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BDI-Mittelstandspanel: 47 Prozent der Unternehmen erwarten für die nächsten sechs Monate eine gute oder sehr gute Geschäftslage

Geschrieben am 12-12-2013

Berlin (ots) -
- Kritik am Koalitionsvertrag
- Wachstumsstrategie zielt verstärkt auf außereuropäische Märkte
- Fachkräftemangel für jedes dritte Unternehmen ein
Konjunkturrisiko
- Made in Germany bleibt wichtiger Standortfaktor

Der industrielle Mittelstand beurteilt aktuell seine
Wirtschaftslage überwiegend positiv. Die konjunkturellen Perspektiven
hellen sich aus Sicht der Unternehmen langsam auf. Das ist ein
zentrales Ergebnis des jüngsten BDI-Mittelstandspanels, das der BDI
am Donnerstag in Berlin vorstellte. Demnach erwarten knapp 47 Prozent
der befragten Unternehmen für die nächsten sechs Monate eine "gute
oder sehr gute" Geschäftslage, 37 Prozent erwarten eine
"befriedigende" Geschäftslage. Dieser positive Eindruck verstärkt
sich sogar noch etwas für die kommenden zwölf Monate.

Die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen beurteilen 52 Prozent
der Unternehmen als gut bis sehr gut. Im Vergleich zur
Frühjahrsbefragung ist dieser Anteilswert deutlich - um fast 18
Prozentpunkte - gestiegen. Für die kommenden zwölf Monate rechnen
zwar weniger, aber immer noch gut 46 Prozent der Unternehmen mit
befriedigenden Rahmenbedingungen. Dabei spielt nicht nur die immer
noch ungelöste Staatsschuldenkrise im Euroraum eine Rolle. Hier
dürfte sich auch die Unsicherheit im Hinblick auf die künftigen
wirtschaftspolitischen Weichenstellungen durch eine neue
Bundesregierung widerspiegeln. Der Inhalt des Koalitionsvertrages
stand zum Zeitpunkt der Befragung noch nicht endgültig fest.

Den Koalitionsvertrag beurteilt Arndt G. Kirchhoff, Vorsitzender
des BDI/BDA-Mittelstandsausschusses, kritisch: "Die künftige
Koalition vertut die Chance, für Deutschlands Zukunft vorzusorgen.
Sie stellt die Weichen nicht für mehr Wachstum und Beschäftigung.
Stattdessen plant sie neue Stresstests für die Unternehmen." Zudem
belasteten steigende Kosten durch die Energiewende bereits jetzt
zunehmend die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen
Industrieunternehmen. "Der Koalitionsvertrag bietet aber keine
überzeugende Antwort auf die drängende Frage nach einer wirksamen
Kostenbremse", so Kirchhoff.

Dabei stehen die Unternehmen gerade jetzt vor großen
Herausforderungen. Die Panel-Ergebnisse zeigen, dass auch der
Mittelstand seine Wachstumsstrategien verstärkt auf außereuropäische
Märkte ausrichtet. Vor allem das China-Geschäft besitzt nach
Einschätzung von IKB-Chefvolkswirt Kurt Demmer noch ungenutzte
Potenziale für den Mittelstand. "Das zeigt sich nicht nur an den
stark wachsenden Exporten, sondern auch daran, dass in den letzten
zehn Jahren deutsche Firmen in China mehr Unternehmenseinheiten als
in den USA aufgebaut haben. Allerdings liegt der Bestand an deutschen
Standorten in diesem großen Markt erst in der Größenordnung der
deutschen Präsenz in Polen oder Österreich", so Demmer.

Immerhin jedes dritte mittelständische Unternehmen sieht im
Fachkräftemangel ein Konjunkturrisiko für Deutschland - und jeder
vierte Befragte bezeichnet das Angebot an qualifizierten Fachkräften
in Deutschland als schlecht oder sehr schlecht. Peter Englisch,
Partner bei Ernst & Young (EY): "Immer mehr Unternehmen finden nicht
ausreichend geeignete Mitarbeiter, um frei werdende oder neue Stellen
zu besetzen, und sie müssen Aufträge ablehnen, weil ihnen Personal
fehlt. Die Folge sind Einnahmeausfälle bzw. nicht realisierte Umsätze
in Höhe von rund 33 Milliarden Euro im Jahr." Englisch sieht im
Fachkräftemangel eine der zentralen Herausforderungen für den
Mittelstand in Deutschland.

Die Bewertung des Wirtschaftsstandortes Deutschland fasst
Friederike Welter, Präsidentin des IfM Bonn, wie folgt zusammen: "Bei
der Erschließung ausländischer Märkte ist aus Sicht der Unternehmen
die Marke 'Made in Germany' ein wichtiger Wettbewerbsvorteil. Neben
diesem positiven Image wird die gute Transport- und
Telekommunikationsstruktur am Wirtschaftsstandort Deutschland von den
Unternehmen positiv hervorgehoben. Als belastend werden dagegen die
Energie- und Rohstoffpreise sowie das zurückgehende Angebot an
qualifizierten Fachkräften angesehen."

Die Ergebnisse des BDI-Mittelstandspanels finden Sie unter:
http://www.bdi-panel.emnid.de/index.htm

Das BDI-Mittelstandspanel wird im Auftrag des BDI, Ernst & Young
GmbH und IKB Deutsche Industriebank AG durch das Institut für
Mittelstandsforschung (IfM) Bonn seit 2005 erstellt.

An der 18. Erhebungswelle der Online-Befragung haben sich in der
Zeit von 10. September bis 31. Oktober 860 Unternehmen beteiligt.



Pressekontakt:
BDI Bundesverband der Dt. Industrie
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Breite Straße 29
10178 Berlin
Tel.: 030 20 28 1450
Fax: 030 20 28 2450
Email: presse@bdi.eu
Internet: http://www.bdi.eu


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