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"Report Mainz", heute, 4.2.2014, um 21.45 Uhr im Ersten

Geschrieben am 04-02-2014

Mainz (ots) - ADAC-Auslandsgeschäfte: Hunderte türkische
Kleinunternehmer beklagen offene Rechnungen in Millionenhöhe
Automobil-Experte Bratzel: ADAC aufgetreten wie "Unternehmens-Hai"

Mainz. Hunderte Kleinunternehmer in der Türkei erheben schwere
Vorwürfe gegen den ADAC in Deutschland. Das berichtet das
ARD-Politikmagazin "Report Mainz" (heute, 4.2., 21.45 Uhr im Ersten).
Demnach sitzen die Unternehmer infolge des ADAC-Türkeigeschäfts in
den Jahren 2008 bis 2010 immer noch auf unbezahlten Rechnungen in
Millionenhöhe. Der Istanbuler Anwalt Güngor Ciğerli, der viele
kleine Betriebe vertritt, sagte im Interview mit "Report Mainz": "800
kleine Betriebe sind betroffen. Und was die offenen Rechnungen
angeht, so sprechen wir - Zinsen eingerechnet - von 10 Millionen
Euro."

Der ADAC hatte 2008 im Rahmen seiner so genannten
"Mehrwert-Strategie" in der Türkei eine Tochterfirma gegründet und
mit Hilfe von externen Dienstleistern eine eigene Flotte mit
Pannenhelfern aufgebaut. Langfristig wollte man auch türkische
Autofahrer als Mitglieder eines eigenen türkischen Automobilclubs
gewinnen. Nach planmäßigem Start ging die türkische Tochterfirma im
Dezember 2010 jedoch abrupt pleite.

Ehemalige türkische Dienstleister des ADAC erheben gegenüber
"Report Mainz" den Vorwurf, sie hätten von der türkischen
ADAC-Tochterfirma "ADAC Service A. S." über Monate ihre Rechnungen
nicht mehr bezahlt bekommen. Vor Beginn des Türkeigeschäfts seien sie
zudem aufgefordert worden, zu investieren. So sagte der 53-jährige
Unternehmer Musa Tandeveri aus Istanbul gegenüber "Report Mainz":
"Ich habe einen deutschen ADAC-Manager gefragt: Soll ich investieren?
Und er hat gesagt: Mach das! Du arbeitest für eine der größten Firmen
der Welt." Fotos zeigen ihn bei Schulungen in Bayern und mit
hochrangigen deutschen Managern des ADAC. Inzwischen habe er mehr als
35 Fahrzeuge unter Wert wieder verkaufen müssen. Er habe offene
Rechnungen von mehr als 200.000 Euro. Noch heute müsse er Schulden
abbezahlen. Wörtlich sagte er: "Der ADAC hat mein Leben zum Einsturz
gebracht." Mehrere weitere Kleinunternehmer berichteten "Report
Mainz", auch sie hätten noch heute offene Rechnungen gegenüber dem
ADAC, die sie fast um ihre Existenz gebracht hätten.

Der ADAC wollte sich gegenüber "Report Mainz" zu konkreten Fragen
nicht äußern. Schriftlich teilte er mit: "Die im Raum stehenden
Vorwürfe werden derzeit von unabhängigen, externen Prüfern untersucht
und aufgeklärt." In einem Brief an die türkische Botschaft im Jahr
2011, der "Report Mainz" vorliegt, hatte ADAC-Präsident Peter Meyer
offene Forderungen von Dienstleistern nicht bestritten, er sehe
jedoch "kein[en] Weg zu einer Regulierung der Verbindlichkeiten" der
türkischen Tochterfirma durch den ADAC in Deutschland. Zudem machte
er türkische Mitarbeiter der damaligen Auslandstochter für die
finanzielle Schieflage verantwortlich.

Interne Geschäftspapiere, die "Report Mainz" exklusiv vorliegen,
zeigen jedoch, dass die türkische Tochterfirma "ADAC Service A. S."
von der ADAC-Zentrale eng kontrolliert und gesteuert wurde. Ein mit
dem Türkeigeschäft vertrauter Insider sagte gegenüber "Report Mainz":
"Die türkischen Mitarbeiter hatten gar nicht die Macht, größere
Entscheidungen zu treffen. Auch die Entscheidung, aus der Türkei
rauszugehen, kam von oberster Stelle, da war auch Herr Meyer
involviert. Die haben das bewusst gemacht, weil man sich gleichzeitig
auch aus China und Russland zurückgezogen hat."

Prof. Stefan Bratzel, Automobil-Experte an der Fachhochschule
Bergisch-Gladbach, bewertete im Interview das Türkeigeschäft des ADAC
so: "Im Grundsatz ist der ADAC ein stückweit aufgetreten wie ein
Unternehmens-Hai, der kommt, frisst und wenn es nicht geklappt hat,
dann spuckt er es wieder aus und geht nach Hause. Das ist ein
negatives Beispiel dieser Großmannssucht für den ADAC."

Weitere Informationen unter SWR.de/report. Zitate gegen
Quellenangabe "Report Mainz" frei. Fragen bitte an "Report Mainz",
Tel. 06131/929-33351.


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