebensarbeiten anzupeilen. Da könnte die 63er Regelung als falsches
Signal verstanden werden. Letztlich entscheiden über den
langfristigen Erfolg des Themas Rente können nicht die Fachplaner von
heute. Konjunkturzyklen werden ausschlaggebend sein, die Frage, ob
der Euro oder eine andere Währung stabil ist, ob es friedlich bleibt
in Europa. Was auch immer geschieht: Einen Mindestsockel muss der
Staat garantieren, notfalls aus Steuermitteln. Das Prinzip, dass die
Jungen für die Alten bezahlen, ist unter Solidaritätsaspekten nicht
zu beanstanden, und es geht auch gar nicht anders. Dass die Lasten
für die Jungen schwer sein werden in Zukunft, steht außer Frage. Aber
die Generation der heutigen Groß- und Urgroßväter und -mütter hatte
es wahrlich auch nicht leicht.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Florian Giezewski
Regionalmanager
Telefon: 06131/485817
desk-zentral@vrm.de


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