(Registrieren)

Lausitzer Rundschau: Machtloses Kabinett Zu Brandenburgs Position im Streit um ein BER-Nachtflugverbot

Geschrieben am 02-01-2014

Cottbus (ots) - 106 000 Menschen im Berliner Speckgürtel
entsprechen etwa fünf Prozent der Brandenburger Wahlberechtigten.
Wenn also 106 000 Menschen ein Volksbegehren für mehr Nachtruhe am
BER unterzeichnen, tut die Brandenburger Politik gerade in einem
Landtagswahljahr wie 2014 gut daran, ihr Anliegen ernst zu nehmen.
Oder zumindest so zu tun, als würde sie ihr Anliegen ernst nehmen. So
ist es zu erklären, dass sich der Flughafenkoordinator der
Landesregierung, Staatssekretär Rainer Bretschneider, nun mit
blumigen Worten dafür ausspricht, dass am Großflughafen BER im
wöchentlichen Wechsel mal von der einen und mal von der anderen
Start- und Landebahn geflogen wird. Es ist der Versuch, wichtigen
Wählern ruhige Nächte zu bescheren und eine doppelte Niederlage zu
kaschieren: Die Niederlage, die die rot-rote Koalition im Speckgürtel
erlitt, als zum ersten Mal in Brandenburgs Geschichte ein
Volksbegehren erfolgreich war. Und die Niederlage in den
Verhandlungen mit Berlin und dem Bund. Denn die Diskussionen um das
Nachtflugverbot zeigen die Machtlosigkeit Potsdams beim wichtigsten
Infrastrukturprojekt des Landes. Wenn sie nicht wenigstens einen der
beiden anderen Partner, Berlin oder den Bund, von ihrer Position
überzeugt, kann die rot-rote Landesregierung beim BER nicht viel
erreichen. So ist es nun einmal in einer Partnerschaft. Dabei ist es
durchaus denkbar, dass das Potsdamer Kabinett nicht mit voller Kraft
verhandelt hat, wie es die Opposition nun der Landesregierung
vorwirft. Und es ist sogar wahrscheinlich, dass der Widerstand
Berlins und des Bundes gegen jede Form der Änderung an den
Betriebszeiten von vornherein einkalkuliert war, als es darum ging,
das Volksbegehren plötzlich im Landtag anzunehmen. Schließlich
standen die Zeichen ja zunächst auf Ablehnung. Beides aber spielt am
Ende nur eine untergeordnete Rolle. Denn es wirft schlicht und
einfach ein schlechtes Licht auf die Landesregierung, wenn sie es
nicht schafft, sich gegenüber den beiden anderen Gesellschaftern
wirkungsvoll für die Interessen ihrer Bürger einzusetzen. Und es
lässt Schlimmes befürchten, falls bei einem anderen Thema rund um den
BER die Interessen der Gesellschafter wieder einmal auseinandergehen.
Gegen den geballten Widerstand des Bundes und des Landes Berlin wird
Brandenburg immer machtlos bleiben - auch wenn der Großflughafen auf
dem Gebiet von Brandenburg liegt, und die Bewohner des Speckgürtels
besonders eng mit ihm zusammenleben müssen.



Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

504555

weitere Artikel:
  • Mitteldeutsche Zeitung: zu 30 Jahre RTL Halle (ots) - Vorbei die Zeiten, da die Kölner Privatfunker mit frechen Formaten die öffentlich-rechtlichen Konkurrenten aufmischten und zu Nachahmungstätern deformierten. Inka Bauses Landwirte-Vermittlung ist immerhin eine Bank, das Dschungelcamp hilft RTL auch wirtschaften. Aber frisch sieht anders aus. Pressekontakt: Mitteldeutsche Zeitung Hartmut Augustin Telefon: 0345 565 4200 mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Pofalla Halle (ots) - Noch ist nichts offiziell. Aber offiziell wird auch nichts dementiert. Also: Glückwunsch, Herr Pofalla! Ein Glücksfall für die politische Kultur ist der Stellungswechsel allerdings nicht. "Transparency International" sieht sogar einen "Verfall politischer Sitten". Wieso eigentlich? Die sind doch längst verfallen. Haben wir nicht gerade erst die Stirn gerunzelt, weil Eckart von Klaeden, Merkels Staatsminister, zu Daimler wechselt? Grundsätzlich ist nichts dagegen zu sagen, wenn Politiker in die Wirtschaft wechseln - wenn mehr...

  • Das Erste, Freitag, 3. Januar 2014, 5.30 - 9.00 Uhr Gäste im ARD-Morgenmagazin Köln (ots) - 7.05 Uhr, Cem Özdemir, Bündnis 90/Die Grünen, Bundesvorsitzender, Thema: Koalitionsstreit Pressekontakt: WDR Presse und Information, Annette Metzinger, Tel. 0221-220-7101 Agentur Ulrike Boldt, Tel. 02150 - 20 65 62 mehr...

  • Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu USA/Konjunktur/Aufschwung Stuttgart (ots) - US-Präsident und Kongress haben es im vergangenen Jahr wieder einmal geschafft, mit ihren Streitigkeiten - beispielsweise über den Staatshaushalt - die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf sich zu ziehen; dabei ging fast unter, dass die USA wirtschaftlich wieder auf einem guten Weg sind. Energieproduktion und Autoindustrie brummen, der Immobilienmarkt hat sich erholt. Selbst der US-Bundeshaushalt liegt im positiven Trend. Aus europäischer Perspektive mag man den Kopf schütteln und fragen, ob ein solcher mehr...

  • Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Pofalla/Bahn Stuttgart (ots) - Wenn stimmt, was am Donnerstag auffällig deutlich nicht dementiert wurde, dann wird Pofalla weder Privatier noch ein führender Kopf in der freien Wirtschaft, sondern sehr bald Bahnvorstand. Angela Merkel hätte ihren geschätzten Adlatus also außerordentlich gut versorgt - praktischerweise in einem Staatsunternehmen, in dem man Vorstandsjobs bei Bedarf hinter den Kulissen selber schaffen kann. Das hat ein Gschmäckle. Zumal man auch fragen kann, warum ein Konzern, der praktisch ausschließlich mit der Politik als Auftraggeber mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht