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Thilo Sarrazin vom AfD-Vorsitzenden Bernd Lucke als Zugpferd umworben / "Leif trifft ... die Euro-Kritiker", 21.5.2014, 20.15 Uhr im SWR Fernsehen

Geschrieben am 19-05-2014

Mainz (ots) - Der frühere Finanzpolitiker Thilo Sarrazin (SPD) ist
von AfD-Parteichef Bernd Lucke intensiv für eine Spitzenfunktion in
der eurokritischen Partei "Alternative für Deutschland" (AfD)
umworben worden. Sarrazin lehnte dieses Angebot jedoch ab, da "man
dort [Anm.: in der AfD] noch Ordnung schaffen" müsse. Dies berichtet
der SWR unter Berufung auf ein Interview mit Thilo Sarrazin für die
Fernseh-Dokumentation "Leif trifft ... die Euro-Kritiker", die das
SWR Fernsehen am 21. Mai 2014 um 20.15 Uhr ausstrahlt.

Seine Ablehnung, als Galionsfigur der AfD mitzuwirken, begründete
Sarrazin mit der ungewissen Zukunft der AfD: "Um eine wirkliche
politische Partei zu sein, muss man mehr haben, als ein Thema, so
wichtig der Euro ist. Ob die AfD nun den Weg schafft, zu einer
wirklich konservativ-liberalen Partei, die wir in Deutschland
brauchen, das ist für mich noch offen." Sarrazin verglich die
eurokritische Partei mit dem "Chaoshaufen" der Grünen in ihren
Anfangsjahren. Auch sein Alter habe ihn dazu bewogen, das Angebot der
AfD auszuschlagen: "Man muss dann für sich selber Entscheidungen
treffen. Und ich bin für einen der Parteigründer auch entschieden zu
alt." Zudem sei er der Meinung, dass alle Parteien Stimmen
ökonomischer Vernunft in ihren Reihen bräuchten. Das gelte besonders
für die SPD.

In einer internen Untersuchung der AfD von Anfang April 2014, die
dem SWR vorliegt, bilanziert die eurokritische Partei: "Das größte
Problem der AfD bei den Wählern ist, dass die AfD noch zu wenig
bekannt ist." Das Meinungsforschungsinstitut INSA CONSULERE hatte im
Auftrag der AfD ermittelt, dass "nur zwei von drei Befragten" die AfD
kennen. (31,5 Prozent war die Partei im März 2014 nicht bekannt).
Weiter heißt es in der Bilanz: "Problemgruppen sind vor allem Frauen
und Wähler im Osten Deutschlands. Das Thema Euro/EU findet in den NBL
[Anm.: Neuen Bundesländern] deutlich weniger Interesse als in den
alten Bundesländern."

In einer Untersuchung der Konrad-Adenauer-Stiftung werden zudem
überraschende Zahlen zu den "Sympathien in den Anhängerschaften der
Parteien mit der AfD Bundestagswahl 2013" zitiert. Demnach gibt es
Sympathien für die AfD bei 39 Prozent der Linken, 38 Prozent der FDP,
33 Prozent der Grünen, 31 Prozent der SPD, 30 Prozent der
CDU-Anhänger.

FDP: AfD "bewusst totgeschwiegen" Der FDP-Spitzenkandidat bei der
Bundestagswahl 2013, Rainer Brüderle, räumt in der SWR-Dokumentation
ein, dass die Liberalen die AfD lange strategisch ignoriert hätten:
"Im Bundestagswahlkampf haben wir sie bewusst totgeschwiegen, um sie
nicht aufzuwerten. Man muss sich schon mit ihr auseinandersetzen und
den Anliegen, die sie ansprechen." FDP-Präsidiumsmitglied Volker
Wissing geht die Partei der Euro-Kritiker frontal an: "Aber natürlich
muss man Leute wie Herrn Lucke, die perfide Politik machen, ernst
nehmen." Und fährt fort: "Der Zynismus, mit dem Herr Lucke Politik
betreibt, widert einen einfach nur an." Seine Bilanz: "Eine Partei,
die sich zum Schandfleck in der Parteienlandschaft entwickelt.
Fürchterlich."

Auch der Fraktionsvorsitzende der Linken, Gregor Gysi, will den
bisherigen Kurs seiner Partei gegenüber der AfD ändern: "Eine rechte
Partei, keine Nazi-Partei. Das ist ihre [Anm. AfD] Stärke und macht
es erforderlich, sich mit ihr wirklich auseinanderzusetzen."

Zitate frei gegen Quellenangabe "SWR-Dokumentation 'Leif trifft
... die Euro-Kritiker'". Sendetermin: Mittwoch, 21. Mai 2014,
20.15-21 Uhr im SWR Fernsehen

Der Film steht vorab für akkreditierte Journalisten zur Ansicht im
SWR-Vorführraum unter SWR.de/presse. Fotos zum Download unter
ARD-Foto.de.

Pressekontakt: Heike Rossel, Tel. 06131 929-33272,
heike.rossel@swr.de


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