(Registrieren)

Badische Neueste Nachrichten: Am Scheideweg

Geschrieben am 10-12-2013

Karlsruhe (ots) - Wie ernst meint der ukrainische Präsident Viktor
Janukowitsch sein Gesprächsangebot an die Opposition? Das ist die
Frage, von der die Lösung des Konflikts abhängt. Und damit auch die
Zukunft des Landes. Viele Bürger in der Ukraine sind schockiert von
dem massiven Polizeiaufgebot, mit dem Janukowitsch die
Dauer-Demonstrationen im Zentrum von Kiew beendete. Man sollte aber
nicht außer Acht lassen, dass dieser Einsatz ohne Gewalt auskam. An
manchen Stellen bauten Oppositionelle und Polizisten sogar gemeinsam
Barrikaden ab. Keine westliche Regierung würde es dulden, wenn
Demonstranten tagelang Regierungsgebäude blockieren. Doch die
Wiederherstellung der öffentlichen Ordnung hat einen repressiven
Beigeschmack. Denn die Einsatzkräfte stürmten die Parteizentralen der
Opposition. Die Verfahren gegen inhaftierte Demonstranten werden
nicht beschleunigt, sondern auf die kommende Woche verlegt. Das sind
keine guten Vorzeichen für die Verhandlungen am Runden Tisch, die
Janukowitsch der Opposition angeboten hat. Am ersten Tag begann das
Ganze mit einem Fehlstart: Die Oppositionsführer hatten keine
Einladung erhalten. Eine symbolische organisatorische Panne. Denn am
liebsten würde die ukrainische Führung den Monolog mit sich selbst
führen, nicht den Dialog mit den Andersdenkenden. Zudem ist dieses
Angebot eigentlich erst dann umzusetzen, wenn internationale
Vermittler gefunden sind. So fordert es die Opposition, und so ist es
auch richtig. Denn die Lager sind viel zu zerstritten, um allein
einen Ausweg aus der Krise zu finden. Möglicherweise möchte
Janukowitsch nur Zeit gewinnen und die Opposition an der Nase
herumführen. Das allerdings könnte sich schnell rächen. Denn die
Proteste haben Janukowitsch beschädigt. Wenn die vielen
Regierungsgegner feststellen sollten, dass man sie nur getäuscht hat,
werden die Proteste in noch heftigerer Form wieder aufflammen.



Pressekontakt:
Badische Neueste Nachrichten
Klaus Gaßner
Telefon: +49 (0721) 789-0
redaktion.leitung@bnn.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

501731

weitere Artikel:
  • Badische Neueste Nachrichten: Ein wichtiges Symbol Karlsruhe (ots) - Ein Bundespräsident muss nicht zu Olympischen Spielen fahren - und auch nicht eine EU-Kommissarin. Die Wettkämpfe finden auch ohne die beiden statt. Doch seitdem bekannt wurde, dass Joachim Gauck nicht nach Sotschi reist, ist daraus ein Politikum ersten Ranges geworden. Denn sowohl in Berlin wie in Moskau ist dies sofort als das verstanden worden, was es wohl auch sein sollte - ein Protest gegen Wladimir Putin und dessen autoritäres Regime, gegen die rechtsstaatlichen Defizite Russlands und die Menschenrechtsverletzungen, mehr...

  • Rheinische Post: Abwicklungsfonds für europäische Krisenbanken kostet deutsche Institute mindestens zehn Milliarden Düsseldorf (ots) - Die geplanten EU-Regeln für die Sanierung oder Schließung von Krisenbanken in Europa werden für deutsche Institute teuer. "Die deutschen Institute müssen wohl das Doppelte der bisherigen Bankenabgaben aufbringen", sagte Bert van Roosebeke, Finanzmarktexperte des Centrums für Europäische Politik (CEP), der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Mittwochausgabe). Deutschland werde mindestens zehn Milliarden Euro für einen europäischen Abwicklungsfonds bereitstellen müssen, der nach bisherigen Planungen mehr...

  • Rheinische Post: Größerer Mindestabstand für Windräder alarmiert Öko-Branche / Protest gegen Öffnungsklausel im Koalitionsvertrag Düsseldorf (ots) - Die Ökostrom-Branche und die Grünen warnen vor fatalen Folgen für die Energiewende, da die Bundesländer bald größere Mindestabstände für Windräder zur Wohnbebauung festlegen könnten. Eine entsprechende Länderöffnungsklausel, die von CSU-Chef Horst Seehofer im schwarz-roten Koalitionsvertrag durchgesetzt wurde, könne zu entsprechenden Neuregelungen für den Ausbau der Windenergie führen. "Durch diese Lex Seehofer werden in Bayern in Zukunft praktisch keine Windräder mehr aufgestellt werden können", sagte Hermann Falk, mehr...

  • Rheinische Post: RWI-Gutachten: Ungleiche Bezahlung von Kliniken nicht "begründbar" Düsseldorf (ots) - Die regionalen Unterschiede bei der Vergütung von Kliniken sind nach einem Gutachten des Wirtschaftsforschungsinstituts RWI nicht mehr zu rechtfertigen. Die Unterschiede seien zu einem großen Teil "auf historisch vorhandene - jedoch ökonomisch nicht begründbare - Unterschiede zurückzuführen", heißt es in dem Gutachten, das der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Mittwochausgabe) vorliegt. Der Unterschied in der Vergütung nach Fallpauschalen beträgt zwischen Rheinland-Pfalz, wo die Kliniken am besten mehr...

  • Kölner Stadt-Anzeiger: Redezeiten in Bundestagsdebatten vereinbart - Union, SPD und Linke haben sich geeinigt Köln (ots) - Union, SPD und Linkspartei haben sich über die Gestaltung der Tagesordnung und die Verteilung der Redezeiten im neuen Bundestag verständigt. Das berichtet der "Kölner Stadt-Anzeiger" (Mittwoch-ausgabe). Die Redezeit der Oppositionsparteien betrage in einzelnen Regelungen um bis zu 50 Prozent mehr, als ihnen allein nach Berechnung ihres Wahlergebnisses zugestanden hätte, erklärte die Erste Parlamentarische Geschäftsführerin der Linksfraktion, Petra Sitte, dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Je nach Länge der Debatte steht mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht