(Registrieren)

Anzeige: Politisch gedeckter Religionszwang in Niederösterreichischer Landesvolksschule, untätige Schulaufsicht

Geschrieben am 23-04-2014

Wien (ots) - Reichen die zwei Wochenstunden Religionsunterricht
nicht, um die Volksschulkinder auf die Erstkommunion vorzubereiten?
Kein Problem im tiefkatholischen Niederösterreich: auch im Rahmen des
Musikunterrichts wird das notwendige Liedgut geübt. Nichtkatholische
Kinder müssen "Lieber Gott, ich will heute zu Dir kommen..."
miteinstudieren oder still zuhören. Konfessionsfreie Eltern, die sich
bei der Landesschulbehörde über diese gesetzeswidrige Diskriminierung
ihres Kindes beschwerten, hatten jedoch die Nachsicht: weder die
zuständige Bezirksschulinspektorin - die auch an einer kirchlichen
Privathochschule arbeitet - noch die Landesschulbehörde sahen sich
berufen, die Vorbereitungen auf die Erstkommunion außerhalb des
Religionsunterrichtes einzustellen. Ganz im Gegenteil:
Landesschulratspräsident Hermann Helm hob, auf Druck katholischer
Eltern, das von seiner eigenen Rechtsabteilung verhängte Verbot der
religiösen Diskriminierung kurzer Hand höchstpersönlich auf. Dass
religiöse Inhalte "als Teil der Lehre ausschließlich dem
Religionsunterricht vorbehalten sind und bleiben" stand anschließend
auch in einer Stellungnahme des Bundesministeriums für Unterricht. In
Niederösterreich, wo die christkonservative Österreichische
Volkspartei die absolute Mehrheit genießt, haben jedoch öffentliche
Schulen auch über den Religionsunterricht hinaus im Dienste der
Kirche zu stehen. Diesmal gar auf Geheiß Erwin Prölls, des
Landeshauptmanns - so die "Kronen Zeitung" am Ostersonntag.

Nach zahlreichen erfolglosen Beschwerden wurde nun ein Anwalt
eingeschaltet. Eine beim Landesschulrat eingebrachte Anzeige soll die
religiöse Diskriminierung beenden und zur Einleitung der überfälligen
Disziplinarverfahren führen. Für Wolfgang Renzl, dem Anwalt, der die
betroffenen Eltern vertritt, ist die Rechtslage klar: "Der
Religionsunterricht bietet den einzigen gesetzlich vorgesehenen
Rahmen für die Glaubensvermittlung während alle Schüler, ungeachtet
ihrer konfessionellen Zugehörigkeit, das gleiche Recht auf Bildung
haben". Laut Renzl könne nun nur eine "umgehende adäquate Reaktion
der Behörde eine straf- bzw. zivilrechtliche Eskalation verhindern".
Laut Eytan Reif, dem Sprecher der laizistischen "Initiative Religion
ist Privatsache", die das Verfahren unterstützt, veranschaulicht der
gegenständige Vorfall "die atemberaubende Selbstverständlichkeit, mit
der, gesetzeswidrig jedoch mit politischer Unterstützung, öffentliche
Schulen für religiöse Zwecke missbraucht und Kinder diskriminiert
werden.".

Rückfragehinweis:
Initiative Religion ist Privatsache
Tel.: 0043/664-4614146
mailto:office@religion-ist-privatsache.at


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

523681

weitere Artikel:
  • Landsberg fordert flächendeckende LKW-Maut statt Straßen-Sonderabgabe Berlin (ots) - Der Vorsitzende des Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, hat die Idee von Schleswig-Hosteins Ministerpräsidenten Torsten Albig (SPD) zu einer Straßen-Abgabe im Prinzip begrüßt. Es sei richtig, mehr in den Zustand der Straßen zu investieren, sagte Landsberg am Mittwoch dem rbb-Inforadio. Zugleich nannte er es aber blauäugig anzunehmen, "jedem Autofahrer pauschal 100 Euro abknöpfen" zu können. Stattdessen schlug Landsberg vor, eine flächendeckende LKW-Maut einzuführen, die dann auch für kommunale Straßen mehr...

  • Albig-Sonderabgabe: Unverschämt und aussichtslos Berlin (ots) - "Sicherlich ist der Zustand unserer Straßen in vielen Teilen der Republik bedauerlich und bedarf dringender Aufbesserung", so Alexander Gauland, stellvertretender Sprecher der Alternative für Deutschland. "Jedoch eine weitere Abgabe von unseren ohnehin überlasteten Bürgern zu verlangen ist geradezu unverschämt. 2013 nahm der Bund nämlich etwa 48 Milliarden Euro über Mineralölsteuer, Kfz-Steuer und LKW-Maut ein. Doch in Straßenbauprojekte flossen davon nur knapp 7,2 Milliarden Euro. Das heißt: Der Bund knöpfte den mehr...

  • Studie zur Punktereform 2014: Deutsche Autofahrer zweifeln am Sinn der Änderungen -------------------------------------------------------------- Bildmaterial zum Download http://ots.de/g31kp -------------------------------------------------------------- Berlin (ots) - - Aktuelle Studie des Verbandes für bürgernahe Verkehrspolitik e.V. (VFBV) zeigt: Die meisten Verkehrsteilnehmer in Deutschland fühlen sich von Politik und Behörden schlecht informiert - Interview mit Verkehrsrechtsexperte und VFBV-Vorsitzendem Mathias Voigt zur Punktereform 2014 vereinbaren: presse@bussgeldkatalog.org mehr...

  • Kreml-Kritikerin Lilija Schewzowa im stern: "Putin schaltet auf Überlebenskampf" Hamburg (ots) - Der Westen muss sich auf ein revanchistisches Russland einrichten: Der russische Präsident Putin habe in den Modus des Überlebenskampfes geschaltet. "Im Kreml hat man wohl erkannt, dass man die Macht in Form eines milderen Autoritarismus nicht mehr lange ausüben kann", sagt die prominente russische Politikwissenschaftlerin Lilija Schewzowa in einem Interview mit dem stern. "Zu groß sind die Probleme. Russland steht vor einer wirtschaftlichen Rezession. Man hat jeder Reformpolitik eine Abfuhr erteilt." Auch mehr...

  • Hartz-IV-Reform: Paritätischer kritisiert Reformvorschläge als "menschenfern" Berlin (ots) - Als "menschenfern" kritisiert der Paritätische Wohlfahrtsverband die Pläne zur Reform von Hartz IV. Durch die angekündigte Verschärfung von Sanktionen sowie neue Restriktionen bei der Übernahme von Wohnkosten würde sich die Situation für viele Betroffene sogar noch verschlimmern. Wer wirklich etwas für die Menschen tun wolle, müsse die Regelsätze auf ein bedarfsgerechtes Niveau anheben und insbesondere endlich die Teilhabe von Kindern sicherstellen. "Die Reformvorschläge sind in erster Linie verwaltungstechnischer mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht