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Zarif-Interview: phoenix stellt englische Originalpassage und deutsche Neuübersetzung zur Verfügung

Geschrieben am 04-02-2014

Bonn (ots) - phoenix bedauert, dass es aufgrund der Übersetzung
des Interviews mit dem iranischen Außenminister Mohammad Javad Zarif
zu Missverständnissen gekommen ist. Hiermit stellen wir die
Originalpassage aus dem Interview zur Verfügung, und zwar in
englischer Originalversion sowie in einer erneuten deutschen
Übersetzung.

Das gesamte Interview in der englischen Originalfassung sowie eine
deutsche Neuübersetzung wird phoenix so schnell wie möglich auf
phoenix.de und dem phoenix-Youtube-Kanal einstellen.

Das phoenix-Kamingespräch mit Mohammad Javad Zarif führte Elmar
Theveßen, stellvertretender ZDF-Chefredakteur und Nahost-Experte, am
Sonntag (2. Februar 2014).

Englische Originalpassage:

Theveßen: "For the rest of the world, Sir, it looks like a little
bit of a disappointment, because many people were expecting from the
new government in Iran that actually also there would be some
movement on that question, because President Rohani for example
acknowledged, he congratulated Jews to the Jewish new year..."

Zarif: "I did too!"

Theveßen: "...you did too; actually on the question of the denial
of the holocaust which president Ahmadinedschad was known for. You
also are on the records saying that was, you know, the former
government. So is there a change? Would you go on the records and
say: 'Of course there was the holocaust and millions of Jews have
been ex-...?'"

Zarif: "Well, let me make it very clear: I come from a tradition
where according to Islamic scripture the killing of one individual is
unforgivable, let along killing millions. A horrifying tragedy
occurred, and it should never occur again. But that should not
provide an excuse for violation of the rights of the Palestinian
people. We have made it very clear: You know that Iran is host to the
largest Jewish community in the Middle East outside Israel. Those
Jews have representatives in the parliament. So when I congratulated
the Jewish people around the world on Rosch ha-Schana, I thought I
was congratulating my own countrymen as well as other members of the
Jewish community. And I believe we have the greatest respect for Jews
in Iran and outside Iran; we have nothing against the Jews, but we
are against violations of peoples' rights. And we believe that no
excuse could be used in order to trample upon the rights of the
Palestinians."

Deutsche Übersetzung:

Theveßen: "Für den Rest der Welt, Sir, ist das doch ein bisschen
enttäuschend, weil viele Menschen von der neuen Regierung im Iran
erwarteten, dass es auch in dieser Frage etwas Bewegung gäbe;
Präsident Rohani hat ja beispielsweise anerkannt ... den Juden zum
jüdischen Neujahrsfest gratuliert ..."

Zarif: "Genau wie ich!"

Theveßen: " ... genau wie Sie; auch zur Frage der Leugnung des
Holocaust, für die Präsident Ahmadinedschad bekannt war. Sie haben
auch gesagt, das sei die vorherige Regierung gewesen. Gibt es also
einen Wandel in der Frage? Würden Sie offiziell verlautbaren lassen:
'Selbstverständlich hat es den Holocaust gegeben und Millionen Juden
wurden um- ...?'"

Zarif: "Nun, lassen Sie es mich klar sagen: Ich entstamme einer
Tradition, wo schon die Ermordung eines einzelnen Menschen nach den
Heiligen Schriften des Islam unverzeihlich ist, geschweige denn, die
Ermordung von Millionen. Eine entsetzliche Tragödie ist da passiert,
und das darf nie wieder passieren. Allerdings darf das nicht als
Entschuldigung herhalten für die Verletzung der Rechte des
Palästinensischen Volkes. Wir haben ganz klar gesagt: Sie wissen,
dass der Iran Heimat der größten jüdischen Gemeinschaft im Nahen
Osten außerhalb Israels ist. Diese Juden haben ihre eigenen
Abgeordneten im Parlament. Als ich also dem jüdischen Volk zu seinem
Neujahrsfest Rosch ha-Schana gratulierte, gratulierte ich nach meinem
Verständnis meinen eigenen Landsleuten und allen anderen Mitgliedern
der jüdischen Gemeinschaft. Und ich meine, dass wir den allergrößten
Respekt vor den Juden im Iran und außerhalb Irans haben; wir haben
nichts gegen die Juden, aber wir sind gegen die Verletzung der Rechte
von Völkern. Und wir glauben, dass es keine Entschuldigung dafür
gibt, dass man auf den Rechten der Palästinenser herumtrampelt."



Pressekontakt:
phoenix-Kommunikation
Pressestelle
Telefon: 0228 / 9584 192
Fax: 0228 / 9584 198
presse@phoenix.de


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