(Registrieren)

Schwäbische Zeitung: Kommentar - Klassische Klientelpolitik

Geschrieben am 23-03-2014

Ravensburg (ots) - Die Rente mit 63 ist aus Sicht der
Sozialdemokraten ein cleverer Schachzug - denn es handelt sich um
klassische Klientelpolitik. Die "Reform" bringt vor allem dem
angestammten SPD-Wähler - dem männlichen Facharbeiter aus dem Westen
mit ungebrochener Erwerbsbiografie - Vorteile. Allerdings ist auch
klar, wer nicht profitieren wird: Frauen, die etwa wegen der Kinder
länger zu Hause geblieben sind, statt zu arbeiten, und viele
Akademiker, die zwar wegen hoher Einkommen oft viel Geld in die
Sozialkassen einzahlen, aber aufgrund ihrer längeren Ausbildung eben
nicht lange genug. Gerechtigkeit geht anders. Abgesehen davon ist die
Rente mit 63 aber vor allem mit Blick auf den demografischen Wandel
falsch. In Zeiten, da die Menschen hierzulande immer älter werden und
junge Arbeitskräfte mehr und mehr fehlen, ist eine Absenkung des
Rentenalters kontraproduktiv. Es geht gar nicht so sehr darum, ob als
Krönung der Unvernunft auch noch Zeiten der Arbeitslosigkeit
angerechnet werden. Sondern darum, vernünftige Reformen nicht
auszuhöhlen. Die Herausforderungen der Globalisierung lassen
derartige Geschenke an die eigene Klientel jedenfalls nicht zu.



Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 0751/2955 1500
redaktion@schwaebische-zeitung.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

518579

weitere Artikel:
  • Westfalenpost: Keine Alternative Von Martin Korte Hagen (ots) - Es ist ja nicht alles grundsätzlich falsch, was Bernd Lucke, Chef der Alternative für Deutschland, so von sich gibt. Insbesondere wenn der Ökonomie-Professor die fehlende demokratische Legitimierung und Kontrolle der Euro-Rettungsmechanismen anprangert, stößt er nicht nur im eigenen Lager auf Zustimmung. Aber - und das wiegt viel schwerer: Lucke hat erstens selbst ein problematisches Verhältnis zur Demokratie, und zweitens zeichnet er ein Bild von der Europäischen Union, das mit den Vorstellungen der Gründerväter mehr...

  • Westfalenpost: Recht auf Würde Von Rolf Hansmann Hagen (ots) - Die NRW-Landesregierung betont im neuen Strafvollzugsgesetz ihre Verantwortung für die Menschen, die Opfer eines Verbrechens geworden sind. Das ist ohne Einschränkung begrüßenswert - in einem Rechtsstaat darf sich niemals der Eindruck verfestigen, dass Täter besser versorgt werden als die Opfer. Der Ist-Zustand ist häufig bedrückend: Viele Opfer und ihre Angehörigen fühlen sich von dem Staat allein gelassen, der ihnen eigentlich ein Leben in körperlicher und seelischer Unversehrtheit ermöglichen möchte. Sie müssen mehr...

  • Allg. Zeitung Mainz: Zeitbombe / Kommentar zu Rentenplänen Mainz (ots) - Eine Große Koalition ist keine Fusion zum Wohle aller, sondern ein Zweckbündnis auf Zeit. Deshalb überrascht es auch nicht wirklich, dass trotz einer Unterschrift unter einem Koalitionsvertrag plötzlich unterschiedliche Meinungen aufeinanderprallen. Beim Thema Rente wird durch die Diskussion über einzelne Aspekte aber im Grunde nur deutlich, welcher Zeitbombe die Politiker beider Parteien zugestimmt haben. Was dem Einzelnen gut tut und Vorteile bringt, kann für die Allgemeinheit in einem Desaster enden. Selbstverständlich mehr...

  • Allg. Zeitung Mainz: Härte und Ernst / Kommentar zu Russland und der Ukraine Mainz (ots) - Wladimir Putin ist ein Mann, der erkennbar nicht weiß, wohin mit sich und seinem Land. Russland ist nach dem Zerfall der Sowjetunion vom Status der Führungsmacht eines ideologisch fest verschweißten Blocks zurückgefallen auf den eines technologisch rückständigen, endemisch korrupten Rohstofflieferanten. Bei diesem Absturz ging zu allem Übel auch noch jede Menge territoriale Einfluss-Sphäre verloren. Das tut weh, die verbale Kraftmeierei nach der Annexion der Krim belegte dies überdeutlich. Von diesem Befund ausgehend, mehr...

  • BERLINER MORGENPOST: Aufnahme ist selbstverständlich/ Ein Leitartikel von Uta Keseling Berlin (ots) - Das ist viel Geld. 120 Millionen Euro soll die Unterbringung von Flüchtlingen in Berlin in diesem Jahr kosten. Fast dreimal so viel wie ursprünglich geplant. Denn es werden in Berlin viel mehr Menschen um Asyl bitten als im vergangenen Jahr. Etwa 8000 Asylbewerber, hat das Bundesamt für Migration errechnet, könnten es dieses Jahr in Berlin sein. Zusätzlich zu den 15.000, die schon hier leben. Einerseits ist das eine Herausforderung für die Stadt. Finanziell, organisatorisch und auch menschlich. Andererseits: Ist es mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht