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Neue OZ: Kommentar zu Spähaffäre

Geschrieben am 25-10-2013

Osnabrück (ots) - Europa muss aufrüsten

Der US-Lauschangriff hat Angela Merkel erschüttert. Das ist
verständlich. Die Kanzlerin hat die Stasi-Methoden in der DDR
erduldet, die USA während des Kalten Kriegs als Hort der Freiheit
verehrt und sich stets gegen Anti-Amerika-Stimmungen gewandt. Das war
ihr Weltbild, bis zum Abhörskandal. Präsident Barack Obama hatte
Merkel noch in diesem Sommer versichert, dass sie nicht belauscht
wurde. Jetzt steht Obama als ein Mann da, der seine Partner in Europa
anlächelt und womöglich belügt, während seine Geheimdienste
ausspähen, Politiker, Bürger und Unternehmen.

Wenn die USA darunter Freundschaft verstehen, werden viele
Menschen in Europa darauf verzichten wollen. Obama muss begreifen,
dass er auf Dauer seine wichtigsten Partner verliert, wenn er diese
Auswüchse nicht unterbindet. Der Vertrauensbruch könnte andernfalls
das Militärbündnis NATO schwächen, was für die Sicherheitsarchitektur
des Westens fatal wäre. Das zeigt den Irrsinn der bisherigen
Strategie der US-Sicherheitsbehörden auf: Dem vermeintlichen Nutzen
der Spionage unter Freunden steht das Risiko des Bündniszerfalls
gegenüber. Das ist aberwitzig.

Der Ausspähskandal entlarvt zugleich die Schwächen der deutschen
Geheimdienste. Wenn das Handy der Kanzlerin nicht vor amerikanischen
Mithörern geschützt ist, dürften auch Russen und Chinesen leichtes
Spiel haben. Europa muss in diesem Feld dringend aufrüsten.

Michael Clasen



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


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