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Nachhaltigkeit im Luftverkehr - jeder kommuniziert nach eigenen Regeln / BearingPoint-Studie: Fehlende Berichtsstandards und mangelnde Detailtiefe erschweren ehrliche Lagebewertung

Geschrieben am 23-10-2013

Frankfurt (ots) - Der Luftverkehr gilt gemeinhin als Umweltsünder.
Dabei tut die Branche viel, um ihre ehrgeizigen Klimaziele zu
erreichen. Emissions- und Verkehrsverringerung, höhere
Verkehrseffizienz, Nutzung alternativer Energiequellen sowie die
Förderung klimafreundlicher Treibstoffe sollen die CO2-Emissionen bis
2050 um die Hälfte senken. Auch bei den Themen Mitarbeiter sowie
Gesundheit und Sicherheit verfolgt die Luftverkehrsindustrie eine
nachhaltige Entwicklung. Beim Nachweis ihrer Maßnahmen bleibt die
Branche allerdings hinter ihren Möglichkeiten zurück: Zwar ist die
Anzahl der veröffentlichten Nachhaltigkeitsberichte in den
vergangenen Jahren stetig gestiegen. Uneinheitliche Begriffe und
Messgrößen verhindern jedoch, dass Fortschritte konsequent und
vergleichbar abgebildet werden. Das zeigt eine aktuelle Studie der
Management- und Technologieberatung BearingPoint
(www.bearingpoint.com). Für die Erhebung hat BearingPoint die
Nachhaltigkeitsberichte von 15 internationalen Fluggesellschaften und
16 Flughäfen aus den Regionen Europa, Nordamerika sowie Asien /
Ozeanien analysiert.

20 verschiedene Kennzahlen für "Wasser" - Vergleich unmöglich

Die Kennzahlen bilden das größte Defizit in den
Nachhaltigkeitsberichten. Zwar gibt es mit dem G3.1 Standard der
Global Reporting Initiative (GRI) und dessen Weiterentwicklung, dem
G4 Standard, eine Richtlinie, die sich als Regel herauskristallisiert
hat. Dessen Anwendung ist jedoch nicht überall gleich. So legt jedes
Unternehmen einen eigenen Umfang, Begriffe und Kategorien fest: Mehr
als 520 Kennzahlenausprägungen wurden in der Studie identifiziert und
machen einen Vergleich der Nachhaltigkeitssituation im Luftverkehr
nahezu unmöglich. Allein zum Thema "Wasser" werden 20 verschiedene
Kennzahlen eingesetzt, zum Thema "Abfall" sind es 22; eine Airline
gibt in ihrem Bericht drei verschiedene Werte für die
Treibstoffeffizienz und den CO2-Effizienzindex an. Auch wird nicht
umfassend über die zu Grunde liegende Berechnung der Kennzahlen
informiert. Oft bleibt unklar, ob die Fluggesellschaften mit
geplanten oder tatsächlich geflogenen Routen rechnen.

Mehr Transparenz erforderlich

Auch die Transparenz ließe sich laut Studie an einigen Stellen
weiter erhöhen. So werden gestiegene Treibstoffpreise häufig
angeführt, um Preiserhöhungen zu rechtfertigen. Die tatsächliche
Entwicklung der Treibstoffpreise wird allerdings nicht dokumentiert.
Beim Thema Mitarbeiter wird zwar zum Teil über das
Anstellungsverhältnis berichtet. Die Unterschiede zwischen den
verschiedenen Vertragsmodalitäten, beispielsweise hinsichtlich Lohn
oder sozialer Absicherung, werden aber oftmals nicht detailliert
ausgeführt. Das gilt auch für Gehaltsunterscheide zwischen Männern
und Frauen. Ebenfalls erfährt der Aspekt der Korruptionsbekämpfung
bislang nur geringe Aufmerksamkeit: Viele Fluggesellschaften und
Flughäfen schulen ihre Mitarbeiter zum eigenen Verhaltenskodex. Eine
Untersuchung auf Korruptionsrisiken, die Offenlegung aufgedeckter
Korruptionsfälle sowie eingeleiteter Gegenmaßnahmen fehlen jedoch
bislang in den Reports.

"Eine transparentere Darstellung der Maßnahmen würde die
Glaubwürdigkeit der Nachhaltigkeitsberichte weiter erhöhen. Und das
ist wichtig: Mitarbeiterstreiks sowie Aktionen von Umweltschützern
und Anwohnern machen deutlich, dass Fluggesellschaften in hohem Maße
von einem positiven Bild in der Öffentlichkeit abhängig sind. Eine
konsequente und aufrichtige Berichterstattung über ihr Engagement ist
daher unerlässlich", sagt Tobias Liebscher, Partner bei BearingPoint.

Michael Ryba, Senior Manager bei BearingPoint, ergänzt: "Eine
verbindliche Anwendung des GRI G4 Standards und die Eingliederung des
Themas in einen Geschäftsbericht fördern die Transparenz und
Vergleichbarkeit. Der Nachhaltigkeitsbericht kann so zu einem
Instrument werden, das den Erfolg des Unternehmens im Hinblick auf
seine Nachhaltigkeitsziele verlässlich bestimmbar macht."

Die vollständige Studie "Der künstliche Horizont im
Nachhaltigkeits-Cockpit - Wie ist die Lage der
Nachhaltigkeitsberichterstattung im Luftverkehr?" steht unter
http://bit.ly/1dewQFT zum Download bereit.

Über BearingPoint

BearingPoint Berater haben immer im Blick, dass sich die
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen permanent verändern und die daraus
entstehenden komplexen Systeme flexible, fokussierte und individuelle
Lösungswege erfordern. Unsere Kunden, ob aus Industrie und Handel,
der Finanz- und Versicherungswirtschaft oder aus der öffentlichen
Verwaltung, profitieren von messbaren Ergebnissen, wenn sie mit uns
zusammenarbeiten. Wir kombinieren branchenspezifische Management- und
Fachkompetenz mit neuen technischen Möglichkeiten und eigenen
Produkt-Entwicklungen, um unsere Lösungen an die individuellen
Fragestellungen unserer Kunden anzupassen. Dieser partnerschaftliche,
ergebnisorientierte Ansatz bildet das Herz unserer Unternehmenskultur
und hat zu nachhaltigen Beziehungen mit vielen der weltweit führenden
Unternehmen und Organisationen geführt. Unsere 3.350 Mitarbeiter
unterstützen zusammen mit unserem globalen Beratungs-Netzwerk Kunden
in über 70 Ländern und engagieren sich gemeinsam mit ihnen für einen
messbaren und langfristigen Geschäftserfolg.

Weitere Informationen finden Sie unter www.bearingpoint.com und in
der BearingPoint Toolbox: http://toolbox.bearingpoint.de



Pressekontakt:
Alexander Bock
Manager Communications
Tel. +49 89 540338029
Mailto:alexander.bock@bearingpoint.com


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