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Rheinische Post: Was der Fall Gurlitt lehrt Kommentar Von Bertram Müller

Geschrieben am 10-11-2013

Düsseldorf (ots) - Beim Umgang mit der nationalsozialistischen
Vergangenheit unseres Landes neigen Deutsche wie Ausländer dazu, nur
zwischen Guten und Bösen zu unterscheiden. Der Fall Gurlitt, der aus
dem spektakulären Münchner Kunstfund erwachsen ist, zeigt, dass sich
die Wahrheit nicht in Muster pressen lässt. Hildebrand Gurlitt war
als Händler ein Verfechter der Moderne und ließ sich von den Nazis
doch in die Aktion "entartete Kunst" einspannen. Er half ihnen dabei,
diese von ihnen öffentlich verachtete Kunst zu Geld und damit dem
Regime nutzbar zu machen. Er setzte sich über moralische Fundamente
hinweg und rettete dadurch vermutlich sein Leben, denn er hatte
jüdische Wurzeln. Nach dem Zweiten Weltkrieg knüpfte er nahtlos an
seine frühere Tätigkeit an. Er nutzte die Kontakte, die er vor 1945
geknüpft hatte, und wäre womöglich einer der großen, hoch angesehenen
Kunsthändler der Bundesrepublik Deutschland geworden, wenn er nicht
1956 bei einem Autounfall ums Leben gekommen wäre. Der Fall Gurlitt
lehrt auch: Wir müssen behutsam über Geschichte urteilen.



Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621


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