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Schwäbische Zeitung: Gauck sagt, was Merkel sich nicht traut - Kommentar

Geschrieben am 28-04-2014

Ravensburg (ots) - Es macht einen Unterschied, ob ein
Staatspräsident aus der Ferne ein anderes Land kritisiert oder ob er
sich in diesem Land hinstellt und sagt, was er von ihm hält. Vor
wenigen Wochen hat Bundespräsident Joachim Gauck noch gesagt, die
Türkei passe in ihrer jetzigen Verfasstheit nicht in die EU. Das
mögen die Machthaber in Ankara als etwas unfreundlich aber irgendwie
normal verstanden haben. Wenn aber dieser Bundespräsident jetzt
Studenten in Ankara sagt, dass er sich große Sorgen um den
Rechtsstaat in der Türkei mache, dann ist er der politische
Präsident, der er eigentlich gar nicht sein darf, weil er ja nicht
Politik machen, sondern repräsentieren soll. Wenn Gauck das Gewicht
seiner Erfahrungen in der DDR einbringt, um Ministerpräsident Erdogan
davor zu warnen, dass die Beschränkung der freien Meinungsäußerung in
Unmut und Unerbittlichkeit, ja in Gewalt umschlagen könne, dann wirkt
das nach innen in die Türkei. Und es wirkt nach außen, nach
Deutschland hinein. Was Merkel sich aus politischer Raison den Türken
nicht zu sagen traut, Gauck tut es.



Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 0751/2955 1500
redaktion@schwaebische-zeitung.de


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