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Langzeitarbeitslose im Abseits - Förderpolitik im Aus: Paritätische Studie belegt drastische Defizite bei Hilfen für Langzeitarbeitslose

Geschrieben am 04-04-2014

Berlin (ots) - Eine aktuelle Umfrage des Paritätischen
Wohlfahrtsverbandes zur Situation von Beschäftigungsinitiativen
belegt drastische Defizite bei der Förderung für Langzeitarbeitslose.
Eine Regelförderstruktur sei in Folge der enormen Mittelkürzungen und
arbeitsmarktpolitischen Reformen der vergangenen Jahre nicht mehr
vorhanden. Trotz einer wachsenden Zahl von Langzeitarbeitslosigkeit
betroffener Menschen, seien die Unterstützungs-, Qualifizierungs- und
Fördermaßnahmen in den vergangenen drei Jahren halbiert worden.

"Die alte Bundesregierung hat mit ihrer rigorosen Kürzungspolitik
und der von Anfang an umstrittenen Instrumentenreform das Hilfe- und
Unterstützungssystem für Langzeitarbeitslose vor die Wand gefahren.
Es ist bereits kurz nach zwölf. Eine Regelförderstruktur ist nicht
mehr existent", resümiert Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des
Paritätischen Gesamtverbandes. Nach der repräsentativen Umfrage des
Verbandes ist das Hilfeangebot für Langzeitarbeitslose seit 2010
praktisch halbiert worden, jeder zweite Maßnahmenplatz sei abgebaut
worden. Innerhalb von nur drei Jahren haben 37 Prozent der
Beschäftigungsträger ihre Arbeit für Langzeitarbeitslose gänzlich
einstellen müssen oder sind sogar in die Insolvenz gegangen. "Die
verbliebene Förderlandschaft ist ein Flickenteppich von kurzfristigen
Hilfen und Maßnahmen, die nicht geeignet sind, das Problem der über
Jahre verfestigten Langzeitarbeitslosigkeit zu lösen. Eine
langfristige, am Einzelfall orientierte, passgenaue Förderung, die
den einzelnen in den Blick nimmt, ist unter den gegebenen Bedingungen
so gut wie nicht zu leisten. Viele unserer Träger arbeiten
mittlerweile an ihrer professionellen Schmerzgrenze", so Schneider.

Der Verband appelliert an die Große Koalition, "das Ruder
herumzureißen". In einem Vier-Punkte-Katalog fordert der Paritätische
die Neuausrichtung der Arbeitsmarktpolitik auf die Zielgruppe der
Langzeitarbeitslosen, mehr Qualifizierungsmöglichkeiten, die
Möglichkeit längerfristiger Förderung sowie einen Ausbau öffentlich
geförderter Beschäftigung. Das jetzt vom Bundesarbeitsministerium
angekündigte Programm könne nur ein allererster Schritt sein. Der
Verband weist daraufhin, dass mit dem Programm lediglich drei Prozent
der Langzeitarbeitslosen erreicht werden.



Pressekontakt:
Gwendolyn Stilling, Tel. 030/24636305, E-Mail: pr@paritaet.org


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