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Allg. Zeitung Mainz: Langes Warten / Kommentar zu PID-Zentren

Geschrieben am 25-02-2014

Mainz (ots) - Nach der jahrelangen emotionalen Debatte um die
Präimplantationsdiagnostik (PID) hatte die Politik im Februar 2013
entschieden, dass die genetische Untersuchung von Embryos nach einer
künstlichen Befruchtung unter bestimmten Bedingungen ab 2014
zugelassen wird. Darauf hatten von Erbkrankheiten betroffene Paare
lange gewartet. Und nun müssen sie sich weiter gedulden, weil die
Voraussetzungen für PID-Zentren in den meisten Bundesländern noch
lange nicht geschaffen sind. Zu früh gefreut, könnte man flapsig
sagen, doch der Begriff "Freude" ist in diesem Zusammenhang
schwierig. Denn die Paare, die in der Regel bereits ein schwer
krankes oder behindertes Kind bekommen und so überhaupt erst von
ihrer genetischen Veranlagung erfahren haben, befinden sich in einem
emotionalen Ausnahmezustand. Sie wünschen sich ein weiteres gesundes
Kind - im Fall einer PID müssen sie die schwere Entscheidung treffen,
ob sie einen "kranken" Embryo aussortieren lassen. Niemand, der sich
nicht selbst in dieser Situation befindet, sollte sich anmaßen, über
diese Paare zu richten. Dass die Betroffenen nun weitere Monate
warten müssen, bis in Deutschland PID-Zentren ihre Zulassung
bekommen, ist bitter. Und für manche wird es dann möglicherweise zu
spät sein, weil sich irgendwann das Zeitfenster für eine erfolgreiche
künstliche Befruchtung schließt. Warum die Einrichtung der
erforderlichen Ethikkommissionen so lange dauert, ist deshalb eine
berechtigte Frage. Eine bewusste Verzögerung sollte man trotz der
heftig umstrittenen PID nicht unterstellen. Man kann den Ländern
abnehmen, dass das Gesetzgebungsverfahren kompliziert und langwierig
ist und bei diesem Thema im Zweifel die Devise gilt: Sorgfalt geht
vor Schnelligkeit.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Florian Giezewski
Regionalmanager
Telefon: 06131/485817
desk-zentral@vrm.de


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