NABU: Plastiktüten adé - Deutschland kann Verbrauch erheblich reduzieren
Geschrieben am 04-11-2013 |
Brüssel (ots) - Der NABU begrüßt den Vorstoß der EU-Kommission,
dass in Europa zukünftig weniger Plastiktragetaschen verbraucht
werden sollen. Die Müllmenge auf dem Land und in den Meeren wächst.
Plastiktüten zerfallen schnell in immer kleinere Partikel und stellen
eine Gefahr für Meerestiere dar, weil sie mit Nahrung verwechselt und
verschluckt werden. Gleichzeitig wird für Tüten unnötig Erdöl als
Rohstoff verbraucht und am Ende heizt ihre Verbrennung den
Klimawandel zusätzlich an. "Wir rufen daher die Bundesregierung und
das EU-Parlament dazu auf, den Vorschlag der EU-Kommission zu
unterstützen. Dabei ist wichtig, dass auch Deutschland mehr als
bisher tut", sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. "Jeder
Deutsche verbraucht im Jahr 65 Tüten, jeder Ire 18 und jeder Däne nur
vier. Wir halten deshalb eine Steuer auf alle Einweg-Tragetaschen für
angebracht, wollen aber nicht, dass damit die generelle Debatte um
Plastikmüll aufhört", machte Miller deutlich.
Der Vorschlag, der heute von EU-Umweltkommissar Potocnik
vorgestellt wird, fordert die europäischen Staaten auf, die
Verpackungsrichtlinie kurzfristig zu ändern, um den Verbrauch von
Plastiktüten zu verringern. Die EU-Mitgliedstaaten hätten dann das
rechtliche Rüstzeug an der Hand, um durch steuerliche Anreize oder
sogar Verbote das Aufkommen der Tüten zu verringern und deren
erhebliche Umweltbelastung zu reduzieren. Die Richtlinie regelt den
Umgang mit Plastiktüten der Kategorie Leichtgewicht, die besonders
selten wiederbenutzt werden und als eine Hauptursache für die
zunehmende Vermüllung der Meere und die Gefährdung der maritimen
Artenvielfalt gelten.
Für den NABU sind die Vorteile einer Steuer auf Einwegtüten
evident und die Ausgaben gering, denn der Verbraucher kann die
Belastung durch die Mehrausgabe leicht vermeiden, indem er sich für
Mehrwegtaschen entscheidet. Dass eine Tütensteuer wirkt, zeigt ihre
Einführung in Irland, wo die Taschenanzahl in den letzten zehn Jahren
um 90 Prozent gesunken ist. Belegt man die Plastiktüten mit einem
monetären Wert, werden sie seltener weggeworfen und häufiger
wiederverwendet. "Die Steuer hätte sogar einen doppelten Nutzen, da
neben der sinkenden Umweltbelastung durch die anfänglichen Einnahmen
die Entwicklung neuer recycelbarer und zugleich bioabbaubarer
Kunststoffe gefördert werden kann", erläuterte NABU-Abfallexperte
Benjamin Bongardt. Dieses Forschungsfeld werde von der
Kunststoffindustrie nach wie vor vernachlässigt.
Für Rückfragen:
Dr. Benjamin Bongardt, NABU-Experte Ressourcenpolitik, Tel.:
030-284984-1610
Pressekontakt:
NABU-Pressestelle, Telefon: 0 30.28 49 84-1510, -1722, -1952
Telefax: 0 30.28 49 84-2500, E-Mail: Presse@NABU.de
Redaktion: Kathrin Klinkusch, Annika Natus, Iris Barthel, Nicole
Flöper
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