(Registrieren)

Weser-Kurier: Zu Firmenrabatten für Ökostrom schreibt der Bremer WESER-KURIER:

Geschrieben am 07-11-2013

Bremen (ots) - Die Koalitionsverhandlungen bieten eine gute
Gelegenheit, das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) endlich zu
reformieren. Denn das Jahrhundertprojekt Energiewende ist aus dem
Ruder gelaufen. Zum einen wird es höchste Zeit, die viel zu
langfristig angelegten Einspeisevergütungen für Wind- und Solarkraft
zu drosseln. Zudem gilt es, die Milliarden-Rabatte für Unternehmen
herunterzufahren, die besonders viel Strom beziehen. Rund ein Viertel
des verbrauchten Stroms in Deutschland ist mittlerweile von der
EEG-Umlage befreit. Um die Anforderungen für die Rabatte zu erfüllen,
tricksen viele Firmen: Sie bauen Konzernstrukturen um, sind kreativ
in der Bilanzführung, lassen Maschinen sogar länger laufen als nötig.
Die Zeche dafür zahlen die Verbraucher ebenso wie kleine Betriebe.
EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia sind diese
Milliarden-Subventionen ein Dorn im Auge. Er droht mit einem
offiziellen Prüfverfahren gegen Deutschland. Verschiedene
Wirtschaftsverbände heulen auf, malen das Sterben ganzer Branchen an
die Wand. Um die Lage zu beruhigen, sind Umweltminister Peter
Altmaier und Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft
zu Almunia gereist. Um eine Klage der EU zu vermeiden, wird
Deutschland seinen guten Willen zeigen und das Ausmaß der Rabatte
zurückschrauben müssen. Rund 2400 Betriebe profitieren mittlerweile
davon. Manche von ihnen sind überhaupt nicht auf ausländischen
Märkten tätig, noch stehen sie im internationalen Wettbewerb. Dabei
war es die - ja durchaus sinnvolle - Grundidee, solchen Betrieben die
Rabatte einzuräumen, die wegen steigender Energiepreise in
Deutschland einen Wettbewerbsnachteil gehabt hätten, etwa Stahlwerke.
Doch Schwarz-Gelb hat dieses System zu einer milliardenschweren
Umverteilungsmaschinerie werden lassen. Wenn die Energiewende
bezahlbar bleiben soll, dann muss hier gestrichen werden - genauso
wie bei den Einspeisevergütungen für Ökostrom. Das ganze System wird
Almunia wohl kaum kippen. Deutschland ist als Wachstumslokomotive der
EU viel zu wichtig, um solch ein Risiko einzugehen. Aber ein bisschen
Druck aus Brüssel ist auch nicht unbedingt verkehrt, damit dieser
Wahnsinn endlich gestoppt wird.



Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

495642

weitere Artikel:
  • Schwäbische Zeitung: Teurer Wunschzettel - Leitartikel Ravensburg (ots) - Der Appell an Union und SPD, wirtschaftliche Vernunft walten zu lassen, klingt abgedroschen. Wahrscheinlich ist diese Mahnung geradezu naiv, denn was sich derzeit in Berlin bei den Koalitionsverhandlungen abspielt, erinnert an Wahlkampfzeiten. Alles Mögliche wird gefordert oder in Aussicht gestellt, die Finanzierung jedoch ausgeblendet. Konservative Kritiker dürften sich bestätigt fühlen, dass die Verteidigung von Grundpositionen nicht zwingend zu den relevanten Wesenszügen der Bundeskanzlerin zu gehören scheint. mehr...

  • Schwäbische Zeitung: Logische Quittung für Grün-Rot - Kommentar Ravensburg (ots) - Die Halbzeitnoten für Grün-Rot sind durchwachsen - sowohl bei den Demoskopen als auch bei den Wirtschaftsverbänden. In der Koalition läuft es nicht mehr so rund, weil der Schwung des Anfangs nach dem Machtwechsel nicht durchgehalten worden ist. Zudem lässt sich der Haushalt nur mit unpopulären Einschnitten konsolidieren. Im politischen Alltag geht es ums Kleingedruckte und nicht nur um die großen Überschriften. Ein Fingerzeig der aktuellen Umfrage für alle Parteien liegt aber darin, dass die Bürgerschaft Landes- mehr...

  • ARD-DeutschlandTrend November: Mehrheit der Deutschen sieht in Snowden eher einen Helden als einen Straftäter / Ansehen Obamas im Sinkflug Köln (ots) - Sperrfrist: 07.11.2013 22:15 Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist. Die Mehrheit der Deutschen sieht in Edward Snowden eher einen Held als einen Straftäter. Im aktuellen ARD-DeutschlandTrend sind 60 Prozent der Ansicht, der frühere US-Geheimdienstmitarbeiter Snowden sei eher ein Held. 14 Prozent sehen in ihm eher einen Straftäter. Bei der Frage, ob die Bundesregierung Edward Snowden politisches Asyl in Deutschland anbieten sollte, sind mehr...

  • Rheinische Post: Zinssenkung gegen das Gespenst der Deflation Kommentar von Georg Winters Düsseldorf (ots) - Europa wird gespalten durch die Frage, ob der Euro-Zone schon bald Deflation droht, also eine längere Phase fallender Preise, die einen möglichen Abschwung verstärken und die Wirtschaft in eine Abwärtsspirale stürzen würde. Doch darüber sind sich nicht einmal die Notenbanker einig. Die Diskussion um die Zinsen ist ein Gefecht der Preis-Theoretiker. Dass der Zinsschritt in Sachen Wachstum Erfolg hat, daran darf man gewaltig zweifeln. In den Krisenländern Südeuropas ist es nicht getan mit billigem Geld für die Banken, mehr...

  • Reporter ohne Grenzen: EU verliert in Usbekistan ihre Glaubwürdigkeit mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht