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Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR Hauptverhandlung gegen Uli Hoeneß Nicht tragbar HUBERTUS GÄRTNER

Geschrieben am 04-11-2013

Bielefeld (ots) - Der Vorsitzende des FC Bayern München, Uli
Hoeneß, ist ohne Zweifel ein sehr kluger und erfolgreicher Mann. Es
fällt vielen Menschen schwer, seine Causa nicht durch die
Vereinsbrille zu betrachten, aber man sollte es trotzdem versuchen.
Denn Hoeneß steht nicht wegen irgendwelcher Fußballgeschichten,
sondern wegen seiner persönlichen Steuersünden am Pranger. Die Taten
hat er durch seine Selbstanzeigen bereits eingeräumt. Hoeneß,
so wird gemeldet, habe sich noch gestern verwundert darüber gezeigt,
demnächst vor Gericht erscheinen zu müssen. Das mag man kaum glauben.
Auch der Bayern-Boss, der juristisch versierte Berater hat, wird
gewusst haben, dass ihn nun eine öffentliche Hauptverhandlung
erwartet. Das war bereits am 30. Juli klar, als die Münchner
Staatsanwaltschaft Anklage wegen Steuerhinterziehung erhob. Ähnlich
wie zuvor schon die Steuerfahndung, so hatte die Staatsanwaltschaft
nach intensiver Prüfung einen hinreichenden Tatverdacht bejaht. Es
ist der Regelfall, dass eine Anklage vom Gericht zur Hauptverhandlung
zugelassen wird. Weniger erwartbar und umstrittener ist indes die
Rückendeckung, die Hoeneß vom Aufsichtsrat des FC Bayern München
erfährt. Als der Ex-Postchef Klaus Zumwinkel 2008 nach einer
Hausdurchsuchung seinen Rücktritt anbot, bestellte der Aufsichtsrat
zwei Tage später einen Nachfolger. Zumwinkel hatte knapp eine Million
Euro Steuern hinterzogen, bei Hoeneß stehen drei Millionen zur
Debatte. Amtsverzicht ist in solchen Fällen auch ein moralisches
Gebot. Der Bundesgerichtshof stellt Steuerhinterzieher mit Betrügern
gleich. Jenseits der Schwelle von einer Million Euro dürfe es darum
in der Regel nur Haft für solche Personen geben. So weit ist es im
Fall Hoeneß noch nicht. Aber im Amt ist "der Uli" eigentlich schon
jetzt nicht mehr tragbar.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de


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