(Registrieren)

Neue OZ: Kommentar zu Volksentscheide

Geschrieben am 12-11-2013

Osnabrück (ots) - Nicht die Parlamente untergraben

Mehr Demokratie wagen, das klingt gut. Doch alle Bürger an
wichtigen Fragen zur Europapolitik zu beteiligen ist nicht so
einfach. Wie gut, dass die CDU hier im Gegensatz zu CSU und SPD auf
die Bremse tritt. Volksentscheide im großen Stil könnten die
Demokratie sogar schwächen, denn sie würden die Relevanz des
Parlaments untergraben. Es sollte sie nur ganz vereinzelt geben.

Prinzipiell gilt: Die Bundesrepublik ist eine repräsentative
Demokratie. Alle vier Jahre wählen die Bürger ihre Volksvertreter in
den Bundestag. Es würde die Achtung vor dem Parlament schmälern, wenn
in Referenden eigentlich verbindlich gemachte Entscheidungen des
Bundestages nachträglich wieder rückgängig gemacht werden könnten. So
würde bei diesem SPD-Vorstoß auch die Bedeutung des regelmäßigen
Urnengangs schwinden.

Gleichzeitig würde der CSU-Vorschlag einer Fokussierung auf
europäische Fragen zu Schnellschüssen verleiten: Kaum ein Thema wird
zugleich so sehr emotional diskutiert, Stichwort: Griechen-Austritt,
und ist zugleich inhaltlich so hochkomplex. Die Europapolitik eignet
sich daher nicht für ein einfaches "Ja" oder "Nein".

Wenn die nächste Koalition die Bürger wirklich mehr in ihre
Entscheidungen einbinden will, sollten die Parteien stattdessen zwei
andere Dinge tun: ihre Entscheidungen besser erklären und sie
transparenter gestalten. Das würde die Demokratie den Wählern
erheblich näherbringen.

Fabian Löhe



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

496446

weitere Artikel:
  • Westfalenpost: Mehr Demokratie wagen Hagen (ots) - Demokratie ist gut. Mehr Demokratie ist besser. Und was ist demokratischer als die direkte Volksabstimmung? Die Menschen in München und Umgebung wollen sich nicht mit den sinistren Herren vom IOC einlassen? Dann gibt es eben keine Olympia-Bewerbung. Macht nichts. Die Deutschen wollen keine Serben und Türken in der EU? Bleiben sie eben draußen. Eine Mehrheit lehnt Rettungsschirme oder Hilfsleistungen für kriselnde Euro-Länder ab? Gehen sie eben bankrott. Ist ausgerechnet die komplizierte Euro- und Europa-Problematik, mehr...

  • Westfalenpost: Kommunal-Soli: Auch ein halber Soli ist ein Flop Hagen (ots) - Ein Schritt vor, ein halber zurück: Beim Kommunal-Soli verlässt die rot-grüne Koalition in Nordrhein-Westfalen ein halbes Jahr vor den Rathauswahlen offenbar der Mut vor der eigenen Courage. Drohende Verfassungsklagen und ein Debakel bei der Expertenanhörung - das Echo auf Minister Jägers unausgegorene Pläne hätte lauter nicht sein können. Die Idee, scheinbar reiche Städte zum Solidaropfer für ihre armen Nachbarn heranzuziehen, erweist sich als veritabler Flop. Mit der Aktion "Gesichtswahrung" bemühen sich die Koalitionäre mehr...

  • Rheinische Post: Linke wirft Merkel Feigheit vor dem Volk vor Düsseldorf (ots) - Der Chef der Linkspartei, Bernd Riexinger, hat wegen der Ablehnung der CDU von Plebisziten Kanzlerin Angela Merkel Feigheit vor dem Volk vorgeworfen. "Merkel ist feige", sagte Riexinger der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Mittwochausgabe). "Es wäre gut, wenn der Koalitionsvertrag in dieser Frage Bewegung bringt", betonte Riexinger. "Dann kommt schon das nächste Griechenlandpaket auf den Prüfstand der direkten Demokratie. Falls Kernforderungen wie eine Heranziehung der griechischen Millionäre und mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Politik / Hochschulen Uniklinik Halle legt eigenes Sparkonzept vor Halle (ots) - Die Uniklinik Halle geht in die Offensive. Der Fakultäts- und Klinikumsvorstand hat ein Entwicklungskonzept bis 2025 vorgelegt - mit teils drastischen Einschnitten. Institute sollen geschlossen oder fusioniert werden, die Zahl der Operationssäle und Krankenbetten gesenkt sowie Kooperationen mit anderen Kliniken in Halle, Dessau-Roßlau und Magdeburg gestartet werden. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Mittwochausgabe). Die laufenden Kosten könnten dadurch um mindestens zehn Millionen Euro mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Rot-Rot-Grün Linkspartei fordert von SPD eine politische Kehrtwende Halle (ots) - Der Vorsitzende der Linkspartei, Bernd Riexinger, hält ein Bündnis mit der SPD nur für möglich, wenn diese eigene Positionen korrigiert. "Die SPD muss sich für ein tragfähiges Bündnis mit uns noch mehr bewegen als wir", sagte er der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Mittwoch-Ausgabe). "Lohnbremsen raus aus dem Arbeitsrecht, mehr soziale Sicherheit, Gerechtigkeitswende bei Löhnen, Renten und Steuern, das ist ein kompletter Richtungswechsel im Vergleich zu Merkel. Das wird für die SPD eine Kehrtwende." mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht