(Registrieren)

Weltwassertag 2014: Energiehunger bedroht weltweit Flüsse

Geschrieben am 21-03-2014

Berlin (ots) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND) warnte anlässlich des diesjährigen Weltwassertags, der unter
dem Motto "Wasser und Energie" steht, vor der Bedrohung von Flüssen,
Auen und Süßwasserreservoirs durch Großprojekte zur Stromgewinnung.
An größeren und kleineren Flüssen gebe es weltweit inzwischen bereits
etwa 850000 Staudämme, dazu gehörten rund 50000 große bzw. sehr große
sogenannte Mega-Staudämme.

Zu den riesigsten Großprojekten zählten der Belo-Monte-Damm am
Xingu-Fluss in Brasilien, der einzigartige Naturwälder und dort
lebende Indianerstämme bedrohe sowie der Ilisu-Staudamm am Tigris in
der Türkei, der uralte Kulturdenkmäler und u. a. die Leopardenbarbe -
eine nur dort lebende Fischart - gefährde. Der größte Staudamm der
Welt - der Grand-Inga - solle an einem bislang weitgehend
naturbelassenen Abschnitt des Kongo in Afrika errichtet werden, in
Asien bedrohten riesige Staudamm-Projekte am Mekong seltene
Flussdelphine und Fischarten und damit die Existenz vieler Fischer in
der Region.

Aber auch in Europa, vor allem im Einzugsgebiet der Donau, seien
hunderte neue Staudämme und Anlagen zur Stromerzeugung mittels
Wasserkraft geplant. Deutschland habe mit mehr als 7000
Wasserkraftwerken in Europa die höchste Ausbaudichte an Anlagen zur
Stromerzeugung aus Wasserkraft. Trotzdem sollen hierzulande ebenfalls
weitere Anlagen gebaut werden.

Sebastian Schönauer, BUND-Wasserexperte: "In Deutschland gibt es,
aller Vernunft zum Trotz, noch immer Pläne für den Bau neuer
Wasserkraftwerke. Die Stromgewinnung ließe sich damit nur um wenige
Promille steigern. Zugleich gefährdet ein solcher Ausbau aber die
Renaturierung der Fließgewässer, die für mehr Hochwasserschutz
dringend nötig wäre."

Wasserkraftanlagen behinderten zudem die Wanderung von Fischen und
von Turbinen würden unzählige im Wasser lebende Tiere getötet. Dies
betreffe insbesondere den Aal, der auch deshalb auszusterben drohe.
In den Schlamm-Ablagerungen von Stauseen entstehe außerdem
klimaschädliches Methan, das in die Atmosphäre entweiche.

Schönauer: "Anstatt neue Kraftwerke an den Flüssen zu bauen,
müssen die Anstrengungen zum Energiesparen weltweit deutlich erhöht
werden. Die Bewahrung beziehungsweise die Wiederherstellung des
natürlichen Zustands von Bächen, Flüssen und Auen ist dringend
geboten. Sonst droht das Verschwinden vieler Tier- und Pflanzenarten
und der Verlust des für den Hochwasserschutz nötigen Wasserrückhalts
in der Fläche."



Pressekontakt:
Sebastian Schönauer, BUND-Wasserexperte:
Tel. 06094-984022 bzw.

Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher:
Tel. 030-27586-425, Fax: -440
E-Mail: presse@bund.net
Internet: www.bund.net


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

518364

weitere Artikel:
  • Kretschmer/Rupprecht: NRW ist die deutsche Bildungsbremse Berlin (ots) - Das Statistische Bundesamt hat die aktuellen Ausgaben der Bundesländer pro Schüler bekannt gegeben. Nordrhein-Westfalen gibt dabei deutlich weniger Geld aus als fast alle anderen. Dazu erklären der stellvertretende Fraktionsvorsitzende, Michael Kretschmer, und der bildungspolitische Sprecher, Albert Rupprecht: Michael Kretschmer: "Für uns haben Bildung und Forschung höchste Priorität. Seit 2005 haben wir die Ausgaben für Bildung und Forschung fast verdoppelt, trotz Krise. Leider ziehen beim Ziel der Bildungsrepublik mehr...

  • Brinkhaus: Drei-Punkte-Katalog auf dem Weg zu einer Bankenunion Berlin (ots) - Am gestrigen Donnerstag wurde auf europäischer Ebene ein Kompromiss zur Bankenunion erzielt. Dazu erklärt der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Ralph Brinkhaus: "Der gestern gefundene Kompromiss ist gut, aber in Teilen provisorisch. Wichtige Punkte bedürfen noch der Klärung. Drei Punkte sind ganz wesentlich - und um deren Umsetzung werden wir die Bundesregierung mit allem Nachdruck bitten: Erstens: Bisher ist nicht geregelt, ob die Banken ihre Beiträge, die sie in den neu aufzubauenden mehr...

  • Tillmann: Durchbruch im Kampf gegen Steuerhinterziehung Berlin (ots) - Am gestrigen Donnerstag wurde auf europäischer Ebene mit der notwendigen Einstimmigkeit beschlossen, die bestehende EU-Zinsrichtlinie zu verschärfen. Dazu erklärt die finanzpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Antje Tillmann: "Während in Deutschland die Debatte um die Frage der Straffreiheit von Selbstanzeigen bei Steuerhinterziehung die öffentliche Debatte bestimmt, werden in Europa schrittweise die Möglichkeiten, Steuerhinterziehung überhaupt zu begehen, deutlich erschwert. Wir begrüßen es mehr...

  • Welternährungskonferenz: "Agrarromantik fehl am Platz!" / Bundesminister Christian Schmidt betont in erster Grundsatzrede Schlüsselfunktion Landwirtschaft (VIDEO) -------------------------------------------------------------- Video-Material http://ots.de/vasP7 -------------------------------------------------------------- Berlin (ots) - Der Schlüssel zur Sicherung der Welternährung ist eine produktive Landwirtschaft vor Ort. Dazu gehört eine funktionierende Infrastruktur als Voraussetzung für Marktzugang und Agrarhandel. Agrarromantische Vorstellungen sind fehl am Platz, betonte Prof. Dr. Matin Qaim, Lehrstuhl für Welternährungswirtschaft und ländliche Entwicklung der mehr...

  • ROG kritisiert die Sperrung von Twitter in der Türkei Berlin (ots) - Reporter ohne Grenzen (ROG) kritisiert die Sperrung des Kurznachrichtendienstes Twitter in der Türkei. Viele Nutzer konnten am Freitag nicht wie gewohnt die Seite aufrufen, sondern erhielten eine Nachricht der Telekommunikationsbehörde, die auf einen Gerichtsbeschluss zur Schließung der Seite hinwies. Am Donnerstag hatte Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan gedroht, das soziale Netzwerk auszurotten, weil die Inhalte das Ansehen der Regierung vor den Regionalwahlen am 30. März beschädigten. (http://bit.ly/1jf4YRw). mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht