(Registrieren)

WAZ: Die Leipziger Aufführung - Kommentar von Christian Kerl

Geschrieben am 14-11-2013

Essen (ots) - Das ist eine seltsame Aufführung auf dem
SPD-Parteitag: In zwei Wochen wird die SPD-Spitze einen
Koalitionsvertrag mit der Union ausgehandelt haben. Nur sagen mochte
das keiner der Unterhändler auf dem Parteitag. Dort wurde deutlich,
wie zögerlich sich die SPD-Basis dem Gedanken ans ungeliebte Bündnis
nähert.

Die Parteispitze versucht, mit einer Mischung aus Zerknirschung,
Tricks und Geschmeidigkeit den Skeptikern entgegenzukommen. Der
Ausgang der Verhandlungen ist angeblich offen, zugleich soll die
Perspektive künftiger rot-rot-grüner Mehrheit die Kritiker beruhigen.
Ob das gutgeht beim Mitgliedervotum? Was den Skeptikern fehlt, ist
ein Symbol für einen echten Politikwechsel, wie es das Thema
Steuergerechtigkeit hätte sein können.

Parteichef Gabriel kalkuliert anders: Ist die SPD erst mal
Regierungspartei, wird sich vieles von allein ergeben - auch durch
einen Abschwung der Union, sollte Merkel 2017 auf eine erneute
Kandidatur verzichten. Bis dahin will Gabriel die SPD als
Regierungspartei in der Mitte breit aufstellen, mit allen
Mehrheitsoptionen. Sein Problem ist nur, dass er der SPD die
Oppositionsjahre mit einem moderaten Linksruck versüßt hat. Da kann
Gabriel die neue Realpolitik nur in vorsichtiger Dosierung
vermitteln. Deshalb die Leipziger Aufführung.



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

496978

weitere Artikel:
  • Stuttgarter Nachrichten: SPD Stuttgart (ots) - Zwar geht ohne Gabriel nichts, aber der SPD-Chef bleibt Gefangener der Verhältnisse. Die fangen beim miserablen Wahlergebnis an. 25,7 Prozent der Stimmen widerlegen eine allzu lang gehegte SPD-Legende: Dass das noch schwächere Abschneiden vier Jahre zuvor bloß daran gelegen habe, dass die Genossen in ihrer ersten Koalition mit Merkels Union zwar viel geleistet hätten, aber übersehen worden seien. Die frisch belegte Wahrheit ist: Die SPD bringt's nicht. Selbst wenn Programm und Spitzenkandidat nicht gar so schlecht mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Schankrecht in Sachsen-Anhalt Halle (ots) - Viele Wirte haben große wirtschaftliche Probleme. Ein Grund ist die Tatsache, dass vor allem in ländlichen Gegenden viele Vereine selbst den Ausschank organisiert haben. Manches Vereinsheim ist wie eine kleine Gaststätte eingerichtet und funktioniert auch so - allerdings ohne Konzession und Steuerabgaben. Der Wunsch der Gastronomie, solche Auswüchse zu beschneiden, ist berechtigt. Das Instrumentarium, das die Landesregierung jetzt anbieten will, hilft aber nicht weiter. Zur Wahrheit gehört aber auch dies: Allein die mehr...

  • Rheinische Post: Die Problem-Kinder Kommentar Von Martin Kessler Düsseldorf (ots) - Der Befund ist erschreckend. Schon Fünf- und Sechsjährige stehlen im Auftrag ihrer Familien und Verwandten. Sie sind noch straf-unmündig, doch ihre Zukunft ist vorgezeichnet. Und die Gesellschaft hat ein Recht darauf, vor solchen Problem-Kindern geschützt zu werden. Was also ist zu tun? Die Polizei muss mehr Präsenz zeigen in den Problemvierteln, in denen sich die sogenannten "Klaukinder" aufhalten. Die Behörden müssen den Eltern unmissverständlich klarmachen, dass sie für ihre Kinder die Verantwortung tragen, mehr...

  • Rheinische Post: Schlingernde SPD Von Eva Quadbeck Düsseldorf (ots) - 83,6 Prozent bei der Wiederwahl zum Parteichef sind für Sigmar Gabriel ein schlechtes Ergebnis. Bislang lag er immer satt über 90 Prozent. Obwohl Gabriel alles getan hat, um die Basis Richtung große Koalition mitzunehmen, ist er abgestraft worden. Das Ergebnis ist weniger mit Fehlern des Parteichefs als vielmehr mit dem Grundunbehagen der Sozialdemokraten gegenüber einem Bündnis mit der Union zu erklären, das den Parteitag wie eine Hintergrundmusik begleitet. Gabriels Ergebnis belegt auch, dass die Genossen richtig mehr...

  • Rheinische Post: Respekt für den Kämpfer Wulff Kommentar Von Reinhold Michels Düsseldorf (ots) - Als Angeklagter hätte Christian Wulff gestern im Gerichtssaal schweigen dürfen. Dass er es vorzog, zu reden und dabei das Kreuz durchzudrücken, verlieh ihm plötzlich eine mannhaft-menschliche Würde, an der es in der teilweise piefigen Endphase seiner Präsidentschaft leider gefehlt hat. Es gibt Jäger von einst, die nun meinen, das Halali sei längst geblasen, man sollte es gut seinlassen mit dem politisch und privat genug bestraften armen Mann. Auch diesen publizistisch-politischen Waidmännern präsentierte sich der mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht