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Studie des Thüringer Sozialministeriums bestätigt Fachkräftemangel in der Pflege / bpa erwartet umfassende Maßnahmen

Geschrieben am 18-02-2014

Erfurt (ots) - In Thüringen gibt es zu wenig Fachkräfte in der
Pflege. Ursachen sind Abwanderung wegen des Lohngefälles, fehlender
Nachwuchs, bürokratische Hürden bei Zuwanderung und Anerkennung
ausländischer Berufsabschlüsse: Das ist das Ergebnis einer neuen
Studie, die im Auftrag des Thüringer Sozialministeriums von der
Universität Jena erstellt wurde. Vor diesem Hintergrund erwartet der
Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa) in
Thüringen eine konzertierte Aktion der beteiligten Ministerien.

"Das Wirtschaftsministerium hat kürzlich seine Fachkräftestudie
bis 2025 vorgestellt und einen Bedarf an Pflegekräften im hohen
fünfstelligen Bereich festgestellt. Das Sozialministerium hat diese
Zahlen nun bestätigt. Das Problem wird nicht durch weitere Studien
gelöst, sondern durch einen Mix aus intelligenten Lösungsansätzen",
beschreibt Margit Benkenstein, Vorsitzende des bpa Thüringen und
selbst Pflegeheimbetreiberin, die aktuelle Lage. Sie begrüßt, dass
Ministerin Heike Taubert den Fachkräftemangel öffentlich als ernstes
Problem diskutiert.

Laut einer aktuellen Umfrage unter den Mitgliedern des bpa
Thüringen würden mehr als 80 Prozent der privat geführten ambulanten
und stationären Einrichtungen sofort mindestens eine Fachkraft neu
einstellen. Doch die Arbeitsämter können kaum Fachkräfte vermitteln.

"Die Pflegeeinrichtungen machen ihre Hausaufgaben zuverlässig,
brauchen aber politische Unterstützung", so Margit Benkenstein.
"Unsere Einrichtungen haben die Zahl der Ausbildungsplätze deutlich
erhöht. Wir werben in Schulen für den Beruf, wir unterstützen
Umschulungen, und wir sind ausländischen Fachkräften behilflich, die
sich in Thüringen niederlassen wollen."

Der bpa-Landesbeauftragte Thomas Engemann wünscht sich neben dem
gezielteren Ausbau der Umschulungen in Zusammenarbeit mit der
Bundesarbeitsagentur unter anderem eine stärkere Verzahnung der
beteiligten Ministerien bei der Anerkennung der Berufsabschlüsse:
"Hier kann Thüringen mit gutem Beispiel vorangehen, indem
übersichtliche Verfahren vereinbart werden und auf unnötig hohe
Sprachanforderungen verzichtet wird."

Ebenfalls von zentraler Bedeutung sind laut Engemann die weiteren
Verhandlungen mit den Pflegekassen um höhere Pflegesätze: "Es ist
nicht nachvollziehbar, warum die Entgelte nicht denen im Westen
angepasst werden. Wenn hier kein Umdenken stattfindet, wird sich die
Situation in Thüringen weiter verschärfen."

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa)
bildet mit mehr als 8.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen (davon fast
200 in Thüringen) die größte Interessenvertretung privater Anbieter
sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der
ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe und
der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa
organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen die Verantwortung für rund
245.000 Arbeitsplätze und circa 18.900 Ausbildungsplätze. Das
investierte Kapital liegt bei etwa 19,4 Milliarden Euro.



Pressekontakt:
Kontakt: Thomas Engemann, bpa-Landesbeauftragter, Tel.: 0361/653 86
88, www.bpa.de


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