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Ältere Wähler beeinflussen immer stärker den Wahlausgang

Geschrieben am 28-01-2014

Wiesbaden (ots) - Wahlberechtigte ab 60 Jahren stellten bei der
Bundestagswahl 2013 bereits gut ein Drittel aller potentiellen
Wähler. Gleichzeitig war die Wahlbeteiligung dieser Altersgruppe
vergleichsweise überdurchschnittlich. Angesichts der demografischen
Entwicklung "beeinflussen damit ältere Wähler immer stärker den
Wahlausgang", unterstrich Bundeswahlleiter Roderich Egeler heute auf
einer Pressekonferenz in Berlin zu den Ergebnissen der
repräsentativen Wahlstatistik zur Wahl des 18. Deutschen Bundestages
am 22. September 2013. Bei der Bundestagswahl 2013 waren insgesamt
61,9 Millionen Bürgerinnen und Bürger wahlberechtigt, davon war knapp
die Hälfte im Alter von 30 bis 59 Jahren. Die Generation ab 60 Jahren
stellte mit 21,3 Millionen mehr als doppelt so viele wie die jüngere
Generation unter 30 Jahren, die mit 9,8 Millionen knapp ein Sechstel
aller Wahlberechtigten ausmachte.

Mit 71,5 % war die amtliche Wahlbeteiligung um 0,7 Prozentpunkte
höher als bei der Wahl 2009. Wie schon bei früheren Bundestagswahlen
hatten die jüngeren Altersgruppen auch 2013 wieder eine
unterdurchschnittliche Wahlbeteiligung. Am geringsten war sie mit
60,3 % bei den 21- bis 24-Jährigen. Mit steigendem Alter nahm die
Wahlbeteiligung bis zu den 60- bis 69-Jährigen kontinuierlich zu:
diese Altersgruppe beteiligte sich mit 79,8 % am aktivsten an der
Bundestagswahl 2013. Bei den über 70-Jährigen, die sich früher
unterdurchschnittlich beteiligt hatte, war erstmals bei der
Bundestagswahl 2009 eine überdurchschnittliche Wahlbeteiligung
registriert worden. Dieser Trend setzte sich auch 2013 fort. Während
bei der SPD die Unterschiede zwischen Männern und Frauen bei der
Stimmabgabe eher gering waren, gewann die CDU bei den Frauen mit 36,7
% deutlich mehr Stimmenanteile als bei den Männern (31,4 %). Auch CSU
und die GRÜNEN hatten bei den Frauen ein besseres Ergebnis. DIE LINKE
und die FDP hatten hingegen bei Männern einen größeren Rückhalt. Die
CDU war in allen Altersgruppen die stärkste Partei. Ihr bestes
Wahlergebnis erzielte sie bei den Wählerinnen und Wählern ab 70
Jahren mit 43,6 %. Auch die SPD profitierte von den älteren
Wählerinnen und Wählern. Bei den GRÜNEN zeigt sich ein umgekehrtes
Bild: Während sie sich bei den bis zu 59-Jährigen zweistellige
Stimmenanteile sicherte, fiel der Anteil bis zur ältesten
Altersgruppe "ab 70" auf nur noch 3,3 % ab. Auffällig gut war bei der
Bundestagswahl 2013 das Abschneiden der sonstigen Parteien. Besonders
stark waren sie mit 19,7 % der Stimmen bei den 18- bis 24-Jährigen.
Insbesondere verantwortlich dafür sind die PIRATEN mit einem Anteil
von 7,6 %. Ihr Stimmenanteil nahm in den folgenden Altersgruppen
jedoch konstant ab. Demgegenüber konnte die AfD in allen
Altersgruppen bis 69 Jahre ein relativ konstantes Wählerpotential von
rund 5 % für sich erschließen. Die Unionsparteien und die SPD
gewannen in allen Altersgruppen teilweise deutlich Stimmenanteile
hinzu, während die FDP, GRÜNEN und DIE LINKE durchweg Stimmen
verloren. Besonders dramatisch waren die Stimmenverluste der FDP. Sie
büßte in allen Altersklassen bis 60 Jahre mehr als 10 Prozentpunkte
gegenüber 2009 ein. Die Ergebnisse der repräsentativen Wahlstatistik
geben auch Aufschluss über die demografische Zusammensetzung der
Wählerschaft der einzelnen Parteien. Die Wählerschaft der CDU
rekrutierte sich zu rund 43 % (CSU: 40 %) aus älteren Wählerinnen und
Wählern ab 60 Jahren, bei der SPD zu 40 %. Die Wählerschaft der FDP
entsprach am ehesten der demografischen Zusammensetzung aller
Wahlberechtigten. Die GRÜNEN hatten ihr größtes Wählerpotential bei
den Jüngeren: Fast 45 % der Wählerschaft der GRÜNEN war bei der Wahl
2013 jünger als 45 Jahre.

Diese und weitere Ergebnisse der repräsentativen Wahlstatistik
sowie umfangreiche Tabellen und Übersichten sind im Heft 4
"Wahlbeteiligung und Stimmabgabe der Männer und Frauen nach
Altersgruppen" in der Reihe der Veröffentlichungen des
Bundeswahlleiters zur Bundestagswahl 2013 enthalten. Das Heft kann
als PDF-Datei im Internetangebot des Bundeswahlleiters
heruntergeladen werden unter:

www.bundeswahlleiter.de --> Bundestagswahl 2013 -->
Veröffentlichungen

Außerdem kann es zu einem Preis von 18 EUR direkt beim
Publikationsservice des Statistischen Bundesamtes bezogen werden
(www.destatis.de/publikationen).

Die Daten stehen auch im Excel-Format zum Download zur Verfügung
unter:

www.bundeswahlleiter.de --> Bundestagswahl 2013 -->
Veröffentlichungen --> Repräsentative Wahlergebnisse

Das Statement des Bundeswahlleiters sowie alle Unterlagen zur
Pressekonferenz können unter www.destatis.de -->Presse -->
Pressekonferenzen bezogen werden.

Weitere Auskünfte gibt:

Büro des Bundeswahlleiters, Telefon: (0611) 75-4863, E-Mail:
www.bundeswahlleiter.de/de/kontakt



Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Der Bundeswahlleiter
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de


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