(Registrieren)

Weser-Kurier: Zur Forschung mit Geldern des Pentagons schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 26. November 2013:

Geschrieben am 25-11-2013

Bremen (ots) - Das Pentagon hat offenbar genug Geld, um nicht nur
im eigenen Land, sondern auch im Ausland in Wissen zu investieren.
Millionen fließen aus dem Verteidigungshaushalt in Forschungsprojekte
an deutschen Unis. Im Prinzip wird also mit Steuergeldern der
Amerikaner Wissenschaft in Deutschland bezahlt. Doch ist Forschung
noch frei, wenn das Pentagon sie bezahlt? Darf ein Wissenschaftler
Geld bei einer Unterabteilung der amerikanischen Luftwaffe
beantragen? In Bremerhaven wird mit Mitteln des Pentagon erforscht,
wie man besser erkennen kann, ob sich ein Wal nähert. Ein Projekt an
der Bremer Uni beschäftigt sich damit, was geschieht, wenn Meteoriten
in der Erdatmosphäre verglühen. Die Fragen, für deren Beantwortung
das Pentagon zahlt, sind in Bremen weit entfernt von einer leicht
erkennbaren militärischen Nutzung. Das ist Grundlagenforschung.
Dennoch ist gut vorstellbar, weshalb sich die US-Luftwaffe - ganz
grundsätzlich - dafür interessiert, was in der Atmosphäre geschieht:
dort, wo Raketen und Drohnen fliegen. Es ist aber auch
offensichtlich, dass dieses Wissen noch für vieles andere bedeutsam
sein kann, zum Beispiel für unsere Erkenntnisse zum Klimawandel. Wenn
Militär und Forschung in einem Satz genannt werden, funktioniert der
Reflex des Aufschreis ausgezeichnet. Da ist von Satelliten-Forschung
an der Uni die Rede. Dabei wird hier nicht für Satelliten geforscht,
sondern mit Satelliten: Sie dienen den Forschern als Werkzeug und
liefern Daten aus der Atmosphäre. Da ist sofort von Auftragsforschung
für das Pentagon die Rede, auch wenn sich die Wissenschaftler mit
einer Beschreibung ihres Forschungsinteresses selbst um die Gelder
beworben haben. Gewiss: Interessen werden auch davon gesteuert, wofür
es Geld gibt und was machbar ist. Doch ist das schon
Auftragsforschung? Aufhorchen lassen kann allerdings, dass es an der
Uni offenbar noch gar keine Debatte darüber gegeben hat, ob man
überhaupt Geld vom Pentagon beantragen will oder nicht. Von dem
angestrebten Problembewusstsein für Grenzen ist man in diesem Aspekt
noch weit entfernt.



Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

498874

weitere Artikel:
  • Westfalenpost: Ungenutzte Ressourcen Von Rolf Hansmann Hagen (ots) - Nach Schätzungen des Instituts für Mittelstandsforschung musste bzw. muss zwischen 2010 und 2014 in 110 000 Betrieben in Deutschland die Unternehmensnachfolge geregelt werden. Die Südwestfälische Industrie- und Handelskammer zu Hagen (SIHK) geht mit Blick auf die alternde Bevölkerung davon aus, dass die Republik bis 2050 etwa 700 000 Selbstständige verliert. Bereits heute ist die Regelung der Unternehmensnachfolge in einer stattlichen Zahl kleiner und mittelständischer Betriebe ein Problem. mehr...

  • Westfalenpost: Die Angst läuft mit auf der Zielgeraden Von Stefan Hans Kläsener Hagen (ots) - Die Verhandlungsführer in Berlin biegen in die Zielgerade ein. Noch ein paar Feinjustierungen bei den strittigen Themen, dann die Personalfragen, die ein jeder für sich lösen muss - und fertig ist die neue Bundesregierung. Es ist ja auch Zeit! Aber so ist es diesmal nicht. Diesmal wissen die Noch-nicht-Koalitionäre, dass alles noch ganz anders kommen kann. Dann nämlich, wenn sich kurz vor Weihnachten herausstellt, dass die SPD-Mitglieder einen Strich durch den Vertrag ziehen. Dann wird es nichts mit den schönen Ministerposten, mehr...

  • Schwäbische Zeitung: Wenn Jammern Kultur wird - Leitartikel Ravensburg (ots) - Es gibt Armut und Not mitten im Reichtum. So war es immer schon, und es wird sich nie etwas daran ändern - in keinem Land der Erde. Als sich die Schwäbische Zeitung zusammen mit der Caritas zur Weihnachtsaktion 2013 entschlossen hat, stand das Wissen Pate, dass auch in unserer Region Menschen leben, die auf Hilfe und Solidarität der Gesellschaft angewiesen sind. Wohlgemerkt: der Gesellschaft. Aber warum hilft ihnen der Staat nicht? Warum helfen die Arbeitgeber nicht, indem sie einen Mindestlohn von zehn, 15 mehr...

  • Schwäbische Zeitung: Und sie bewegt sich doch - Kommentar Ravensburg (ots) - Es ist schon verwunderlich, welch große Mühen es die CDU im Südwesten kostet, ein doch so wenig revolutionäres Schulkonzept vorzulegen. Orientierungsphasen und Verbundschulen sind in Deutschland alles andere als neu. Und man muss nicht einmal nach Sachsen oder Thüringen schauen, um solche Konzepte zu besichtigen: In Amtzell im Allgäu wurde ein ähnliches Modell über Jahre hinweg erfolgreich erprobt. Für die Union in Baden-Württemberg ist es trotzdem ein gewaltiger Schritt: Sollten die Eckpunkte heute verabschiedet mehr...

  • Rheinische Post: Kommentar / Koalition der müden, teuren Kompromisse = Von Antje Höning Düsseldorf (ots) - Schon der erste Entwurf des Koalitionsvertrages verrät: Schwarz-Rot verbindet kein nationales Projekt und keine große Vision. Nicht Aufbruchstimmung durchweht die 177 Seiten, sondern die Müdigkeit zäher Verhandlungen. Anstatt die Chance zum großen Wurf zu nutzen und etwa in der Energiepolitik den schnellen Ausstieg aus der Ökostrom-Förderung zu vereinbaren, schließt die Koalition teure Kompromisse: Irgendwann müsse der Ökostrom am Markt bestehen - aber erst einmal subventioniert man lieber auch noch Kohle-Kraftwerke. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht