(Registrieren)

neues deutschland: Heimspiel für Erdogan

Geschrieben am 04-02-2014

Berlin (ots) - Vor dem Termin mit dem türkischen
Ministerpräsidenten hieß es aus dem Berliner Auswärtigen Amt, man
werde von Erdogan die Aufklärung der türkischen
Korruptions-(Staats)affären »unter strikter Beachtung
rechtsstaatlicher Prinzipien« fordern. Nach Tische freilich
vermittelten weder Erdogan noch sein Gastgeber Steinmeier den
Eindruck, dass es zu diesem Thema Meinungsverschiedenheiten gegeben
habe. Fragen aus Ankara, was denn das deutsche Außenamt
innertürkische Schmiergeldgeschichten angingen, wären nicht
unberechtigt, dann allerdings zu verbinden mit der Gegenfrage, ob es
für Erdogan schon selbstverständlich sei, deutsch-türkische
Metropolen wie Berlin (2008 Köln, 2011 Düsseldorf) zu Stationen
seiner Wahlkampfkarawane zu machen. Erdogan ist kaum wegen der
bilateralen Dauergesprächsthemen wie Doppelpass oder EU-Aufnahme
gekommen. Er steht im Wahlkampf. Das ist diesmal eine Art
Abstiegskampf. Und so braucht Erdogan dringend Heimspiele. Zu Hause
sinken seine Beliebtheitswerte derzeit rapide. Für umso wichtiger
hielt er es offensichtlich, der etwa 1,5 Millionen Wähler zählenden
türkischen Gemeinde in Deutschland seinen Amoklauf gegen die im
Korruptionssumpf ermittelnde Justiz als Verschwörung ausländischer
Mächte darzustellen. »Jeder kann in Deutschland frei reden, solange
er sich an die demokratischen Spielregeln hält«, verteidigte dies
Unionsfraktionschef Kauder. Er vergaß zu sagen, dass Erdogan diese
für sich ganz allein definiert.



Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1715


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

510096

weitere Artikel:
  • Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zu Selbstanzeige bei Steuerhinterziehung Stuttgart (ots) - Wie wär's damit? "Tätige Reue" als Unwort des Jahres 2014? Denn der hanebüchene Strafmilderungsgrund für alle, die seit wenigen Jahren hinter dem strafbefreienden Schild der Selbstanzeige Schutz suchen, ist ein juristischer Witz. Steuerrückzahlungen aus illegal im Ausland versteckten Geldbeständen fließen doch nicht aus Reue und Wiedergutmachung in die deutsche Steuerkasse, sondern in der Regel aus wachsender Sorge vor Entdeckung und gesellschaftlichen oder politischen Nachteilen. Pressekontakt: Stuttgarter mehr...

  • Südwest Presse: Kommentar zur SCHWARZARBEIT Ulm (ots) - Es ist jedes Jahr dieselbe Weissagung, die Tübinger Wirtschaftsforscher in der Glaskugel der Schattenwirtschaft lesen: Wenn Arbeit teurer wird, dann wächst automatisch auch die Schwarzarbeit, so die einfache Formel. War es vor ein paar Jahren noch die Mehrwertsteuer-Erhöhung, die das werktätige Volk in die Kriminalität der kleinen Leute getrieben haben soll, sind es nun die Pläne für einen gesetzlichen Mindestlohn, die Rente mit 63 und die kalte Progression, die Lohnsteigerungen auffrisst. Dabei verhält es sich mit der mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zum Fall Linssen Halle (ots) - Freilich muss sich der 71-Jährige über Misstrauen nicht wundern. Denn kurz zuvor sind die Feministin Alice Schwarzer und Berlins Kulturstaatssekretär André Schmitz von der SPD als Steuerhinterzieher aktenkundig geworden.Ihre Daten sind, wie die Linssens, auf einer Steuer-CD aufgetaucht. Zudem entsteht zumindest der Eindruck, als sei Linssen nur deshalb einer Strafe wegen Steuerhinterziehung entgangen, weil das Konto während der fraglichen Zeit keinen Gewinn abwarf. Offen bleibt schließlich die Frage, was den CDU-Politiker mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Waffenexporten Halle (ots) - Ein genauerer Blick lohnt sich, denn Waffengeschäft ist nicht gleich Waffengeschäft. Niemand kann ernsthaft etwas einzuwenden haben dagegen, dass Saudi-Arabien seine langen Küstenstreifen schützt. Patrouillenboote sind keine Angriffswaffen, und sie lassen sich auch nicht dazu einsetzen, Proteste im eigenen Land niederzuschlagen. Insofern ist die Aufregung über den Rüstungsdeal zwar verständlich, weil sich damit so wunderbar Emotionen schüren lassen. In diesem Fall geht er aber an der Sache vorbei. Gabriel sollte sich mehr...

  • Schwäbische Zeitung: Der Sultan in Berlin - Leitartikel Ravensburg (ots) - Es läuft nicht gut für Recep Tayyip Erdogan: Daheim, in der Türkei, wird demonstriert, was das Zeug hält, für Reformen, gegen korrupte Politiker. Erdogans gemäßigt islamistische Partei AKP zerlegt sich gerade selbst. Obendrein sind offenbar nicht nur Parteifreunde, sondern auch die Kinder des türkischen Ministerpräsidenten in einen sehr unappetitlichen Korruptionsskandal verwickelt. Da kommt eine Reise nach Deutschland zur Ablenkung gerade recht. Dass der Mann aus Ankara dabei vor Landsleuten im Berliner Tempodrom mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht