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Lausitzer Rundschau: Es herrscht dicke Luft Zum Kampf gegen den Feinstaub

Geschrieben am 15-04-2014

Cottbus (ots) - Wozu eigentlich der ganze Zinnober mit
Umweltzonen, Einfahrverboten, den teuren Nachrüstungen von Autos und
dem leidigen Plakettenkauf, wenn die Feinstaubbelastung in deutschen
Städten trotzdem zum Teil extrem hoch ist? Für die Kritiker dieser
Maßnahmen dürften die neuesten Daten des Umweltbundesamtes Wasser auf
die Mühlen sein. Bringt doch alles nichts, werden sie jetzt wieder
sagen, ist unsinnige Brüsseler Bürokratie und ärgert nur die
Autofahrer. Doch konsequenterweise muss man dann auch die Gegenfrage
stellen: Wie hoch wäre die Belastung der Luft mit den
gesundheitsgefährdenden Feinstaubpartikeln wohl, wenn es die
Regelungen nicht gäbe? Sicherlich deutlich höher als jetzt schon.
Noch sind die Zustände in Stuttgart, Berlin und anderen
Ballungsräumen allerdings nicht vergleichbar mit denen in Paris oder
gar in Peking, wo die Menschen einen Atemschutz benötigen. Zum Glück.
So banal es klingt, die Feinstaubbelastung ist auch in hohem Maße vom
Wetter abhängig. Und auf das hat Brüssel mit seiner Verliebtheit in
Grenzwerte oder in Reglementierungen keinen Einfluss. Bei
austauscharmen Hochdruckwetterlagen wird die Luft halt weniger
durchmischt. Das kann dazu führen, dass sie selbst dann schlechter
wird, wenn die Emissionen der Autos, Heizungen oder Fabriken gleich
bleiben. Außerdem hat die derzeitige Entwicklung etwas mit der
Heizperiode zu Beginn eines Jahres zu tun sowie dem wachsenden
Straßenverkehr. Nur: Die Autos werden immer sauberer. Genau deshalb
wäre eine Ausweitung der Fahrverbote als Konsequenz auf die jüngsten
Daten politisch wie gesellschaftlich auch kaum vermittelbar. Es gibt
andere Möglichkeiten: So sind in Deutschland immer noch nicht alle
Baumaschinen und -fahrzeuge mit Rußpartikelfiltern ausgestattet. Eine
entsprechende Pflicht dazu könnte helfen. Auch jeder einzelne Bürger
kann einen Beitrag dazu leisten, damit die unsichtbare Gefahr des
Feinstaubs dauerhaft reduziert wird. Beispielsweise durch weniger
Fahrten mit dem eigenen Auto oder durch den Verzicht auf Laub- und
Holzverbrennung im eigenen Garten. Jedem muss klar sein: Es ist unter
Forschern unstrittig, dass eine zu hohe Partikel-Konzentration in der
Luft extrem gesundheitsgefährdend ist. Asthma, Lungenkrebs, das
können die Folgen sein. Genau deswegen ist es auch so wichtig, weiter
über praktikable Wege nachzudenken, damit die dicke Luft dünner wird.
Oder wenigstens nicht noch dicker.



Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


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