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Thüringische Landeszeitung: Dilemma der Grünen / Kommentar zu den Berliner Sondierungsgesprächen

Geschrieben am 16-10-2013

Weimar (ots) - Jetzt schlägt die Stunde der SPD: Nachdem die
schwarz-grünen Sondierungsgespräche geplatzt sind, kann die SPD den
Preis für die ungeliebte Große Koalition in die Höhe treiben. Und die
Union mit Kanzlerin Merkel an der Spitze wird zahlen müssen. Denn
dass die Grünen plötzlich aus Gründen der Staatsräson für weitere
Gespräche mit der Union bereit stehen, falls deren Anbandelung mit
der SPD scheitert, ist nichts als hohle Rhetorik. Die Wahrheit ist:
Solange die Alt-Linken der Grünen wie Jürgen Trittin, Claudia Roth
oder Renate Künast im Hintergrund die Strippen ziehen, haben die
blassen neuen Führungsgesichter der Öko-Partei keine Chance, mit
einer schwarz-grünen Bundesregierung Geschichte zu schreiben.
Immerhin aber wollen sich die Grünen wenigstens mittelfristig aus der
koalitionspolitischen Geiselhaft der SPD befreien. Den Anfang könnten
sie, quasi als Testlauf, in den Bundesländern machen. In Hessen ist
eine schwarz-grüne Koalition möglich, auch in Thüringen ist sie nach
der Landtagswahl im kommenden Jahr eine neue Option. Das Flirten der
Union mit den Grünen hat umgehend die vom Wähler im Bund abgestrafte
FDP auf den Plan gerufen, die nicht in der parteipolitischen
Strafecke vereinsamen will und in Hessen sogar laut über eine
Ampel-Koalition mit den Grünen nachdenkt. Jeder will mit jedem - und
für den Wähler wird es bald egal, was er wählt. Und die Grünen? Im
Bundestag könnten sie aufgerieben werden zwischen einer übermächtigen
schwarz-roten Mega-Koalition und der ständig und unangenehm laut
Ungerechtigkeit schreienden Linken. Vielleicht wird ihnen schnell
klar, in welchem Dilemma sie stecken. Und das Opposition Mist ist:
besonders in diesem Fall.



Pressekontakt:
Thüringische Landeszeitung
Chef vom Dienst
Norbert Block
Telefon: 03643 206 420
Fax: 03643 206 422
cvd@tlz.de


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