(Registrieren)

Allg. Zeitung Mainz: Nachlegen / Kommentar zur Bundeswehr

Geschrieben am 26-01-2014

Mainz (ots) - Wer Ursula von der Leyens Pläne zu mehr
Familienfreundlichkeit der Bundeswehr als Versuch deutete, trotz
fehlenden Fachwissens flott in die Schlagzeilen zu kommen, hatte
durchaus recht. Und es ist ihr bravourös gelungen. Doch die neue
Verteidigungsministerin weiß sehr wohl, dass sie schnell nachlegen
muss, und zwar bei der Beantwortung der Frage nach der Zukunft der
Truppe. Und da spricht sie den Klartext, den man von ihr gewohnt ist:
Unter ihr werde die Bundeswehr weit mehr als bisher, vor allem aber
noch massiver als bisher bei der Bewältigung von Krisen zum Einsatz
kommen. Was ihrem glücklosen Vorgänger Lothar de Maiziere nicht
gelingen konnte, weil der Koalitionspartner FDP auf seiner Politik
strikter militärischer Zurückhaltung bestand, will sie nun schaffen.
Die Chancen dafür stehen gut, denn im Außenministerium hat sie mit
Frank-Walter Steinmeier einen Bundesgenossen. Der muss nämlich
schleunigst die außenpolitischen Scherben zusammenkehren, die sein
Vorgänger mit seinem strikten Nein zu militärischen Interventionen
vor allem bei Briten, Amerikanern und Franzosen hinterlassen hat. Vor
allem mit Letzteren soll die Bundeswehr künftig ganz besonders in
Afrika Krisen bewältigen. Was eher harmlos klingt, heißt zum Beispiel
mit Waffengewalt Massaker zu verhindern, indem man sich zwischen
hasserfüllte Feinde stellt, wenn nötig schießt - und auch getötet
werden kann. Ursula von der Leyen wäre kein Politprofi, wüsste sie
nicht um die Folgen ihrer handfesten Ankündigung. Sie weiß aber auch,
dass sie ohne ein Konzept, das sich klar von der bisherigen Politik
des Neinsagens unterscheidet, nicht ernst genommen werden wird. - Und
das fürchtet sie noch weit mehr als alles andere.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Florian Giezewski
Regionalmanager
Telefon: 06131/485817
desk-zentral@vrm.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

508335

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Gelber Feudalismus Düsseldorf (ots) - von Antje Höning Die ADAC-Spitze hat das Ausmaß der Krise nicht begriffen. Nicht ein gefälschter Wettbewerb ist das Problem, sondern jene Mischung aus Intransparenz und Hybris, die in immer neuen Vorfällen sichtbar wird. Hier segelt ein Verein unter der Flagge der Mildtätigkeit, dessen Funktionäre ein undurchsichtiges Reich aufgebaut haben und sich wie feudale Fürsten aufführen. Die Wirklichkeit ist grau? Fälschen wir sie schön. Reisen ist mühsam? Nehmen wir die himmlischen Kutschen. Zu fürchten hatten die gelben mehr...

  • RNZ: "Ein Geschenk" - Rhein-Neckar-Zeitung zu Ukraine/Janukowitsch Heidelberg (ots) - Öffentlich schimpfen die Oppositionsführer in Kiew über das "vergiftete Angebot". Innerlich dürften sie jedoch jubilieren. Denn ein schöneres Geschenk hätte Viktor Janukowitsch ihnen nicht machen können. Ernsthaft verlockend war der Handel nur für politische Naivlinge - oder für denjenigen, der sich bereitwillig korrumpieren lassen möchte. Der hofft, sich als Regierungschef oder dessen Vize die Taschen zu füllen. Politische Macht geht mit diesen Ämtern nämlich kaum einher, im semipräsidentiellen System der mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Syrien Bielefeld (ots) - Die Aussichten auf einen Durchbruch bei den Syrien-Gesprächen in der Schweiz bleiben auch nach den ersten direkten Begegnungen bescheiden. Dass die bloße Anwesenheit am Verhandlungstisch schon als Erfolg verbucht wird, beschreibt ziemlich deutlich, wie gewaltig die Aufgabe für den unermüdlichen UN-Vermittler Lakhdar Brahimi bleibt. Und ob Frauen und Kinder die umkämpfte Stadt Homs tatsächlich verlassen dürfen, wie gestern in Genf vereinbart wurde, muss sich erst noch erweisen. Die Vertreter des Syrischen National mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Ursula von der Leyen Bielefeld (ots) - Mehr Kitas in Kasernen! Mit dieser Forderung hatte sich Ursula von der Leyen (CDU) zunächst als treu sorgende Mutter der Kompanie profiliert. Doch das Amtsverständnis der ersten Frau an der Spitze des Verteidigungsministeriums reicht viel weiter. Knallhart formuliert sie ihre Marschroute: Deutschland muss international mehr Verantwortung übernehmen - auch militärisch. Das kann als Säbelrasseln missgedeutet werden - wie es bei der Linkspartei auch prompt geschehen ist. Tatsächlich aber lässt sich die Forderung auch mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Umfrage der katholischen Kirche Nicht mehr aufzuhalten Julius Müller-Meiningen Bielefeld (ots) - Es ist keine Überraschung, dass die meisten Katholiken nicht streng nach den Moralvorstellungen der Glaubenswächter im Vatikan leben. So geht es aus der Umfrage hervor, die Papst Franziskus vor Monaten in Auftrag gegeben hat. Er wollte sich im Hinblick auf die Bischofssynode zur "Familienseelsorge" ein Bild davon machen, wie die katholische Basis in der ganzen Welt denkt und lebt. Das Ergebnis: Theorie und Praxis in der katholischen Kirche haben beim Thema Sexualität nichts miteinander zu tun. Ganz ignorieren kann mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht