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"Report Mainz": Atommüll im Meer - Bundesregierung für Untersuchung/ Positionspapier exklusiv auf reportmainz.de

Geschrieben am 31-03-2014

Mainz (ots) - Die Bundesregierung hat sich erstmals dafür
ausgesprochen, die Meeresgebiete vor der europäischen Küste zu
untersuchen, in denen bis 1982 Atommüll versenkt wurde.
Forschungsmissionen sollen aufklären, wie sich die Radioaktivität aus
leckgeschlagenen Fässern in der Nahrungskette anreichert und sich auf
lebende Organismen auswirkt. Das geht aus einem Positionspapier der
Bundesregierung hervor, das das ARD-Politikmagazin "Report Mainz"
exklusiv auf seiner Internetseite (reportmainz.de) veröffentlicht.

Deutschland brachte das 29-seitige Papier im Februar in den
Ausschuss "Radioaktive Substanzen" der Internationalen
Meeresschutzorganisation OSPAR ein. Der OSPAR gehören die EU und die
Regierungen der Nordostatlantik-Anrainerstaaten an. Konkret
präsentiert die Bundesregierung drei Optionen. Erstens: Von einem
Forschungsschiff aus könnten Proben aus dem Hauptversenkungsgebiet
entnommen werden. Zweitens: Mehrere Forschungsreisen könnten in alle
Versenkungsgebiete gemacht werden. Drittens: Ein ferngesteuertes
Roboter-U-Boot könnte Proben in der unmittelbaren Umgebung der
Atommüllfässer auf dem Meeresgrund entnehmen. In dem Papier
bezeichnet die Bundesregierung eine Untersuchung der
Atommüll-Versenkungsgebiete als "möglicherweise angemessen". Die USA
hätten bereits 1992 mit Spezial-Sonar-Geräten und unbemannten
Mini-U-Booten eigenen Atommüll auf dem Meeresgrund untersucht, so die
Bundesregierung.

Deutschland hatte die erste gemeinsame, internationale Versenkung
von Atommüll angeregt: 1967 ließ die Bundesregierung radioaktive
Abfälle aus dem Kernforschungszentrum Karlsruhe in 480 Stahlfässern
zusammen mit britischem und belgischem Atommüll im Atlantik
versenken. Insgesamt verklappten europäische Staaten mehr als 220.000
Fässer mit radioaktivem Müll an 15 Stellen im Atlantik. Mehr als
28.000 Fässer davon liegen im Ärmelkanal vor der französischen Küste
in etwa 100 Metern Tiefe. "Report Mainz" hatte bereits 2011 exklusiv
darüber berichtet, dass die versenkten Atommüllfässer auslaufen. In
einer ersten Stellungnahme hatte das Bundesumweltministerium "Report
Mainz" dazu mitgeteilt, das Ministerium sehe "keinen Anlass zu
regelmäßigen Überwachungen" der Versenkungsgebiete.

Sylvia Kotting-Uhl, die Atompolitische Sprecherin der
Grünen-Fraktion im Deutschen Bundestag sprach sich "Report Mainz"
gegenüber dafür aus, dass sich Deutschland als Mitverursacher an
einer Forschungsmission beteiligt. Wörtlich sagte sie: "Die Kosten
sollten in erster Linie nach dem Verursacherprinzip getragen werden.
Sollte dafür nicht genug Bereitschaft vorhanden sein, sollten alle
OSPAR-Staaten sich beteiligen. Letztlich sind alle vom Problem des
versenkten Atommülls betroffen."

Weitere Informationen unter SWR.de/report. Zitate gegen
Quellenangabe "Report Mainz" frei. Fragen bitte an "Report Mainz",
Tel. 06131/929-33351.


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