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Südwest Presse: Kommentar: Leidige Luftnummer

Geschrieben am 15-04-2014

Ulm (ots) - Was haben wir nicht schon alles versucht -
Umweltzonen, Pförtnerampeln, Blitzer, Tempolimits. Und doch rufen die
Umweltbehörden im Frühjahr in unschöner Regelmäßigkeit Alarm wegen zu
häufig zu hoher Feinstaubwerte. Eingriffe in den Verkehr bewirken
zwar weniger Lärm, Gestank, Stress - doch nicht deutlich weniger
Feinstaub. Kein Grund zu Aktionismus: Die Idee, vor allem am
Autoverkehr herumzudoktern, der nur für einen Teil der Emissionen
verantwortlich ist, ist eine Luftnummer. Zumal viel zu viel vom
jeweiligen Mikroklima, vom geographischen Drumherum und vom
Aufstellungsort der Messstellen abhängt. Kein Grund zur Panik: Laut
Umweltbundesamt sterben zwar pro Jahr 47 000 Menschen an
Luftverschmutzung. Die Zahl ist aber mit Vorsicht zu interpretieren.
Kein Arzt schreibt auf den Totenschein "Todesursache:
Luftverschmutzung". Die Lebenserwartung in vielen süddeutschen
Städten liegt klar über der anderer Orte in Deutschland - trotz oft
überdurchschnittlicher Feinstaubbelastung. Kein Grund zum Nichtstun:
Wir leben besser mit weniger Autoabgasen - auch wenn sie nur einen
Teil der Feinstaubbelastung ausmachen. Doch es braucht auch weniger
Dreck aus Heizungen, Industrieanlagen, Kraftwerken. Wir zündeln eben
zu viel. Statt Panik ist Pragmatismus nötig: E-Mobilität,
attraktiverer öffentlicher Nahverkehr, mehr erneuerbare Energien. So
lösen wir eine ganze Reihe weiterer Probleme gleich mit.



Pressekontakt:
Südwest Presse
Ulrike Sosalla
Telefon: 0731/156218


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