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Badische Neueste Nachrichten: Der Sonnenkönig

Geschrieben am 07-01-2014

Karlsruhe (ots) - Nicht nur bei der Energiewende bestimmt Horst
Seehofer ziemlich eigenmächtig, wo es in Bayern lang geht - und
womöglich auch in Deutschland. Auch seine Umgangsformen mit den
eigenen Leuten erinnern mal wieder an absolutistische Sonnenkönige.
Ausgerechnet in Wildbad Kreuth, wo schon russische Zaren seinerzeit
in die Kur gegangen sind. Vor einem Jahr erst hat der CSU-Chef die
damals amtierende Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner mit
überschwänglichen Vorschusslorbeeren nach Bayern gelockt. Seitdem
demontiert er die jugendliche Hoffnungsfrau, wo immer möglich. Wenn
Frau Aigner Pumpspeicherkraftwerke gut findet, tritt ihr
Kabinettschef auf die Bremse. Wenn Seehofers Wille geschieht, werden
neue Windkraftanlagen im Freistaat Bayern nahezu ausgeschlossen. Der
vorläufige Höhepunkt dieser Ränkespiele kommt ausgerechnet zum
Klausur-Auftakt in Wildbad Kreuth: Die Kronprinzessin hat
vorgeschlagen, die horrenden Anfangskosten der Energiewende auf
mehrere Generationen zu verteilen. Und auch das passt Seehofer nicht
in den Kram, weil er sich in den Gedanken der
Generationengerechtigkeit verliebt hat. Das Problem ist aber: In
diesem Sonderfall werden künftige Generationen auch beim Strompreis
profitieren. Die heutige Generation hingegen muss eine Riesenlast
schultern, die Seehofer an vorderster Stelle verursacht hat, weil es
ihm seinerzeit mit dem Ökostrom gar nicht schnell genug gehen konnte
und weil er damals auch Bundesregierung und Kanzlerin entsprechend
unter Druck setzte. Jetzt läuft der Plan des CSU-Chefs darauf hinaus,
dass Normalverbraucher gewaltig blechen und am Ende wohl
hauptsächlich die großen Energiekonzerne profitieren - wie früher
schon. Nebenbei: Der Umgang mit dem CSU-Stimmenkönig Peter Ramsauer
lässt grüßen. Gegen die unaufgeregt-besonnenen Kommentare, die der
Ex-Bundesverkehrsminister zu Seehofers Herzenswunsch nach einer
Autobahn-Maut für Ausländer vorgelegt hat, wirken die Einlassungen
des Nachfolgers Alexander Dobrindt bisher jämmerlich. Aber Dobrindt
hat halt den Segen des CSU-Königs, im Augenblick zumindest.



Pressekontakt:
Badische Neueste Nachrichten
Klaus Gaßner
Telefon: +49 (0721) 789-0
redaktion.leitung@bnn.de


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