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Neue OZ: Kommentar zu Komasaufen

Geschrieben am 15-12-2013

Osnabrück (ots) - Nicht mehr Wegducken

Saufen bis der Arzt kommt: Der platte Spruch trifft es in zu
vielen Fällen. Jedes Jahr aufs Neue schrecken steigende Zahlen auf:
2012 waren es weit mehr als 25 000 junge Menschen, die mit einem
Vollrausch ins Krankenhaus kamen. Eine Zunahme von 90 Prozent im
Zehn-Jahres-Vergleich lässt keinen Interpretationsspielraum: Die
Auswüchse sind so gravierend, dass ein Wegducken nicht mehr
hinnehmbar ist.

Soweit die Diagnose. Die Behandlung ist ungleich schwerer. Mehr
Kontrollen, härtere Strafen für Händler, die auf den Umsatz schielen
und nicht auf den Ausweis des Kunden; dazu groß angelegte Kampagnen
mit bunten Plakaten und lustigen Kinospots. Das klingt gut, riecht
nach Aktivität, hilft aber nur bedingt. Mit härteren Gesetzen oder
Vorschriften wird sich das Problem nicht lösen lassen. Vielmehr
entwickeln gerade Jugendliche einen besonderen Ehrgeiz und große
Kreativität, wenn es darum geht, Regeln zu umgehen. Kurz: Wer an
Bier, Schnaps und Wein kommen will, schafft es meist auch.

Extremer Alkoholkonsum ist letztlich Ausdruck vielfältiger
gesellschaftlicher Probleme. Viele - unabhängig vom Alter - greifen
zur Flasche, um den wachsenden Arbeitsstress oder andere Sorgen
runter zu spülen. Andere treibt die Perspektivlosigkeit. Die Ursachen
zu behandeln ist deutlich schwieriger, als an den oberflächlichen
Symptomen herumzudoktern.

Erhard Böhmer



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


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