(Registrieren)

Expertenumfrage anlässlich Rentenanhörung / Ökonomen lehnen Rentenpaket ab

Geschrieben am 05-05-2014

Berlin (ots) - Die Umsetzung des Rentenpakets wäre auch aus Sicht
führender Ökonomen ein Fehler. Die Rente mit 63 und die Mütterrente
sind ungerecht, führen zu steigenden Beitragssätzen, verschärfen den
Fachkräfteengpass auf dem Arbeitsmarkt und werden daher von vielen
renommierten Wirtschaftswissenschaftlern abgelehnt. Das ergab die
Befragung von 109 Wirtschaftsprofessoren durch die IW-Consult, ein
Tochterinstitut des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW), im
Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM). "Die
führenden Ökonomen des Landes lehnen das Rentenpaket ab. Dieses
gewichtige Urteil sollten die Abgeordneten auch nach der heutigen
Anhörung entsprechend einkalkulieren", so Hubertus Pellengahr,
Geschäftsführer der INSM.

Von den 109 befragten Professoren lehnen 100 die abschlagsfreie
Rente mit 63 ab. 86 sprechen sich gegen die Ausweitung der
Mütterrente ab. 83 lehnen beide Maßnahmen ab. Die klare Ablehnung
zeigt sich auch bei den erwarteten Auswirkungen: Die Professoren sind
mehrheitlich (84) der Meinung, dass die Altersversorgung durch das
Rentenpaket nicht gerechter wird. Nur 24 gehen davon aus, dass das
Rentenpaket mehr Gerechtigkeit schafft. Stattdessen rechnen beinahe
alle (102) befragten Experten mit steigenden Rentenbeiträgen. 76
Ökonomen befürchten darüber hinaus, dass sich mittel- und langfristig
der Fachkräfteengpass auf dem Arbeitsmarkt verschärft. "Die
Rentenpläne der Bundesregierung sind vollkommen unverantwortlich,
weil sie der Rentenversicherung aufgrund eines geringen aktuellen
Polsters hohe langfristige Mehrausgaben aufbürden", kommentiert der
Rentenexperte Prof. Dr. Friedrich Breyer von der Uni Konstanz die
Pläne der Bundesregierung.

In den momentan diskutierten Plänen zur Flexibilisierung des
Renteneintritts sehen die Ökonomen dagegen mehrheitlich Vorteile für
Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Die Unternehmen könnten länger auf
erfahrene Mitarbeiter zurückgreifen und so dem Fachkräftemangel
entgegenwirken. Die Befürchtung, dass durch längere Beschäftigung der
Älteren die Arbeitsmarktchancen junger Arbeitnehmer beeinträchtigt
werden könnten, ist aus Sicht der Ökonomen unbegründet. Nur 19
Befragte fürchten eine Verdrängung, 85 glauben dies nicht.

Die vollständigen Umfrageergebnisse und zahlreiche Zitate der
befragten Professoren finden Sie unter
www.insm.de/Generationengerechtigkeit

Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft ist ein
überparteiliches Bündnis aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft.
Sie wirbt für die Grundsätze der Sozialen Marktwirtschaft in
Deutschland und gibt Anstöße für eine moderne marktwirtschaftliche
Politik. Die INSM wird von den Arbeitgeberverbänden der Metall- und
Elektro-Industrie finanziert.



Pressekontakt:
Pressesprecher INSM: Florian von Hennet, Tel. 030 27877-174;
hennet@insm.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

525455

weitere Artikel:
  • Hans-Olaf Henkel fordert ein Machtwort des Bundespräsidenten Berlin (ots) - Zu den Aussagen der Ministerpräsidentin des Saarlandes, Kramp-Karrenbauer, die Alternative für Deutschland (AfD) befinde sich an der Grenze zur Verfassungsfeindlichkeit, erklärte Hans-Olaf Henkel, Stellvertretender Sprecher der Partei: "Wir sind von einzelnen Vertretern der Altparteien schon einiges gewöhnt, aber dieser Angriff auf die Integrität von über 18000 Mitgliedern und über 2 Millionen Wählern schlägt dem Fass den Boden aus." Je näher der Termin zur Europawahl heranrücke, so Henkel, desto öfter gingen den mehr...

  • NABU zur Festen Fehmarnbeltquerung: Vorhaben gleichzusetzen mit Stuttgart 21, Berliner Flughafen und Elbphilharmonie Berlin/Fehmarn (ots) - Ab dem heutigen Montag werden die Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren zur Festen Fehmarnbeltquerung öffentlich ausgelegt. Der Vorhabenträger, das staatseigene dänische Planungs- und Bauunternehmen Femern A/S, will bei der deutschen Landesplanungsbehörde in Kiel die vorgeschriebenen Unterlagen einreichen. Dänemark muss das Vorhaben nach deutschem Planungsrecht durchführen, da ein Großteil des vom dänischen Königreich finanzierten Projektes in Deutschland gebaut werden soll. Nur einen Monat bleibt mehr...

  • Europawahl 2014: Hinweise für Briefwählerinnen und Briefwähler - jetzt Antrag stellen Wiesbaden (ots) - Eine Teilnahme an der diesjährigen Europawahl kann einerseits durch eine persönliche Stimmabgabe im Wahllokal erfolgen, andererseits aber auch durch Briefwahl. Wie der Bundeswahlleiter weiter mitteilt, sollte der Antrag auf Briefwahl so schnell wie möglich gestellt werden, damit die Unterlagen rechtzeitig eintreffen. Wer bei der Europawahl 2014 seine Stimme per Briefwahl abgeben möchte, muss bei seiner Gemeinde schriftlich oder mündlich einen Antrag auf Erteilung eines Wahlscheins stellen. Der Antrag kann auch mehr...

  • McAllister zur Ukraine: Russland ist Teil des Problems, aber auch Teil der Lösung Bonn/Bremen (ots) - David McAllister, CDU-Spitzenkandidat für die Europawahl, betont die Bedeutung Russlands in der Ukrainekrise. "Die russische Führung spielt eine wesentliche Rolle in der Stabilisierung der Situation. Russland ist Teil des Problems, aber auch Teil der Lösung", sagte er im phoenix-Interview. Außerdem verteidigte McAllister das bisherige Vorgehen Deutschlands in der Krise. "Deutschland und die EU haben sich richtig positioniert mit einem Dreiklang aus der Unterstützung von diplomatischen Gesprächen auf allen Ebenen, mehr...

  • Kölner Stadt-Anzeiger: Mützenich rügt Forderung nach Aufrüstung der Nato Köln (ots) - Der SPD-Politiker Rolf Mützenich hat die Forderung von Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen scharf kritisiert, wegen Russlands Politik gegenüber der Ukraine müsse der Westen verstärkt aufrüsten. "Dieses Signal ist in der aktuellen Situation nicht hilfreich", sagte der stellvertretende SPD-Fraktionschef dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Montagausgabe). "Eine Verschärfung der Rhetorik ist jetzt nicht angebracht." Rasmussen hatte an die Verbündeten appelliert, "Schritt für Schritt mehr Geld in die Verteidigung" mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht