(Registrieren)

Stuttgarter Zeitung: Nach der Krise ist vor der Krise / Kommentar zu USA/Haushaltsstreit/Republikaner

Geschrieben am 17-10-2013

Stuttgart (ots) - Es ist ein fauler Kompromiss, der Probleme nicht
löst, sondern eine Lösung nur auf einen späteren Zeitpunkt
verschiebt. Spätestens nach Weihnachten dürfte der Streit wieder
eskalieren. Denn dann wird es darum gehen, den nächsten "Shutdown"
der Regierung zu vermeiden. Und wieder einen Monat später steht die
nächste Debatte über die Staatspleite an.

Nach der Krise ist in Washington immer vor der Krise. Das ist so,
seit die Amerikaner Obama 2008 zum Präsidenten gewählt haben. Sein
ehrgeiziges Vorhaben, die Spaltung der Gesellschaft zu überwinden,
hat in gewisser Weise die Spaltung noch vertieft. Kurz nach Obamas
Amtsantritt entstand die Tea Party. Die radikale Bürgerbewegung ist
zum größten innenpolitischen Problem seit Jahrzehnten geworden. Sie
und ihre Abgeordneten haben ein ganzes Land über Wochen in
Schockstarre halten können. Mit ihren beispiellosen
Erpressungsversuchen ist es den Tea-Party-Ideologen gelungen, dass
die meisten US-Bürger die Republikaner inzwischen als einen wilden
Haufen wahrnehmen, der zu vernunftgesteuerter Politik nicht mehr
fähig scheint.

Ein Mehrparteiensystem nach europäischem Vorbild wäre eine
Möglichkeit, die Dauerkonfrontation zwischen Demokraten und
Republikanern dauerhaft zu beenden. Doch darauf zu hoffen, dass so
etwas eingeführt wird, ist aussichtslos. So aussichtslos wie die
Hoffnung, dass der jetzt beigelegte Etatstreit den Parteien eine
Lehre gewesen sein könnte. Der Tea Party war es definitiv keine
Lehre. Sie hat schon erklärt, ihren Kampf weiterzuführen. Koste es,
was es wolle.



Pressekontakt:
Stuttgarter Zeitung
Redaktionelle Koordination
Telefon: 0711 / 7205-1225
E-Mail: newsroom.stuttgarterzeitung(at)stz.zgs.de
http://www.stuttgarter-zeitung.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

491799

weitere Artikel:
  • Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Union/SPD/Koalitionsverhandlungen Stuttgart (ots) - Vorerst ist die neue Koalition nicht mehr als Wille und Vorstellung, um den Philosophen Arthur Schopenhauer zu zitieren: eine Art Absichtserklärung, ein Blankoscheck. Die beiden politischen Elefanten haben vor ihrer Hochzeit noch den Beweis zu erbringen, dass sich ein solches Bündnis überhaupt rechtfertigen lässt. Große Koalitionen müssen sich Großes vornehmen. An Aufgaben mangelt es nicht. Einige der künftigen Großtaten lassen sich schon voraussagen, ohne dass es dazu hellseherischer Fähigkeiten bedürfte: Deutschland mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zur Bauhausstiftung Dessau Halle (ots) - Keine Diskussion in der Stiftung. Keine Begründung nach außen. Nur das schriftlich eingeholte Votum des Stiftungsrates: Die Stelle des Direktors der Stiftung Bauhaus Dessau soll neu ausgeschrieben werden. Noch ist das nicht beschlossen. Aber gewollt. Das Verfahren verblüfft, sehr freundlich gesagt. Erstens, weil noch nie in Sachsen-Anhalt einem Stiftungsdirektor eine zweite Amtszeit verwehrt wurde. Zweitens, weil nun genau das diesem Direktor geschehen soll. Wer noch den 2007 vom "Blaubuch des Bundes" ausgelösten mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Koalition Halle (ots) - Das Wichtigste haben die Generalsekretäre von CDU und CSU hervorgehoben: das gegenseitige Vertrauen. Den Sozialdemokraten fällt es nach ihren Erfahrungen in der ersten Koalition mit der Kanzlerin Angela Merkel gewiss schwerer, Vertrauen in die guten Absichten der neuen Partner wider Willen zu hegen. Gleichwohl werden alle drei Parteien genau daran arbeiten müssen. Und sie werden ein Regierungsprogramm vorlegen müssen, das all die Nachteile einer Mammutkoalition diesen Ausmaßes überwiegt. In dieser Konstellation wächst mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu USA Halle (ots) - Noch besser wäre es gewesen, wenn sich nach dem wochenlangen Hick Hack um die Staatsfinanzen sagen ließe: So etwas wird nicht wieder vorkommen. Leider ist das Gegenteil der Fall. Die Einigung beschränkt sich auf eine Übergangslösung. Der US-Finanzminister darf lediglich bis Anfang Februar 2014 neue Schulden machen. Die US-Regierung bekommt nur bis Mitte Januar Geld, um ihre Angestellten bezahlen zu können. Nach der Krise ist in Washington immer vor der Krise. Doch das Grundproblem der parlamentarischen Fehlfunktion mehr...

  • WAZ: Die richtige Wahl fürs Revier. Kommentar von Miguel Sanches Essen (ots) - Nach der Dramatisierung der letzten Tage kam die gestrige Einigung auf schwarz-rote Koalitionsverhandlungen unvermittelt. Richtig erklärt hat die SPD sie nicht. Aber Parteichef Sigmar Gabriel sollte so viel Kredit in der Partei haben, dass er weiter gehen darf. Wichtig ist, dass die SPD-Spitze ihre Linie geschlossen vertritt. Gabriel muss nicht anders reden als bisher, Hannelore Kraft vielleicht schon. "Sondierungen" können keine Koalitionsgespräche ersetzen. Das war die Haltung der Union, damit setzte sie sich durch. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht