(Registrieren)

Neue Westfälische (Bielefeld): Beamtenbesoldung in NRW¶ Gericht sorgt für Gerechtigkeit¶ CARSTEN HEIL¶

Geschrieben am 07-03-2014

Bielefeld (ots) - Das hatte sich die nordrhein-westfälische
Landesregierung fein ausgerechnet: Die höher besoldeten Beamten
könnten zwei Jahre lang auf eine Erhöhung ihrer Bezüge verzichten und
schwupp hätte das Land rund 700 Millionen Euro eingespart. Durch
diesen Plan macht das Bundesverwaltungsgericht nun einen Strich.
Jedenfalls spricht vieles dafür, dass die Begründung des jüngsten
Urteils zum Beamtenstreikrecht auch in dieser Frage eindeutig ist.
Der Beamtensold ist demnach verfassungsrechtlich an die Tarifhöhe des
öffentlichen Dienstes gekoppelt. Wenn es dort mehr Geld gibt, steht
das auch den höheren Beamten zu. Das höchste deutsche
Verwaltungsgericht hat sein Urteil natürlich rechtlich begründet. In
diesem Fall entspricht das Recht jedoch auch dem normalen Rechts- und
Gerechtigkeitsempfinden. Warum sollen Beamte von einer Erhöhung der
Bezüge nur deshalb ausgeschlossen werden, weil sie schon heute mehr
Geld bekommen? Das klingt sehr nach Willkür. Sicher, es ist
wünschenswert, dass Nordrhein-Westfalen spart. Das kann aber nicht
auf Gutsherrenart geschehen. Das haben die Leipziger Richter nun wohl
klargestellt. Auch wenn die Landesregierung noch auf dem Standpunkt
steht, dass es bei besagtem Urteil nicht um Besoldungsfragen gegangen
sei, und noch hofft, vor anderen Gerichten bestehen zu können, sind
die Aussichten dafür mehr als trübe. Wieder einmal fängt sich die
rot-grüne Landesregierung eine Niederlage vor Gericht ein. Wie schon
beim Nachtragshaushalt von 2010, wie schon bei den Haushalten von
2011 und 2012. Das lässt aufhorchen und am guten Willen der Regierung
zweifeln. Als wollte sie möglichst dreist die Grenzen des eigenen
Handelns immer weiter hinausschieben. Gut, dass die Justiz des
Rechtsstaates dem immer wieder einen Riegel vorschiebt.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

515922

weitere Artikel:
  • Neue Westfälische (Bielefeld): Verhältnis USA-Russland Wenig Hoffnung DIRK HAUTKAPP Bielefeld (ots) - Syrien, Iran, Men-schenrechte, Raketenabwehr, Obdach für Geheimnisenthüller Edward Snowden - und jetzt die Ukraine. Die Beziehungen zwischen Amerika und Russland sind nicht erst seit dem Coup auf der Krim stark abgekühlt. Durch die De-facto-Annexion der zur Ukraine gehörenden Halbinsel droht jetzt eine längere Frostperiode. Oder gar Eiszeit. Der Stil, in dem Moskau im 21. Jahrhundert in Schlägermanier des 19. Jahrhunderts Einflusszonen im postsowjetischen Raum unter Missachtung des Völkerrechts neu vermisst, hat mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Lewitscharoff Halle (ots) - Besonders gravierend aber ist, dass Lewitscharoff von "Halbwesen" sprach und damit Kinder herabwürdigte, die durch künstliche Befruchtung gezeugt worden sind. Davon hat sich die Büchner-Preisträgerin inzwischen distanziert - ob wegen der massiven Proteste oder aus Einsicht, sich heillos vergaloppiert zu haben, steht dahin. Es ist freilich legitim, Meinungen zuzuspitzen, es hilft zu besserem Verständnis und befördert die Debatte. Das stellt allerdings den Redner nicht von der Verantwortung für das Gesagte frei. mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zur Ukraine Halle (ots) - Russland gieße Öl ins Feuer, erklärt der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier und er hat Recht. Diese Entscheidung wird wie ein Brandbeschleuniger wirken. Die Regierungspartei Einiges Russland will die Aufnahme von Gebieten anderer Staaten nun per Gesetz erleichtern. Wer glaubt, diese Entwicklung lasse sich noch aufhalten, irrt. Keine internationale Kontaktgruppe wird hier vermitteln können. Der russische Präsident macht deutlich, dass er weder beabsichtigt, die jetzige ukrainische Übergangsregierung anzuerkennen, mehr...

  • Südwest Presse: KOMMENTAR · GAUCK Ulm (ots) - Alte Rechnungen Bundespräsident Joachim Gauck hat an einem der Tatorte deutscher Morde in Griechenland um Verzeihung gebeten, Reparationsforderungen für Nazi-Verbrechen aber hat er zurückgewiesen. Aus deutscher Sicht ist der Rechtsweg in dieser Angelegenheit abgeschlossen, man will keinen Präzedenzfall schaffen und versteift sich auf die Ansicht, völkerrechtlich sei da nichts zu machen. Diese Haltung ist aus Gaucks Sicht, der im Ausland nicht der Bundesregierung widersprechen kann, nachvollziehbar. Trotzdem ist sie mehr...

  • Westfalenpost: Gelassenheit und Zuversicht Von Monika Willer Hagen (ots) - Die kontrovers diskutierte Zuwanderung aus EU-Ländern wie Rumänien und Bulgarien findet jetzt ihren Niederschlag in der Statistik. Mehr als 7,6 Millionen Ausländer leben derzeit bei uns, das sind rund 9 Prozent der Gesamtbevölkerung. Dabei überrascht es kaum, dass die Zahl von Einwanderern aus den jüngeren EU-Mitgliedsstaaten im Rahmen der Arbeitnehmerfreizügigkeit ebenso gestiegen ist wie die von Migranten aus den ärmeren EU-Staaten und aus Bürgerkriegsländern wie Syrien. Aber die größte Zahl der Neubürger kommt mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht