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Lausitzer Rundschau: Wahre Freundschaft Zum Polen-Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel

Geschrieben am 12-03-2014

Cottbus (ots) - Wenn Angela Merkel in die polnische Hauptstadt
Warschau reist, hat sie seit Jahren in schöner Regelmäßigkeit
Heimspiele in der Fremde. Mit Premier Donald Tusk verbindet die
Bundeskanzlerin eine politische und auch persönliche Freundschaft.
Auch die Bürger des Nachbarlandes im Osten verehren die deutsche
Regierungschefin, wie immer wieder Umfragen, aber nicht nur die
zeigen. Was wahre Freundschaft wert ist, zeigt sich allerdings oft
erst in Krisenzeiten. Dass die Lage in Europa angesichts der
imperialen russischen Krim-Politik ernst ist, wissen Tusk und Merkel
nur zu gut. Deshalb auch probten Kanzlerin und Premier am gestrigen
Mittwoch den Schulterschluss, obwohl ihre Regierungen in der
Ukraine-Frage durchaus verschiedene Strategien verfolgen. Berlin
mahnt, den Gesprächsfaden mit Moskau nicht abreißen zu lassen.
Warschau dagegen setzt auf Härte und Sanktionen statt Diplomatie. Die
unterschiedlichen Ansätze speisen sich aus historischen Erfahrungen.
Polen war in den vergangenen Jahrhunderten stets Opfer russischer -
und auch deutscher - Aggression. In Berliner Polit-Zirkeln erinnert
man sich dagegen noch immer gern an den Erfolg der Ostpolitik Willy
Brandts, der auf Wandel durch Annäherung hoffte. Merkel hat
bekanntlich eine weniger romantische Sicht auf Russland als die
selbst ernannten Erben des Ex-Kanzlers Willy Brandt. Das mag ihrer
DDR-Biografie geschuldet sein. Wie die Polen, so weiß auch die
ostdeutsche Kanzlerin, was es bedeutet, der Moskauer Machtpolitik
ausgeliefert zu sein. Merkel ist aber viel zu sehr politischer Profi,
um außenpolitische Grundregeln zu ignorieren. Die Bundeskanzlerin
weiß, dass es nicht im nationalen Interesse Deutschlands ist,
Russland aus Europa auszugrenzen. Das hat keineswegs allein etwas mit
Gaslieferungen und Exportchancen zu tun. Russische Soldaten, Panzer
und Raketen stehen im Gebiet Kaliningrad zwischen Polen und Litauen,
in der Republik Moldau und in Georgien. Und klar ist auch, dass es
ohne Moskau weder in Syrien noch im Iran oder in Afghanistan
Stabilität und Frieden geben kann. Die Krim-Krise scheint den Polen
in ihrer Sicht auf Russland eher recht zu geben als den Deutschen.
Merkel verwies in Warschau auf die unverbrüchliche
Verteidigungsgemeinschaft der mitteleuropäischen Länder in der Nato.
Das war klug, denn wenn der Westen in Moskau Gehör finden kann, dann
nur, wenn zentrale Mächte wie Polen und Deutschland mit einer Stimme
sprechen.



Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


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