(Registrieren)

Weser-Kurier: Über die Koalitionsverhandlungen schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 12. November 2013:

Geschrieben am 11-11-2013

Bremen (ots) - Die Koalitionäre in spe lassen sich Zeit. Zeit, die
sie eigentlich gar nicht haben. Seit knapp drei Wochen verhandeln die
Unterhändler von CDU, CSU und SPD über die Bildung einer großen
Koalition. Aber passiert ist seither - nun ja - nicht viel. Die
Entscheidung über einen Mindestlohn: vertagt. Die Streitpunkte
Pkw-Maut, doppelte Staatsbürgerschaft, Stromsteuer: ebenfalls
vertagt. Zudem sorgen immer neue Konfliktherde dafür, dass die
Gemengelage zusehends unübersichtlicher wird. Herrschte über ein
Bundesprogramm zum Ausbau der Ganztagsschulen bereits weitgehend
Einigkeit, sperrt sich die Union nun dagegen und verweist auf die
Zuständigkeit der Länder. Zwar hat auch die Union im Wahlkampf für
einen "Ausbau der Ganztagsbetreuung" und "hochwertige
Ganztagsschulen" geworben - auch Kanzlerin Angela Merkel sprach
darüber. Doch jetzt haben die Unionsunterhändler auf stur geschaltet.
Selbst die Pläne, bei denen sich die Verhandler einig sind, stehen
allesamt unter Finanzierungsvorbehalt. Ob sich etwa der angestrebte
flächendeckende Breitbandausbau am Ende verwirklichen lässt, ist
völlig unklar. Beschlossen hat man ihn vorsorglich trotzdem. Auch das
verabschiedete Energiewende-Konzept lässt so viele wichtige Fragen
offen, dass man es gar nicht hätte beschließen müssen. Schuld an
dieser verfahrenen Situation sind vor allem die überdimensionierten
Strukturen, die für die Koalitionsgespräche festgelegt worden sind:
mehr als 200 Verhandler in zwölf Arbeitsgruppen. Kein Wunder, dass
diese Gruppen inzwischen ein unkoordiniertes Eigenleben entwickelt
haben. Das Problem dabei: Während sich die angehenden Koalitionäre
Zeit für zahllose Verhandlungsrunden lassen und die Sozialdemokraten
obendrein noch ihre Mitglieder abstimmen lassen wollen, bleiben
drängende Fragen ungeklärt, die längst keinen Aufschub mehr dulden.
So müssen die EU-Partner in der Finanzkrise beim Thema
Bankenregulierung weiter auf eine klare Linie der Bundesregierung
warten. Es ist daher höchste Zeit, dass die Parteichefs im kleinen
Kreis wieder für Ordnung sorgen.



Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

496182

weitere Artikel:
  • Mittelbayerische Zeitung: Kommentar von Isolde Stöcker-Gietl zu neuen Lehrplänen in Bayern Regensburg (ots) - Maria Montessori, die Reformpädagogin des 20. Jahrhunderts, stand ein Stück weit Pate für die Neuausrichtung der Lehrpläne. Dass nicht alle Kinder zur gleichen Zeit in der Lage sind, das Gleiche nach den gleichen Methoden zu lernen, erkannte Montessori bereits vor über 100 Jahren. Die Kultusminister der Länder brauchten dafür erst den Pisa-Schock im Jahr 2000. Doch seitdem ändert sich viel. Und Vieles hin zum Positiven. Die Bildungspolitiker haben endlich erkannt, dass der einzelne Schüler und nicht eine zu lehrende mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Leitartikel von Ulrich Krökel zum UN-Klimagipfel Regensburg (ots) - Kofi Annan fand drastische Worte. Es gehe beim Kampf gegen den Klimawandel "ums Überleben", erklärte der frühere UN-Generalsekretär kurz vor Beginn des Weltklimagipfels in Warschau. Wie zum Beleg des Grauens brach in den vergangenen Tagen der Taifun "Haiyan" über die Philippinen und Vietnam herein und zog eine Schneise von Tod und Verwüstung. Erst vor wenigen Wochen hatten die Forscher des Weltklimarates IPCC vor derart extremen Wetterphänomenen gewarnt. Sie prophezeiten Dürren, Wirbelstürme und einen kaum aufzuhaltenden mehr...

  • Badische Neueste Nachrichten: Kein Durchbruch in Sicht Karlsruhe (ots) - Yeb Sano will so lange fasten, bis die Klimakonferenz in Warschau bedeutsame Beschlüsse gefasst hat. Vermutlich muss der Delegierte von den Philippinen lange hungern, bis Industrie- und Schwellenländer eine Vereinbarung erzielt haben, die mehr ist als ein Lippenbekenntnis zum Schutz des Weltklimas. Während der asiatische Inselstaat nach dem verheerenden Taifun immer weiter im Chaos versinkt, kamen gestern in Polen die Vertreter aus 194 Staaten zusammen, um die Vorbereitungen für einen bindenden Klimavertrag voranzutreiben, mehr...

  • Rheinische Post: Zahl der Organspenden um 18,6 Prozent auf neuen Tiefstand gesunken Düsseldorf (ots) - Die Organspenden-Skandale haben die Spendenbereitschaft in Deutschland auf einen Tiefstand sinken lassen. Von Januar bis September dieses Jahres ging die Zahl der Spender gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 18,6 Prozent zurück, wie aus Daten der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) hervorgeht, die der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Dienstagausgabe) vorliegen. In den ersten drei Quartalen konnten nur 675 Organverpflanzungen vorgenommen werden; im selben Zeitraum des Vorjahres waren es mehr...

  • Rheinische Post: Linke: Bundeswehr sollte Hilfseinsatz auf Philippinen unterstützen Düsseldorf (ots) - Angesichts der dramatischen Lage nach dem verheerenden Wirbelsturm auf den Philippinen hat die Linke die Bundesregierung zu einem Unterstützungseinsatz der Bundeswehr aufgefordert. "Um auf den Philippinen sofort zu helfen, sollte die Bundeswehr dem THW und dem DRK Transport- und Hilfskapazitäten zur Verfügung stellen", sagte Linken-Fraktionschef Gregor Gysi der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Dienstagausgabe). Die verheerenden Folgen des Taifuns zeigten zudem, wie notwendig es sei, endlich einen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht