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Ukraine: Mehr als 40 Journalisten bei Demonstrationen verletzt / Reporter ohne Grenzen fordert mehr Schutz durch die Polizei

Geschrieben am 02-12-2013

Berlin (ots) - Reporter ohne Grenzen ist bestürzt über die Gewalt
gegen Journalisten bei den Demonstrationen in der ukrainischen
Hauptstadt Kiew. Rund 40 Journalisten und deren Mitarbeiter wurden in
den vergangenen Tagen zum Teil schwer verletzt, darunter ein
Tontechniker der ARD und Fotografen der Nachrichtenagenturen Reuters
und AFP. Die meisten von ihnen waren durch Westen mit der Aufschrift
"Presse" oder entsprechende Namensschilder deutlich als Journalisten
erkennbar. "Wir rufen alle Seiten dazu auf, Gewalt gegen Journalisten
zu unterlassen", sagte ROG-Geschäftsführer Christian Mihr in Berlin.
"Die Polizei muss sicherstellen, dass die Medien über die Proteste
berichten können und Angriffe auf Korrespondenten konsequent verfolgt
werden."

Die massive Gewalt gegen Journalisten ging meist von Polizisten
der Spezialeinheit "Berkut" aus sowie in einigen Fällen von
vermummten Provokateuren unklarer Identität. Opfer waren vor allem
Korrespondenten ukrainischer und russischer Medien. Sie arbeiteten
unter anderem für die Zeitungen Ukrainskaja Prawda, Ukrainski
Tischden und Iswestija, die Nachrichtenagenturen Unian, Ria Nowosti
und Itar-Tass und den Fernsehsender Pjaty Kanal.

Die Journalisten berichten von Angriffen mit Schlagstöcken,
Tränengas und Blendgranaten. Milizionäre hätten gezielt versucht,
Fotoapparate und Kameras zu zerstören. Sowohl die russische Zeitung
Nowaja Gaseta als auch das ukrainische Onlineportal liga.net
veröffentlichten Listen der Fälle von Gewalt gegen Journalisten
(http://bit.ly/1b733wp, http://bit.ly/1bBlo6M).

Auch zahlreiche Korrespondenten ausländischer Medien wurden bei
den Zusammenstößen in Kiew verletzt, darunter Fotografen der
Nachrichtenagenturen Reuters (Gleb Garanitsch) und AFP (Sergej
Supinski) und der Tageszeitung New York Times (Josef Siwenki) sowie
ein Kameramann des Fernsehsenders Euronews (Roman Kuprijanow).
ARD-Korrespondentin Ina Ruck berichtete heute Morgen live aus Kiew,
ein Tontechniker des ARD-Teams sei ebenfalls mit einer Kopfverletzung
im Krankenhaus behandelt worden (http://bit.ly/1apjZKf).

Die Position der Ukraine auf der weltweiten ROG-Rangliste der
Pressefreiheit hat sich seit dem Amtsantritt von Präsident Viktor
Janukowitsch deutlich verschlechtert: von Platz 89 im Jahr 2009 auf
Platz 126 (2013). Dies liegt auch daran, dass Journalisten immer
wieder mit Gewalt angegriffen und diese Fälle in den seltensten
Fällen aufgeklärt werden.



Pressekontakt:
Reporter ohne Grenzen
Ulrike Gruska / Christoph Dreyer
presse@reporter-ohne-grenzen.de
www.reporter-ohne-grenzen.de
T: +49 (0)30 609 895 33-55
F: +49 (0)30 202 15 10-29


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