(Registrieren)

Westfalenpost: Ein Humanist auf den Spuren des Humanen Von Stefan Hans Kläsener

Geschrieben am 07-03-2014

Hagen (ots) - Es gibt wohl nur ein Land, dessen Besuch heikler für
einen deutschen Bundespräsidenten ist als Griechenland: Israel. Das
ist hierzulande wenig bekannt. Die Weltkriegsgeschichte und ihre
Gräuel kennen die Deutschen weitgehend, wenn es um Massaker in
Italien und Frankreich, Schändungen an der Ostfront oder
Massenhinrichtungen auf dem Balkan geht. Aber die Vergehen an der
griechischen Zivilbevölkerung?

Das hat seinen Grund in der griechischen Nachkriegsgeschichte, als
eine Militärjunta die Macht übernahm - und mit ihr mancher Offizier,
der im Zweiten Weltkrieg mit den Deutschen kollaborierte. Auch die
tollkühnen Fallschirmjäger, die auf Kreta zum Einsatz kamen, sehen
wir heute in einem anderen Licht.

Nimmt man nun auch noch die jüngsten Zumutungen an die Griechen
hinzu, die einen versagenden Staat zu beklagen haben und bitter dafür
büßen müssen, dann dürfte sich kein Bundespräsident wundern, wenn er
auf allenfalls frostige Gastgeber träfe. Aber so kam es nicht.

Joachim Gauck, über den sich selbstverständlich auch Kritisches
sagen lässt, hat ein offenbar untrügliches Gefühl für das rechte Wort
zur rechten Zeit. Die Reparationsforderungen der Griechen, die anders
als andere von deutschen Soldaten überfallene Staaten nichts
Nennenswertes erhielten, wies er sanft zurück. Und versicherte Hellas
dennoch der deutschen Solidarität, wenn es um die Überwindung der
Schwierigkeiten von heute geht. Die ehrliche Bitte um Verzeihen für
die Gräuel des Krieges kam hinzu.

All das zusammen macht den Erfolg dieses Staatsbesuchs aus.
Griechenland, Wiege des Humanismus und Kernbestand des Abendlandes,
hat eine solch würdige Visite verdient.



Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

515930

weitere Artikel:
  • Schwäbische Zeitung: Kommentar: Schnell aufklären Ravensburg (ots) - Muss das sein? Es muss. Die Staatsanwaltschaft kann gar nicht anders, als neue Ungereimtheiten bei der Räumung des Stuttgarter Schlossgartens im September 2010 zu untersuchen. Der Anfangsverdacht von Falschaussagen vor dem ersten Untersuchungsausschuss wiegt schwer. Damit aber dürfte auch der neue Untersuchungsausschuss des Landtags wieder zum Politikum werden, weil neuerlich Stefan Mappus im Mittelpunkt stehen wird. Die Wahrheit muss ans Licht, aber bitte schnell. Die Bürger haben die Affären leid. Pressekontakt: mehr...

  • Schwäbische Zeitung: Kommentar: Schnelle Kabel müssen her Ravensburg (ots) - Stau auf den Bundesstraßen vom Bodensee bis auf die Ostalb ist nichts Ungewöhnliches. Auch unter der Erde gibt es ein Problem - beim Datenverkehr. In vielen kleinen Orten entlang der großen Straßen der ganzen Region haben schnelle Internetverbindungen mit Geschwindigkeiten über sechs Megabit pro Sekunde Seltenheitswert. Das ist Steinzeit-Internet und leider die Regel im ganzen Süden: Wer die Grenzen der Städte von Tuttlingen bis Aalen hinter sich lässt, steht rasch im Internet-Niemandsland: In manchen Landkreisen in mehr...

  • Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Gauck/Griechenland/Reparationen Stuttgart (ots) - Den Griechen erneut nur die kalte Schulter zu zeigen und darauf zu hoffen, dass die Geschichte schon wieder vergessen wird, wäre billig. Die Bundesregierung sollte sich stattdessen aber einen kreativen Kompromiss ausdenken. Es gibt viele Möglichkeiten. Großzügige Stipendien-Programme für die Opfergemeinden, Hilfe bei Infrastrukturprojekten. Das geplante deutsch-griechische Jugendwerk ist schon eine gute Idee. Eine gemeinsame Schulbuchkommission wäre eine zweite. Damit deutsche Griechenlandurlauber irgendwann nicht mehr...

  • Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Bundesregierung/Haushalt/Schulden Stuttgart (ots) - Noch steht der Beweis aus, dass der Bund erstmals seit 1969 ohne neue Schulden auskommt. Es sieht aber gut aus: Noch nie war eine Regierung dem Ziel so nahe. Anders als viele Euroländer, die USA und Japan macht Deutschland große Fortschritte bei der Sanierung der Staatsfinanzen. Dafür verdient die Politik Lob. Gleichwohl wäre es verhängnisvoll, die Zügel schleifen zu lassen. Die große Koalition läuft Gefahr, genau dies zu tun. Anstatt die Reformen der vergangenen Jahre fortzusetzen, schafft Schwarz-Rot die Grundlage mehr...

  • Weser-Kurier: Kommentar von Daniel Killy zu Erdogans Internet-Plänen Bremen (ots) - Der Mann, der sein Land in die EU führen will, bedient sich nordkoreanischer Steinzeit-Methoden.Doch während es Europa an Schärfe gegen Russland nicht fehlen lässt, sind die Schüsse Erdogans gegen das eigene Volk wohl schon vergessen. Stattdessen wird der islamistische Brandstifter weiter mit vagen Avancen im Kreis der europäischen Familie gehalten. Dass die Türkei in der EU nichts verloren hat, solange der kranke Mann am Bosporus dort die Amtsgeschäfte führt, sollte endlich deutlich artikuliert werden: Klare Kante mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht