(Registrieren)

Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Schwarz-rote Koalitionsverhandlungen Vorsichtiger Optimismus ALEXANDRA JACOBSON, BERLIN

Geschrieben am 17-10-2013

Bielefeld (ots) - Gewiss, zur Euphorie besteht kein Anlass. CDU,
CSU und SPD stehen noch lange Koalitionsverhandlungen bevor. Und da
steckt der Teufel im Detail. Doch der gestrige Tag erlaubte immerhin
vorsichtigen Optimismus. Auf allen Seiten scheint es Lernfortschritte
zu geben. Wenn jetzt noch das gemeine SPD-Mitglied an der Basis die
eigene grummelnde Befindlichkeit überwindet, könnte aus der dritten
Großen Koalition noch etwas richtig Vernünftiges werden. CDU und CSU
haben verstanden, dass sie die Bundestagswahlen zwar haushoch
gewonnen haben, aber trotzdem auf die SPD zugehen müssen. Denn die
Zeit für Schwarz-Grün im Bund ist noch nicht reif. Und bei Neuwahlen
würde vermutlich die AfD in den Bundestag gelangen, was die Suche
nach einer tragfähigen Bundesregierung keinen Deut leichter machen
würde. Der Mindestlohn findet zudem seit langem schon Anhänger in CDU
und CSU. Ein Entgegenkommen auf diesem Feld macht Sinn. In der SPD
scheint sich die Erkenntnis durchzusetzen, dass man diese Wahl nicht
gewonnen hat. Und dass der eigene Bedeutungsverlust, wie übrigens
schon 2009, keineswegs hauptsächlich an Angela Merkel oder der Union
liegt. Für die Sozialdemokraten bietet sich nun die Chance, an der
umkämpften Mindestlohn-Front für eine dauerhafte Befriedung zu
sorgen. Soll diese Gelegenheit ungenutzt verstreichen, weil man
gerade keine Lust hat aufs Regieren? Es ist nicht falsch, dass eine
mögliche Große Koalition einige Leerstellen in der Sozialpolitik, die
Schwarz-Gelb hinterlassen hat, beseitigen möchte. Aber der
Wirtschaftsstandort Deutschland darf trotzdem nicht leiden. Deshalb
ist es richtig, dass die Union darauf beharrt, die Aufgaben ohne
Steuer-Erhöhungen stemmen zu wollen. Jetzt muss nur noch die Basis
der SPD Ja sagen -zunächst beim Konvent am Sonntag.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

491817

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Große Koalition wird viel verteilen Düsseldorf (ots) - Mangels Alternativen wird die Bundesrepublik bald zum dritten Mal in ihrer Geschichte von einer großen Koalition regiert. Denn kaum noch vorstellbar ist, dass die SPD am Sonntag auf dem Parteikonvent die komplette Parteispitze desavouiert, indem sie Koalitionsverhandlungen mit der Union platzen lässt. Ein Nein des Konvents brächte die Parteispitze zu Fall. Und wenn erst der Konvent zugestimmt hat, dann werden anschließend auch die SPD-Mitglieder der großen Koalition ihren Segen geben. Einen erheblichen Anteil daran mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR Jugendschutz auf Facebook Öffentlichkeit braucht Grenzen MIRIAM SCHARLIBBE Bielefeld (ots) - Kinder und Jugendliche sollen nicht nur teilhaben an unserer Gesellschaft, sondern auch mitreden und -gestalten. Das ist richtig und wichtig, sollte aber in Schülervertretungsgremien oder Jugendparlamenten geschehen. Dort können Teenager in einem geschützten Rahmen diskutieren. In den sozialen Netzwerken gibt es diesen Schutz jetzt nicht mehr. Schon mit 13 Jahren sollen die Nutzer eigenverantwortlich mit den von ihnen veröffentlichten Fotos und Texten umgehen. Einige wenige mögen dazu vielleicht in der Lage sein, mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Fingerabdrücke in Pässen Sicher ist sicher JOHANN VOLLMER Bielefeld (ots) - Nun ist es höchstrichterlich entschieden. Der Staat hat ein Anrecht darauf, seine Bewohner zweifelsfrei identifizieren zu dürfen. Der Fingerabdruck im Reisepass bleibt, denn sicher ist sicher. Das zumindest soll uns die Vielzahl der Anti-Terror-Gesetze glauben lassen, die seit dem 11. September von den Innenministern durchgedrückt wurden. Natürlich wird versichert, dass nirgendwo eine zentrale Datei mit den biometrischen Daten über die Bundesbürger angelegt wurde, aber wer mag das in Zeiten immer neuer Enthüllungen mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Werkverträge Osnabrück (ots) - Falsche Vorbilder Wie war das noch gleich? Als Geschwür hatte Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil kürzlich den Werkvertrag bezeichnet. Eine treffende Umschreibung, die ihm aber jetzt auf die Füße fällt. Denn die Ereignisse auf der Baustelle in Osnabrück machen deutlich, dass auch die öffentliche Hand in das System Werkvertrag verstrickt ist. Auf so gut wie jeder großen Baustelle kommen Arbeiterkolonnen aus dem Osten zum Einsatz, eben auch auf öffentlichen. Und deswegen reicht es nicht, die Unternehmen mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Steuerzahlerbund Osnabrück (ots) - Die da oben Vom Milliardengrab Berliner Flughafen zu einer Straßenmarkierung für 600 Euro: Die Bandbreite der im Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler geführten Kritikpunkte ist groß. Es ist dem Verein anzurechnen, dass er Jahr für Jahr Verschwendungsfälle auflistet, auch wenn er manches Mal übers Ziel hinausschießt. Denn nicht alle eingestellten Infrastrukturprojekte taugen zu Aufregern. Nicht jede Ausgabe, die sich als unnötig herausstellt, resultiert aus einem behördlichen Egal-Gefühl. Und ob es tatsächlich mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht