Weser-Kurier: Über die schwarz-roten Rentenpläne schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 31. Oktober 2013:
Geschrieben am 30-10-2013 |
Bremen (ots) - Die Wunschlisten in der Rentenpolitik sind bei
CDU/CSU und SPD lang. Und weil am Ende ihrer Koalitionsverhandlungen
ein Kompromiss steht und jeder der Koalitionäre seiner Klientel etwas
vorweisen will, dürfte es teuer werden. Die Diskussion über den
Beitragssatz zeigt das bereits. Zwar könnte dieser im nächsten Jahr
sinken, doch sowohl Union als auch Sozialdemokraten streben eher
Mehreinnahmen für die Rentenversicherung an denn eine Entlastung von
Beitragszahlern und Arbeitgebern. Der Grund: Die Rentenkasse soll
herhalten für diverse Nachbesserungen. Bei der CDU steht die
Mütterrente ganz oben auf der Agenda. Die SPD wehrt sich zwar nicht
gegen die geplante Ausweitung der Anrechnung von
Kindererziehungszeiten, umstritten ist hier aber noch die
Finanzierung. Die Union hat erkennen lassen, die Mütterrente aus der
Rentenkasse bezahlen zu wollen, die SPD ist dagegen. Mit gutem Grund,
denn besser gestellt werden eben auch Mütter, die nie
rentenversicherungspflichtig gearbeitet haben. Eine Finanzierung aus
Steuermitteln wäre daher sachgerecht. Doch es steht zu befürchten,
dass sich die Union mit ihrem Finanzierungsvorschlag durchsetzt. Die
SPD darf dafür dann Entgegenkommen an anderer Stelle erwarten. Es
regiert das Prinzip Geben und Nehmen. So wird wohl der Wunsch der
Sozialdemokraten nach Aufstockung der Rente bei langjährig
beschäftigten Geringverdienern durchgewunken. Auch eine
abschlagsfreie Rente nach 45 Versicherungsjahren hat die SPD im
Angebot. Bleibt zum Schluss die Aufstockung der
Erwerbsminderungsrente. Hier will Schwarz-Rot ebenfalls nachbessern.
Löblich, doch zum Nulltarif geht auch das nicht. So ist die
Rentenpolitik ein gutes Beispiel, wie die große Koalition mit ihren
Forderungen und Wünschen bei den Verhandlungen insgesamt umgehen
wird: Sie werden beschlossen. Wie sie dann bezahlt werden, ist eine
andere Baustelle. In der Rentenpolitik dürfte die Sache schon
entschieden sein. Angesichts der hohen Rücklagen - so viel wie seit
20 Jahren nicht mehr - wird sich die neue Bundesregierung dort
bedienen. Gerecht gegenüber den Beitragszahlern ist das nicht, aber
das hat die Politik selten gestört.
Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
494178
weitere Artikel:
- Schwäbische Zeitung: Kommentar: Freihandel aus Eigennutz Ravensburg (ots) - Europa wäre schlecht beraten, die Verhandlungen
über das Freihandelsabkommen mit den USA gekränkt auszusetzen.
Sicherlich ist Amerikas Lauschangriff auf Bündnispartner ein Affront,
der Folgen haben muss. Dennoch besteht kein Grund, aus verletztem
Stolz wirtschaftliche Interessen Deutschlands - und vieler
südeuropäischer Länder - zu verraten.
Über die Vorzüge eines transatlantischen Freihandelsabkommens
gehen die Schätzungen auseinander. Fest steht aber, dass die deutsche
Wirtschaft profitiert - wie immer, wenn mehr...
- Rheinische Post: Angesichts der Hoeneß-Affäre verhandeln Union und SPD auch über Strafen für Steuersünder Düsseldorf (ots) - Kurz vor der Entscheidung des Münchner
Landgerichtes über den Prozess gegen Bayern-Präsident Uli Hoeneß
haben sich Union und SPD nach Informationen der in Düsseldorf
erscheinenden "Rheinischen Post" (Donnerstagausgabe) darauf
verständigt, in den Koalitionsverhandlungen auch die strafbefreiende
Wirkung von Selbstanzeigen durch Steuersünder zu überprüfen. "Wir
werden mit der SPD sicher auch über dieses Thema sprechen", sagte der
CDU-Politiker Wolfgang Bosbach, der den Bereich Innen und Recht
verhandelt. SPD-Vizefraktionschef mehr...
- Rheinische Post: Linksparteichefin Kipping wirft Union und SPD Luftbuchungen vor Düsseldorf (ots) - Linksparteichefin Katja Kipping hat Union und
SPD vorgeworfen, einen "Schönwettervertrag voller Luftbuchungen" zu
verhandeln. "Jede mögliche Wohltat steht unter
Finanzierungsvorbehalt", sagte Kipping der in Düsseldorf
erscheinenden "Rheinischen Post" (Donnerstagausgabe). Am Ende werde
es so laufen, dass der eine Koalitionspartner etwas anpacken wolle
und der andere die Schuldenbremse ziehe. "Das ist kein Politikwechsel
sondern Stillstand", sagte Kipping. Sie forderte im Koalitionsvertrag
"eine seriöse Einnahme-Ausgabe-Rechnung". mehr...
- Badische Neueste Nachrichten: Heikler Auftrag Karlsruhe (ots) - Angela Merkel hat ihren besten Mann nach
Washington geschickt. Ihr außenpolitischer Chefberater und enger
Vertrauter Christoph Heusgen, der schon seit vielen Jahren den Kurs
der deutschen Außenpolitik bestimmt, hat den heiklen Auftrag, im
Namen seiner Kanzlerin seinen Gesprächspartnern in der amerikanischen
Hauptstadt deutlich zu machen, dass Berlin die Abhörpraxis der
US-Geheimdienste weder akzeptiert noch duldet und auf Einstellung der
flächendeckenden Lauschangriffe besteht. Begleitet wird er bei dieser
Mission mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: Gehälter-Affären in Thüringen
Thüringens Linksfraktionschef Ramelow fordert Neuwahlen im Freistaat Halle (ots) - Der Vorsitzende der Linksfraktion im Thüringer
Landtag, Bodo Ramelow, hat angesichts der jüngsten Affären um die
Entlohnung von früheren oder noch aktiven Ministern und
Staatssekretären Neuwahlen gefordert. "Wir haben die höchste
staatsanwaltschaftliche Ermittlungsdichte in ganz Deutschland in
Bezug auf eine Landesregierung", sagte er der in Halle erscheinenden
"Mitteldeutschen Zeitung" (Donnerstag-Ausgabe). "Auf den Rekord kann
man nicht stolz sein." Ramelow fügte hinzu: "Die Landesregierung ist
fertig. Die Ministerpräsidentin mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|