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Badische Zeitung: Den Griechen vergeht das Autofahren und ihr Finanzminister ist sauer auf deutsche Hersteller - ein Unterm Strich von Gerd Höhler

Geschrieben am 20-12-2013

Freiburg (ots) - Wenn die Nachfrage zurückgeht, muss man die
Preise senken. So funktioniert das Gesetz von Angebot und Nachfrage.
Und so machen es auch deutsche Autobauer in Griechenland. Um den
Griechen, deren Durchschnittseinkommen seit Beginn der Krise um fast
40 Prozent gesunken sind, überhaupt noch Fahrzeuge verkaufen zu
können, geben Hersteller wie Mercedes, BMW und Opel ihren
griechischen Importeuren offenbar riesige Rabatte. Die Händler können
dann ihrerseits den Kunden große Preisnachlässe gewähren. Der
griechische Finanzminister sieht das nicht gern. Denn ihm entgehen
dadurch Mehrwert- und Luxussteuern, die auf Grundlage der
Herstellerpreise berechnet werden. Deshalb ermittelt jetzt die
Behörde zur Bekämpfung von Wirtschaftskriminalität gegen deutsche
Autofirmen - wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung. Wie kaum
eine Branche spüren die griechischen Autohändler die Rezession. Von
280000 Neuzulassungen im Jahr 2007 brach der Absatz in diesem Jahr
auf 55000 Fahrzeuge ein. Luxuswagen sind wegen der hohen
Sondersteuern praktisch unverkäuflich. So werden für einen 7er BMW
mit Drei-Liter-Motor pro Jahr 880 Euro Kfz-Steuer fällig. Dazu kommt
eine Luxussteuer von 1780 Euro. Für ein Auto mit vier Liter Hubraum
summieren sich die Steuern auf 4300 Euro im Jahr. Immer mehr Griechen
melden deshalb ihre Autos ab. Geparkte Autos, die ohne
Nummernschilder am Straßenrand stehen, gehören zum Alltag. Im
vergangenen Jahr gaben 342000 Autobesitzer ihre Kennzeichen bei den
Steuerämtern ab. Allein in den vergangenen zwei Monaten wurden 50000
Autos stillgelegt. Zumindest auf dem Papier. Es ist ein offenes
Geheimnis, dass manche Autobesitzer doch weiterfahren. Wie der
frühere griechische Verkehrsminister Michalis Liapis, der diese Woche
am Steuer seines VW Touareg mit gefälschten Nummernschildern erwischt
wurde. Versichert war der Wagen auch nicht. Am 30. Dezember wird sein
Fall vor Gericht verhandelt.



Pressekontakt:
Badische Zeitung
Anselm Bußhoff
Telefon: 07 61 - 4 96-0
redaktion@badische-zeitung.de


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