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Deutsche AIDS-Hilfe fordert: Diskriminierung von Menschen mit HIV beenden! / Politik, Gesundheitssystem und Wirtschaft müssen sich stärker engagieren

Geschrieben am 28-11-2013

Berlin (ots) - Anlässlich des Welt-Aids-Tags am 1. Dezember
fordert die Deutsche AIDS-Hilfe e. V. (DAH) mehr Solidarität mit
Menschen mit HIV und mehr Einsatz gegen Diskriminierung.

"Diskriminierung von Menschen mit HIV macht krank und kann sogar
tödlich sein", sagt DAH-Vorstandsmitglied Carsten Schatz. "Mobbing am
Arbeitsplatz, Kündigungen, Abweisung in Arztpraxen oder Termine nur
am Schluss der Sprechzeit, all das ist auch heute für viele Menschen
mit HIV Realität", so Schatz. "Diese Diskriminierung erhöht für
andere die Hürde, sich überhaupt auf HIV testen zu lassen, weil sie
Angst vor negativen Konsequenzen haben."

Die Folge: Von den etwa 78.000 Menschen mit HIV, die Ende 2012 in
Deutschland lebten, wissen nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts
(RKI) 14.000 nicht von ihrer Infektion. Über 30 Prozent davon sind
nach Angaben des RKI zwischen 25 und 34 Jahren alt, etwa ein Viertel
von ihnen hat sich erst im Lauf des Jahres 2012 angesteckt. Wenn
HIV-Infektionen aber nicht festgestellt werden, schädigen die Viren
oft unbemerkt die Organe und das Immunsystem, bis Symptome auftreten.
Menschen mit spät diagnostizierten HIV-Infektionen und
Aids-Erkrankungen machen inzwischen einen Großteil der Patienten auf
den Aids-Spezialstationen aus, und ein großer Teil aller Todesfälle
aufgrund von HIV und Aids hat die Ursache in zu spät gestellten
Diagnosen.

"Das zeigt: Wir brauchen mehr niedrigschwellige Präventions-,
Beratungs- und Testangebote", so Carsten Schatz. Dies müsse die
künftige Bundesregierung auch in dem von ihr geplanten
Präventionsgesetz verankern. "Ohne den Abbau der Diskriminierung von
Menschen mit HIV aber bleibt auch die beste Infrastruktur nutzlos",
so der DAH-Vorstand weiter. Ein wichtiger Schritt sei hier, die
Anti-Diskriminierungsrichtlinie der EU vollständig in deutsches Recht
umzusetzen und das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz um den Schutz
vor Diskriminierung aufgrund von HIV oder einer anderen chronischen
Krankheit zu erweitern.

"Die Deutsche AIDS-Hilfe fordert die Vertreterinnen und Vertreter
aus Politik, Wirtschaft und Gesundheitssystem auf, auch für die
Anti-Diskriminierungsarbeit die nötigen Mittel und Ressourcen
bereitzustellen", so Schatz. "Prävention ist nicht umsonst. Sie
wirkt, aber sie kostet auch - nicht nur am Welt-Aids-Tag, sondern an
jedem Tag im Jahr."

Weitere Informationen:

Die Ziele der DAH bis 2020: http://ots.de/XJ7Ff

www.drogenundmenschenrechte.de: Online-Unterschriftensammlung der
Deutschen AIDS-Hilfe für die (Wieder-) Einführung der Spritzenvergabe
im Justiz- und Maßregelvollzug zum Schutz vor HIV und Hepatitis aus
Anlass des Tags der Menschenrechte am 10. Dezember.

Am 19.12. findet vor dem Bundesarbeitsgericht in Erfurt die
mündliche Verhandlung im Fall Sebastian F. statt (6 AZR 190/12), der
von der Deutschen AIDS-Hilfe unterstützt wird. Der
Chemisch-Technische Assistent, dem in der Probe- und Wartezeit
aufgrund seiner HIV-Infektion gekündigt worden war, will seine
HIV-Infektion als Behinderung und die ihm gegenüber ausgesprochene
Kündigung als Benachteiligung wegen dieser Behinderung gewertet
sehen.



Medienanfragen bitte an:

Silke Klumb
Geschäftsführerin der Deutschen AIDS-Hilfe
Tel.: 030 / 69 00 87-87
Mobil: 0163 / 2 50 24 35


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