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EU-Abgeordnete Livia Járóka fordert im stern ihr Volk zu mehr Integration auf: "Auch die Roma müssen sich ändern"

Geschrieben am 15-04-2014

Hamburg (ots) - Die ungarische Europa-Abgeordnete Livia Járóka,
die einzige bekennende Romni im europäischen Parlament, hat ihr
eigenes Volk dazu aufgefordert, sich stärker um die eigene
Integration zu bemühen. "Die Roma müssen sich ändern", sagte die
Ungarin dem Hamburger Magazin stern. Sie wandte sich mit dem Aufruf
auch an Roma in Deutschland. "Wer bei euch eine Chance bekommt, muss
versuchen, sie zu nutzen, oder er muss eben wieder nach Hause gehen."

Járóka sitzt für die rechtskonservative Partei Fidesz von Ungarns
Ministerpräsident Viktor Orbán im Brüsseler Parlament. Die
Menschenrechtsaktivistin ist jedoch kein Fidesz-Mitglied. In den
vergangenen Jahren hat sie maßgeblich die Roma-Strategie der
Europäischen Union mitgestaltet. Zwischen 2007 und 2013 hat die EU
26,5 Milliarden Euro für Integrationsprogramme ausgegeben.

Járóka kritisierte in dem stern-Interview auch die
Integrationsbemühungen der Deutschen. Sie nehme eine wachsende
Abneigung gegen Roma und Furcht vor Armutsflüchtlingen wahr.
"Vielleicht geht es bei euch in Deutschland auch gar nicht um die
Angst, sondern eher um dieses Gefühl: 'Ich will nicht helfen, ich
will sie nicht sehen.'" Deutschland müsse verstehen, dass die
Zuwanderung der Roma eine Chance ist. "Ihr müsst ihnen helfen", sagte
Járóka. "Ihr braucht sie. Europa altert, aber das Volk der Roma
altert nicht, sie werden mehr und mehr."

Unter den 766 Abgeordneten des Europäischen Parlaments gibt es
nach Angaben von Járóka auch andere Roma, die aber aus Angst vor
Vorurteilen ihre Herkunft nicht öffentlich machen. "Ich bin
befreundet mit denen, wir sprechen auch über unsere Herkunft, aber
sie würden es niemals öffentlich sagen. Ich bin die einzige, die es
zugibt."

Járóka wirbt für einen unverkrampften Umgang mit den Roma. Sie
kenne die Debatte in Deutschland um Bezeichnungen wie
"Zigeunerschnitzel" und halte sie für verrückt. "Aber manchmal
braucht es so verrückte Diskussionen, um das Roma-Thema ins
Rampenlicht zu rücken." Die Bezeichnung selbst hält sie für
unproblematisch. "Ach, behaltet doch euer Zigeunerschnitzel. Das ist
mir egal", sagte sie dem stern.

Wegen der bevorstehenden Ostertage ist der stern in dieser Woche
bereits ab Mittwoch im Handel.



Pressekontakt:
stern-Redakteure Karin Prummer, Telefon: 040/3703-7282 oder Dominik
Stawski, Telefon: 040/3703-4414


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