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Börsen-Zeitung: Abgehoben, Kommentar zum Dax-Rekordhoch von Dieter Kuckelkorn

Geschrieben am 15-05-2014

Frankfurt (ots) - Nun ist also passiert, worauf Anleger schon seit
mehreren Tagen gehofft haben: Der Dax hat erstmals in seiner
Geschichte die Marke von 9800 Punkten genommen und mit 9810 Zählern
ein Allzeithoch markiert. Zu vernehmen waren sogleich zuversichtliche
Analystenkommentare, das nun der Weg für weitere Kursanstiege frei
sei, die den deutschen Leitindex schon bald über 10.000 Zählern
treiben könnten. Ein Analyst warf sogar die Zahl von 30.000 Punkten
als längerfristiges Ziel in den Raum. Am Markt sahen die Anleger die
Angelegenheit freilich etwas nüchterner: Unmittelbar nach dem
Erreichen der Rekordmarke setzten Gewinnmitnahmen an, der Dax
rutschte sogar recht deutlich ins Minus.

Für die Rekordfahrt am deutschen Aktienmarkt sind zwei Faktoren
verantwortlich: Zum einen hat die Ankündigung einer neuerlichen
geldpolitischen Lockerung durch die Europäische Zentralbank (EZB) die
Hoffnung auf eine zusätzliche Flutung der europäischen Finanzmärkte
mit Liquidität geweckt. Zum anderen haben die Zahlen zum deutschen
Wirtschaftswachstum im ersten Quartal positiv überrascht.

Hinsichtlich der Konjunkturdaten stellt sich allerdings die Frage
der Nachhaltigkeit. So hat die deutsche Wirtschaft davon profitiert,
dass der Winter quasi ausgefallen ist. Mit Blick auf schwache
Entwicklung in den anderen europäischen Ländern und in den
Schwellenländern ist eher nicht damit zu rechnen, dass die
Entwicklung in Deutschland ihr starkes Momentum beibehält.

Die jüngste Rally erscheint zudem deshalb ein wenig abgehoben,
weil sie die Risikofaktoren ausblendet. So ist die Ukraine-Krise noch
nicht ausgestanden, nach einer gewissen Entspannung sieht es nun eher
wieder nach Konfrontation aus. Zudem ist die laufende Quartalssaison
keineswegs überragend ausgefallen. Nach Helaba-Zahlen haben nur 46%
der Dax-Unternehmen mit ihren Nettoergebnissen die
Analystenschätzungen übertroffen. 54% blieben hingegen hinter den
Erwartungen zurück. Damit stellt sich die Frage, ob das von vielen
Konzernen für das laufende Jahr in Aussicht gestellte starke
Gewinnwachstum realistisch ist. Noch ist der Dax mit einem
Kurs-Gewinn-Verhältnis von 13 bis 14 auf Basis der Schätzungen für
2015 nicht teuer, Revisionen der Gewinnschätzungen könnten das Bild
jedoch bald anders aussehen lassen.

Zwar erscheint der Dax gut unterstützt, so dass eine größere
Korrektur eher nicht in den Karten ist. Für weitere Anstiege ist die
Luft aber dünn geworden.



Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de


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