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Schwäbische Zeitung: Die Bahn braucht politischen Willen - Leitartikel

Geschrieben am 12-12-2013

Ravensburg (ots) - Kritik an der Bahn zu üben, ist ein einfaches
Spiel. Jeder hat seine Erfahrungen gemacht, jeder ist schon einmal zu
spät gekommen oder hat den Anschlusszug verpasst. Hierzulande ist der
Ärger über die immer noch nicht elektrifizierte Südbahn ein
Selbstläufer. Die Strecke Singen - Tuttlingen - Rottweil - Stuttgart
gilt auch nicht unbedingt als Vorzeigeobjekt für eine
Industrienation, die gerne auf ihre Exporterfolge blickt und weltweit
ihre Technologie und ihr Organisationsvermögen rühmt.

Einmal mehr kommt aber der Südwesten im kommenden Jahr beim
Regionalverkehr nicht wirklich voran. Es gibt leichte Verbesserungen
für den Raum Lindau. Den wahrscheinlich größten Fortschritt stellt
die Verbindung Freiburg - München mit Stopps in Friedrichshafen oder
Ravensburg dar. Schönheitsfehler: Wer dort einsteigt, nimmt den Bus
und nicht den Zug. Es gibt also weniger strukturelle Verbesserungen,
vielmehr doch wieder Improvisation.

Dennoch gilt: Das Massentransportunternehmen Deutsche Bahn macht
tagtäglich eine gute Arbeit. Es kommt nicht von ungefähr, dass die
Eisenbahner einen Passagierrekord nach dem anderen verzeichnen.
Alleine im Fernverkehr waren im Jahr 2012 über 130 Millionen Menschen
unterwegs. Dass da mal etwas schiefgehen kann, liegt auf der Hand.

Was in diesem Zusammenhang jedoch schwer wiegt, ist die Tatsache,
dass die Bahn chronisch unterfinanziert ist. Sie muss jährlich Gewinn
an den Bund abführen. Dass sich daran etwas ändert, ist wenig
wahrscheinlich. Union und SPD wollen in den kommenden Jahren die
Spendierhosen aus dem Schrank holen. Deshalb verplant der
Finanzminister die 500Millionen Euro der Bahn lieber für andere Dinge
als etwa für Investitionen ins Schienennetz oder in die Wartung der
Züge.

Natürlich muss die Bahn aus sich heraus besser werden. Immer
wieder gibt es Anlass zu berechtigter Kritik - vor allem im
Regionalverkehr. Verbesserung bleibt aber vor allem eine Frage des
politischen Willens und damit des Geldes.



Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 0751/2955 1500
redaktion@schwaebische-zeitung.de


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